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Sperrung der Rheinbrücke

Pendler zwischen Rheinau und Gambsheim müssen 2024 ihr Auto abstellen

Die Brücke zwischen Gambsheim und Rheinau soll im Sommer 2024 für mehrere Wochen gesperrt werden. Rheinaus Bürgermeister Oliver Rastetter befürchtet Konsequenzen für den örtlichen Einzelhandel.

Die Fahrbahn auf der Rheinbrücke mit den Gebäuden der Schleuse.
Notwendige Arbeiten der Rheinbrücke im Bereich der Schleuse werden im Sommer 2024 vorgenommen, dazu wird die Brücke sechs Wochen für den Fahrzeugverkehr gesperrt. Foto: Roland Spether

Dass die Brücke über den Rhein zwischen Rheinau und Gambsheim 2024 für notwendige Bauarbeiten voraussichtlich „nur“ sechs Wochen für den Fahrzeugverkehr gesperrt wird, war gegenüber der Vollsperrung 2018 für drei Monate die gute Nachricht.

„Die sechs Wochen sind erträglich, zumal die Sperrung in der Sommerzeit liegt“, so Bürgermeister Oliver Rastetter (CDU) nach einer Informationsveranstaltung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Südlicher Oberrhein bei der Firma Zimmer in Rheinau.

Die Sperrung trifft mehr den Einzelhandel als die Industrie.
Oliver Rastetter
Bürgermeister

„Die Sperrung trifft mehr den Einzelhandel als die Industrie“, so Rastetter mit Blick darauf, dass vielleicht viele der französischen Pendler ihren Urlaub in die Bauphase legen.

Dennoch würde der Einzelhandel, der sich auf die Kunden aus Frankreich einstelle und ein entsprechendes Sortiment habe, die Sperrung zu spüren bekommen. „Manche Geschäfte bei uns haben 80 Prozent Kunden aus dem Nachbarland“, betonte Rastetter.

Die Sperrung soll vom 15. Juli bis 25. August 2024 erfolgen, wobei der endgültige Termin noch nicht feststeht, so Andreas Truttenbach, Vizepräsident der IHK Südlicher Oberrhein und Geschäftsführer des Rheinauer Unternehmens RMA Rheinau.

Deshalb bat er die Vertreter der Betreibergesellschaft Centrale Electrique Rhenane De Gambsheim (CERGA), Jean-Philippe Royer und Sandrine Doubrée, dass der endgültige Termin rechtzeitig mitgeteilt werde, damit sich die Geschäfte und Unternehmen darauf einstellen können.

Sperrung der Brücke zwischen Gambsheim und Rheinau: Termin steht Anfang 2024 fest

Bis Anfang nächsten Jahres sollen die Ergebnisse der Ausschreibungen feststehen, so dass dann Näheres über das Zeitfenster der Arbeiten gesagt werden könnte. Nach derzeitigem Stand sollen die Arbeiten innerhalb der veranschlagten sechs Wochen ausgeführt werden können.

Untersucht würde auch der Bau einer weiteren Turbine, Konkretes könne derzeit noch nicht gesagt werden.

Notwendige Arbeiten im Bereich der Schleuse, die nur von der Straße aus gemacht werden können, machen die Sperrung erforderlich, erläuterte Royer.

Bereits 2021/22 wurde die Sanierung der Spundwände vorgenommen, die der Sicherstellung der baulichen Struktur der Brücke und der Erhöhung ihrer Tragkraft für Schwertransporte diente. Dann sollten die Arbeiten 2023 fortgesetzt werden, diese wurden allerdings zugunsten der Brückensanierung Kehl-Straßburg in das Jahr 2024 verschoben.

Während der Sperrung gibt es auf beiden Rheinseiten zusätzliche Parkplätze

Dabei geht es nun um die Anbringung eines Stahlbetonträgers auf den Gründungen der Brücke, damit sie den hohen Belastungen des Straßenverkehrs sicher standhalte. Während der Sperrung würden wie 2018 auf französischer Seite 206 Pkw-Parkplätze eingerichtet, 124 auf deutscher Seite.

Nach aktuellem Stand soll es keine Shuttle-Busse geben, da sich das Landratsamt Ortenau nicht an den Kosten beteiligt. Die Kosten lagen 2018 bei 120.000 Euro, durch den Ticketverkauf wurden 6.000 Euro verbucht. „Die Busse waren nur spärlich besetzt“, berichtete Truttenbach. 

Bereits im Jahr 2018 gab es eine Vollsperrung der Brücke. Diese dauerte sogar drei Monate, so dass eine Anpassung an die veränderte Situation für die Unternehmen und Pendler noch viel komplizierter war als jetzt.

Denn aus den Erfahrungen sei gelernt worden, so Truttenbach, wobei es diesmal ein großer Vorteil sei, dass die Brücke während der Bauzeit für Fußgänger und Radfahrer benutzbar bleibe.

Roller- und Mofafahrer erhalten eventuell einen Vorteil beim Überqueren

Dazu machte Hans Heizmann vom Fachbereich Wirtschaftsförderung und Liegenschaften der Stadt Achern einen Vorschlag. Um den motorisierten Verkehr etwas zu entlasten, könnten Roller- und Mofafahrer von beiden Seiten bis an die Baustelle fahren, absteigen und ihr Zweirad die etwa 50 Meter lange Strecke über den vorhandenen Radweg schieben.

Dies wäre für diese Verkehrsteilnehmer eine Erleichterung, der Vorschlag soll nun von der französischen Polizei geprüft werden. Der CERGA-Vertreter Jean-Philippe Royer hielt die Idee für machbar, zumal sich die eigentliche Baustelle nur im Bereich der Schleuse befindet.

Wie Norbert Uphues von der IHK mitteilte, seien von der Sperrung 686 französische Pendler nach Rheinau betroffen, 435 nach Achern, 165 nach Appenweier, 122 nach Renchen und 149 nach Oberkirch. Auch große Unternehmen in Bühl seien von der Sperrung tangiert, wobei für diese Pendler der Umweg über Iffezheim (35 Kilometer) erträglicher sei als für die nach Rheinau und Achern.

Das tägliche Verkehrsaufkommen über die Brücke liege bei rund 13.000 Fahrzeugen, davon 1.300 des Schwerlastverkehrs. Auf etwa 40 Kilometern sei diese Verbindung die einzige Rheinbrücke, so dass eine Umleitung über Iffezheim eine zusätzliche Belastung dieser schon jetzt stark frequentierten Brücke bedeute.

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