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Hock an der Murg

Weisenbach enthüllt Gedenkstein und feiert die Toni-Huber-Brücke

Die Gemeinde und die Vereinsgemeinschaft Weisenbach veranstalten am 28. April den ersten „Hock an der Brück“. Damit feiern sie die neue Radbrücke über die Murg mit einem umfangreichen Begleitprogramm. Worauf sich die Besucher freuen können.

Radbrücke über die Murg voller Passanten.
Seit November vergangenen Jahres ist die Toni-Huber-Brücke einsatzbereit. Jetzt feiern die Gemeinde Weisenbach und die Vereinsgemeinschaft den ersten „Hock an der Brück“. Foto: Marco Krämer (Archiv)

Die nach dem verstorbenen Landrat und Ex-Bürgermeister von Weisenbach benannte Toni-Huber-Brücke ist am 10. November vergangenen Jahres offiziell freigegeben worden. Am Sonntag, 28. April, haben Radfans aus der ganzen Region jetzt die Gelegenheit, sie beim „Hock an der Brück“ in Augenschein zu nehmen.

Ausstellung zeigt die Radfahrgeschichte des Murgtals

Und nicht nur das. Die Gemeinde und die Vereinsgemeinschaft Weisenbach haben für die Feier ein umfangreiches Rahmenprogramm erarbeitet, das unter anderem die Radfahrgeschichte des Murgtals beleuchtet. Fragen und Antworten zum ersten „Hock an der Brück“ und zum aktuellen Sachstand beim nach wie vor unvollendeten Großprojekt.

Wann und wie geht es los?
Bürgermeister Daniel Retsch (CDU) eröffnet den Hock um 11 Uhr. Der Fanfarenzug Weisenbach unterhält dabei musikalisch. Im Anschluss wird der Gedenkstein an der Toni-Huber-Brücke enthüllt, der an den Namensgeber der Radbrücke erinnert. Gefeiert wird bis um 18 Uhr. Der Heimatpflegeverein Weisenbach organisiert von 10 bis 18 Uhr eine Ausstellung in der Kelter (Heimatstube).
Was zeigt die Ausstellung?
Die Fahrradgeschichte des Murgtals. Zu sehen sind alte und neue Fahrräder. Interessante Ausstellungsgegenstände sind etwa Nachbauten der Laufmaschine des Karl von Drais, ein Hochrad, das 1869 vom Elsässer Eugene Meyer in Paris vorgeführt wurde, oder ein Einrad, das im Zirkus eingesetzt wurde. Zudem gibt es an Stellwänden historisches Material von Radfahrvereinen aus dem Murgtal zu bestaunen. Allein in Gernsbach gab es einst vier solcher Vereine. Und in den Eisenwerken Gaggenau wurden von 1888 bis 1908 circa 250.000 „Badenia Fahrräder“ gefertigt und verkauft. Eine Rarität ist ein Fahrradführerschein aus dem Jahr 1903, ausgestellt vom Großherzogtum Baden. Außerdem beteiligen sich aktuell aktive Radfahrgruppierungen mit einer Vorstellung ihrer Aktivitäten an der Ausstellung, heißt es in der Ankündigung weiter. Der Heimatpflegeverein zeigt die Ausstellung zudem am Montag den örtlichen Grundschülern und am Dienstag den Weisenbacher Kindergartenkindern.
Nachbau der Laufmaschine des Karl von Drais.
Die Ausstellung zum „Hock an der Brück“ zeigt unter anderem diesen Nachbau der Laufmaschine des Karl von Drais. Foto: Rudolf Fritz
Wer war Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbrunn?
Einer lokalen Überlieferung zufolge soll im Juli 1817 die erste Bergfahrt in der Geschichte des Fahrrads von Gernsbach über Staufenberg nach Baden-Baden geführt haben. Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbrunn, der Erfinder des Fahrrads, hatte eine enge Beziehung zu Gernsbach, da sein Onkel Friedrich von Drais dort Forstmeister war. Am 12. Januar 1918 wurde ihm das badische Privileg erteilt (Patent) und gleichzeitig wurde er mit dem Titel eines „Professors der Mechanik“ ausgestattet, informiert der Heimatverein Weisenbach.
Wo kommen die Exponate der Ausstellung her?
Der Heimatpflegeverein ist dankbar für viele Leihgaben von Rädern und Gegenständen von Vereinen, dem Stadtarchiv Gernsbach, dem Heimatmuseum Bermersbach, einigen Privatpersonen und Martin Hauge, dem Drais-Forscher aus Karlsruhe. Über 20 Räder von 1930 bis zur Gegenwart seien bisher zusammengekommen, etwa ein NSU Damenrad von 1930, Kunstfahrräder, ein Fels-Fahrrad (1954), ein Mifa Sportrad (DDR, 1986) oder ein Kalkhoff Tourenrad, eins der ersten E-Bikes.
Gibt es beim Hock auch ein sportliches Angebot?
Ja, einen Fahrradkorso. Er startet um 15 Uhr. Alle Altersgruppen können teilnehmen. Die Veranstalter würden sich freuen, wenn Kinder mit Laufrädern, Rollern, Kinderrädern (in Begleitung ihrer Eltern), aber auch Jugendliche und Erwachsene teilnehmen würden. Lastenräder, Räder mit Kinderanhänger, Rennräder, Mountainbikes und E-Bikes sind erwünscht. Die Aufstellung erfolgt in der Erlenstraße (ab Blumen-Elke). Die Strecke führt am Spritzenhaus vorbei zum Fest an der Brück. Das Laufrad des Rad- und Motorsportvereins (RMSV) Heller Stern Langenbrand, das als Kunstradfahrrad bei Wettbewerben und Schauvorführungen zum Einsatz kam, eröffnet die Radfahr-Parade durchs Dorf.
Präsentiert sich auch Gewerbe?
Ja. Tillit Bikes, der Fahrradladen in Gernsbach, informiert beim Hock an der Brück über die neuesten Räder auf dem Markt. Mitarbeiter des Geschäfts sind am Sonntag von 10 bis 17 Uhr mit einem Informationszelt an der Radbrücke vor Ort.
Was bieten die Veranstalter für Kinder?
Das „Spielmobilino“ des Gaggenauer Vereins Kindgenau ist von 14 bis 17 Uhr beim Hock an der Brück.
Ein Mann steht vor einem historischen Hochrad.
Dieses Hochrad kommt als Leihgabe vom Heimatmuseum Bermersbach (hier mit Vorsitzendem Bernhard Wunsch) zur Ausstellung nach Weisenbach. Foto: Rudolf Fritz
Was gibt es zu essen?
Örtliche Vereine versorgen die Besucher mit Kaffee und Kuchen, Leckereien vom Grill, Flammkuchen und einer reichhaltigen Getränkeauswahl.
Was passiert mit dem Erlös der Feier?
Der gesamte Erlös kommt Angaben der Veranstalter zufolge der 72-Stunden-Aktion sowie der Bürgerstiftung Weisenbach zugute.
Baustelle Radweg in Hilpertsau.
Die Weiterführung des Radwegs auf Gernsbacher Seite befindet sich noch in der Planung. Voraussichtlich im Herbst 2024 soll mit dem Bau begonnen werden. Foto: Jacob Juch
Am Projekt wird nach wie vor gearbeitet. Wie ist der aktuelle Sachstand?
Wie das Regierungspräsidium Karlsruhe auf Anfrage dieser Redaktion mitteilt, werden derzeit noch letzte Restarbeiten an der Radwegbrücke ausgeführt: Die Beschilderung und Markierung wird vervollständigt und das Geländer auf den Stützwänden ergänzt. Darüber hinaus werden die Baubehelfe in der Murg, insbesondere die Baustraße, zurückgebaut. Die Arbeiten sind abhängig von der Witterung und den dadurch bedingten Wasserständen. Anschließend wird das verwendete Schüttmaterial einer weiteren Verwendung zugeführt.
Wie weit ist die Weiterführung des Radwegs auf Gernsbacher Seite?
Die Weiterführung des Radwegs auf Gernsbacher Seite befindet sich noch in der Planung. Hierzu findet in Kürze eine Abstimmung mit den unteren Verwaltungsbehörden statt, kündigt das RP an. Im Anschluss kann die Maßnahme öffentlich ausgeschrieben werden. Sollten sich im Rahmen der Abstimmung keine Probleme ergeben, kann voraussichtlich im Herbst 2024 mit dem Bau begonnen werden.
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