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Wahl am 2. April

Wie der Gaggenauer OB-Kandidat Sven Kimmig die Bürger erreichen will

Sven Kimmig will Oberbürgermeister in Gaggenau werden. Was den Handwerker und Fußballtrainer dabei antreibt. Und was er anders machen möchte.

OB-Kandidat Sven Kimmig
OB-Kandidat in Gaggenau: Sven Kimmig. Foto: Thomas Senger

Sich als OB-Kandidat zur Wahl stellen – das habe er sich gut überlegt, versichert Sven Kimmig. Der 41-Jährige aus Gaggenau hat am 11. Februar seine Bewerbung abgegeben – als parteiloser unabhängiger Kandidat.

Warum tritt Kimmig an? Nicht zuletzt aus den sozialen Medien wisse er: „In Gaggenau regen sich viele Leute über viele Themen auf, und oft wird die Stadt als Urheber der Probleme genannt.“

Eigentlich habe er bereits für den Gemeinderat kandidieren wollen. Dann hätte er sich wohl bei den Freien Wählern um einen Listenplatz bemüht.

Er begrüße es eigentlich, dass Bürgermeister Michael Pfeiffer (parteilos) eventuell ins OB-Rennen einsteigen will: „Er macht eine gute Arbeit, aber ich verstehe nicht, dass man sich als Bürgermeister wählen lässt und dann als OB kandidieren will. Da muss man gleich als OB kandidieren. Denn das, was man macht, muss man mit Überzeugung machen.“

Ansonsten geht Kimmig im BNN-Gespräch nicht auf seine Konkurrenz um das OB-Amt ein. Aber: „Ich bin Fußballtrainer. Von daher weiß ich, wie man reingrätscht.“

Weiß er auch, wie man ein Rathaus leitet? Er spüre eine „Aufbruchstimmung“, und er sieht sich gerüstet: „Ich bin zwar nur ein normaler Bürger und gelernter Handwerker“ – aber als OB müsse man ja vor allem „die Linie vorgeben“. Schließlich gebe es qualifizierte Mitarbeiter im Rathaus. „Ich komme aus der Mittelschicht, will die Bürger erreichen, ich bin einer von ihnen“, wirbt Kimmig.

Die Bürger müssen mehr mitentscheiden können.
Sven Kimmig, OB-Kandidat

Was will er denn erreichen? „Die Bürger müssen mehr mitentscheiden können“, fordert der Kandidat. Insbesondere Familien müssten mehr unterstützt werden: Kimmig ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Gerade bei den Gebühren für die Kinderbetreuung müsse die Stadt familienfreundlicher werden.

Den Wohnraummangel will er durch schnellere Erschließung von Baugebieten bekämpfen. Die Stadt müsse dabei mehr selber bauen und diese Wohnungen zu einem „vernünftigen“ Preis vermieten: „Keine normale Familie kann sich mehr so hohe Mieten leisten. Und viele Rentner leben schon an der Armutsgrenze.“

Kimmig fordert neue Impulse für das Einkaufen in Gaggenau

In der Innenstadt gebe es zu wenige attraktive Geschäfte, aber viele leere Schaufenster: „Gaggenau muss lebhafter werden, nicht nur am Markttag. Ziel muss sein, dass in Gaggenau auch wieder alle aus dem hinteren Murgtal aussteigen.“

Mehr Vielfalt, attraktive Geschäfte auch für junge Kunden brauche es, „damit die nicht nach Karlsruhe gehen. Es fehlt das Angebot zwischen Kik und dem Hochpreissegment.“

Wie will er das erreichen? „Ich als OB kann nur das umsetzen, was der Gemeinderat mitmachen will“, schränkt Kimmig ein. Deshalb könne er keine Versprechungen vor der Wahl machen.

Mehr Spielplatzangebote fordert er und verweist auf den Murgpark „mit den drei Holzschweinen und dem Drehkarussell: ein Armutszeugnis. Das kann doch nicht so teuer sein, da was zu machen?“

OB-Kandidat will gegen Vandalismus und Gewalt ankämpfen

Das weite Thema Sicherheit liege ihm am Herzen: „Aber in der Jugendarbeit ist so vieles versäumt worden. Was in Gaggenau abgeht, so kann es nicht weitergehen“, sagt Kimmig über Vandalismus und Gewalt: „Drei Autos brennen in der Nacht zu Dreikönig, das muss man sich mal vorstellen“, schimpft der Kandidat. Bei einer Versammlung mit der Jugend würde er deren Bedürfnisse abfragen.

Aber wenn das Gespräch kein Ergebnis bringen würde, müsste eben die Polizei präsenter werden – oder ein privater Sicherheitsdienst. Denn es sei Aufgabe einer Stadt, für die Sicherheit ihrer Bürger zu sorgen: „Es kann nicht sein, dass eine Frau sagt, sie traut sich abends nicht mehr auf den Bahnsteig.“

Angebot an die Jugend: Mehr Bolzplätze in Gaggenau

Angebote für die Jugend? Statt der geplanten Pumptrack-Anlage beim Stadion – „das geht doch am Bedarf vorbei“ – brauche Gaggenau mehr Bolzplätze: „Der Soccer-Platz in Rotenfels ist immer schon besetzt, wenn man dort hin will. Klar, das sind Kosten, aber das kann nicht das letzte Wort sein.“ Auch in das Jugend- und Familienzentrum müsse dringend investiert werden: „Es muss attraktiver werden für die Jugend.“

Als Jugendtrainer beim FV Bad Rotenfels wisse er: „Vereine sind so wichtig für das Miteinander in unserer Gesellschaft. Dort wird alles ehrenamtlich getan, und das muss die Stadt unterstützen.“

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