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Gute Ernte erwartet

Saisonstart mit Verzögerung: Erste Erdbeeren in der Region

Die amtierende Erdbeerkönigin Tamara Sauter aus Bad Wurzach hat diesen Montag in Oberkirch die Erdbeersaison eröffnet.

Die Erdbeersaison 2023 wurde in den Erdbeeranlagen von Andreas Fieß in Oberkirch durch die baden-württembergische Erdbeerkönigin Tamara Sauter eröffnet, hier mit dem Geschäftsführenden Vorstand der Obstgroßmarkt Mittelbaden eG, Dr. Ulrich Dahm (rechts) und dem Oberkircher Oberbürgermeister Gregor Bühler.
Start der Erdbeersaison 2023: Die baden-württembergische Erdbeerkönigin Tamara Sauter mit Oberkirchs Oberbürgermeister Gregor Bühler und dem dem geschäftsführenden Vorstand des Obstgroßmarkts Mittelbaden, Ulrich Dahm (von links). Foto: Fotos: OGM/Benedikt Spether

Die ersten roten Früchte kommen aus den Anlagen von Andreas Fieß, Mitglied der Obstgroßmarkt Mittelbaden (OGM). Die Genossenschaft rechnet mit rund 2.500 Tonnen Erdbeeren, heißt es in der Pressemitteilung des OGM.

Die Ernteerwartungen sind positiv, sind doch die Böden derzeit gut durchfeuchtet, was für das Wachstum gut zu Buche schlägt. Allerdings waren die Winterniederschläge nicht ausreichend, um das über die Jahre entstandene Defizit an Wasser in den Böden auszugleichen, berichtete der geschäftsführende Vorstand, Ulrich Dahm. „Die Verfügbarkeit von Wasser ist entscheidend für den Ertragsfaktor.“

In der Karwoche hatten Frostereignisse vor allem die verfrühten Freilandbestände getroffen. Das werde eine „gewisse Delle“ zu Beginn der Ernte geben, erklärte der Bereichsleiter Erzeuger, Markus Litterst. So ist der Auftakt der heimischen Erdbeersaison auch um fünf bis sieben Tage verzögert gestartet.

Landwirte wünschen sich eine moderate Witterung

Die Tunnelanlagen blieben von den Frösten jedoch unbeschadet. Tatsache ist jedoch, dass der Vegetationsbeginn immer früher einsetzt und die Gefahr von späten Frostereignissen damit in den zurückliegenden Jahren gestiegen ist. Nun wünschen sich die Landwirte eine moderate Witterung mit endlich höheren Temperaturen, keine Hitze und „ab und zu einen Regenschauer“.

Geerntet werden zunächst die Frühsorten aus den Tunneln, wie die „Clery“. Ab Mitte Mai kommen die süßen Früchtchen aus den verfrühten Beständen im Freiland. Hier sind „Clery“ und „Aprika“ die Hauptsorten. Weitere Nebensorten haben die klangvollen Namen wie „Allegro“, „Sibilla“ und „Twist“. Die Tendenz beim Tunnelanbau stagniert.

Tunnels bieten Witterungsschutz und halten Frost, Hagel und zu viel Regen von den Erdbeeren fern. Außerdem bieten sie den Pflückerinnen und Pflückern bessere Arbeitsbedingungen. An Erntehelfern mangelt es wohl in diesem Jahr nicht. Sie können anreisen und werden nicht durch strenge Corona-Regelungen davon abgehalten.

Den Auftakt der Erdbeersaison veranstaltet der OGM, auch in Vertretung für die Erzeugermärkte in Bruchsal und Vogtsburg-Niederrottweil. Zwischen Lahr und Rastatt, stehen von den zirka 130 Mitgliedsbetrieben des OGM, 160 Hektar Erdbeeren im Ertrag, ein Viertel davon ist Tunnelfläche. Die badischen Erzeugerorganisationen erwarten mit 5.000 bis 6.000 Tonnen Erdbeeren eine gute Ernte.

Unsere Früchte gehen bis nach Berlin und Hamburg.
Ulrich Dahm, Obstgroßmarkt Mittelbaden

Die Erdbeeren aus der Region werden bundesweit direkt zu den Kunden ausgeliefert. „Unsere Früchte gehen bis nach Berlin und Hamburg“, erläutert Ulrich Dahm.

Die Nord- und Ost-Bundesländer sind später am Start. Baden-Württemberg kommt insgesamt auf eine Anbaufläche von 2.100 Hektar für Erdbeeren und ist nach Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen das drittgrößte Anbaugebiet in Deutschland. Die derzeitige Hitze in Südspanien beschleunige die dortige Erdbeerernte, was letztlich dem heimischen Markt zugutekommen könnte.

Appell: Verbraucher sollen zu regionalen Erdbeeren greifen

Die Vertreter der OGM appellieren an die Verbraucher, zu den regionalen Früchten zu greifen. Das sichere die Existenzen der örtlichen Landwirte, denn diese seien durch den enormen Kostendruck in großer Bedrängnis. Ein Großteil der Kostensteigerungen sei mit politischen Entscheidungen verknüpft wie etwa höherer Mindestlohn, gestiegene Energiekosten und hohe Preise für Material.

Zudem würden die erhöhten Pflanzenschutzbestimmungen aus Brüssel den Bauern zunehmend Sorgen bereiten. Keine Engpässe gibt es bei den Erntehelfern, vornehmlich aus Rumänien. Hier hat sich die Situation auf das Niveau vor Corona eingependelt.

Die OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG ist eine Erzeugerorganisation für mittelbadisches Qualitätsobst mit Hauptsitz in Oberkirch. Die Erzeugergenossenschaft besteht in ihrer heutigen Form bereits seit 1996. Hauptaufgabe der Genossenschaft mit seinen circa 1.100 Mitgliedern ist die Vermarktung von regionalem Beeren-, Stein- und Kernobst.

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