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Corona-Schulabschluss

Die Pandemie macht die Pläne von Acherner Schülern für die Phase zwischen Abitur und Studium zunichte

Für viele Schüler ist die Zeit zwischen Abitur und Studium oder Ausbildung eine einmalige – dem aktuellen Jahrgang macht allerdings das Coronavirus einen Strich durch die Rechnung.

Machu Picchu in Peru.
Machu Picchu zählt zu den beliebtesten Zielen in Peru: Dorthin und ins Nachbarland Bolivien wollten Acherner Abiturienten in diesem Sommer für mehrere Wochen reisen, ganz nach dem Motto „erst der Schulabschluss, dann das Vergnügen“. Aufgrund der Pandemie geht es stattdessen direkt mit Studium und Wehrdienst los. Foto: Paolo Aguilar/dpa

Es hätte eine einmalige Zeit werden sollen – ob in der Zukunft noch einmal die Gelegenheit kommt, wissen sie nicht: Für viele Schüler, die gerade auf den letzten Metern vor ihrem Abschluss stehen, war dieser Sommer bereits vollgepackt mit Plänen, bevor es mit dem oft zitierten „Ernst des Lebens“ weitergehen soll: fremde Länder sehen, noch einmal mit den Schulfreunden unterwegs sein, bevor alle in unterschiedliche Himmelsrichtungen weiterziehen. Corona macht diese Pläne zunichte.

So geht es auch Lucas Ehinger aus Stollhofen und David Topchiev aus Großweier, die gerade am Gymnasium Achern ihr Abitur machen: Ihr Traum vom südamerikanischen Dschungel, von Andenhochland und Alpakas ist aufgrund der Pandemie geplatzt.

„Wir wollten nach dem Abitur erst einmal eine Zeit lang arbeiten und dann vier bis sechs Wochen mit dem Rucksack durch Peru und Bolivien reisen“, erzählen die beiden 18-Jährigen.

Statt auf Reisen direkt in die Uni

Daraus wird nichts, weil zum einen weiterhin Reisewarnungen gelten und Südamerika von dem Virus heftig getroffen ist, zum anderen fällt auch ihr Ferienjob in der Heimat aufgrund der Pandemie ins Wasser.

So geht es vielen Schulabsolventen im Moment, sagt auch Fabian Sauter-Servaes, der am Acherner Gymnasium für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist: „Die meisten wollten diese Zwischenzeit eigentlich nutzen, um zu arbeiten oder zu verreisen“.

Die Acherner Abiturienten Lucas Ehinger und David Topchiev
Die Reisepläne der Acherner Abiturienten Lucas Ehinger und David Topchiev für die Zeit zwischen Schulabschluss und Studium fallen aufgrund der Corona-Pandemie ins Wasser. Foto: Gymnasium Achern

„Natürlich sind wir sehr enttäuscht, weil das schon ein Traum von uns war“, sagt David Topchiev: „Der Gedanke war schon am Anfang der Kursstufe 2 (Klasse 12), dass wir erst das Abi gut durchziehen und danach das Vergnügen kommt. Jetzt legen wir im Herbst eben direkt mit dem Studieren los.“

Für ihn geht es dann zum BWL-Studium in die Schweiz, Lucas Ehinger will nach seinem freiwilligen Wehrdienst Wirtschaftsingenieurwesen studieren.

„Ob so eine große Reise später in den Semesterferien überhaupt möglich sein wird und wir sie irgendwann nachholen können, wissen wir noch nicht. Jetzt waren wir schon so weit, dass wir die Flüge gebucht haben. Wir hätten in dieser Zeit gern noch eine andere Kultur kennengelernt“, sagen sie: Von indigenen Schamanen und exotischen Tieren hätten Freunde ihnen vorgeschwärmt. Diese Erfahrungen müssen warten.

Auch der „Abistreich” entfällt

Es ist ohnehin ein etwas anderes Abschlussjahr für die Abiturienten: Der „Abistreich“ findet diesmal nicht statt – dabei hätten sie sich auf diesen Spaß schon seit der fünften Klasse gefreut.

Auch die Abschlussfeier wird wohl ganz anders laufen als sonst: „Wenn man die Zeugnisse erst ein paar Monate später bekommt, ist es nicht mehr Dasselbe und eigentlich kein richtiger Abschluss der Schulzeit“, sagen sie.

Dass die letzten Wochen vor den Prüfungen unter Corona-bedingter Entfernung stattfinden mussten, sei in den meisten Fächern in Ordnung gewesen – außer, was die sogenannte Kommunikationsprüfung in Englisch angeht: Da merke man, dass das Englischsprechen in der Klasse zuletzt doch gefehlt habe.

Ungewohnt sei auch die Prüfungssituation selbst für viele Mitschüler gewesen: „Man schreibt sieben Jahre lang alle Arbeiten im Klassenraum und dann das Abitur auf einmal in der Sporthalle“.

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