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Wasserfälle in romantischer Schlucht

Schönster Wanderweg bei Ottenhöfen: auf Genießerpfaden zum Edelfrauengrab

Sie liegen im Gottschlägtal bei Ottenhöfen im Schwarzwald: die Edelfrauengrab-Wasserfälle. Die Schlucht ist wildromantisch und zum Schluss des Ausfluges winkt eine Kraxelpartie zum Karlsruher Grat.

Wildromantischer Schwarzwald: Der Gottschlägbach mit seinen alten Steinbrücken speist die Edelfrauengrab-Wasserfälle oberhalb von Ottenhöfen.
Wildromantischer Schwarzwald: Der Gottschlägbach mit seinen alten Steinbrücken speist die Edelfrauengrab-Wasserfälle oberhalb von Ottenhöfen. Foto: Devillio - stock.adobe.com

An das „castrum botzenstein“, das 1291 erstmals erwähnt wurde, erinnern nur noch ein paar kümmerliche Mauerreste. Dabei soll der Bau auf einem strategisch günstigen Punkt oberhalb des Ortes Ottenhöfen einst eine stattliche Burg gewesen sein. Doch der Dreißigjährige Krieg setzten ihr gewaltig zu, Mitte des 19. Jahrhunderts verschwand sie endgültig – abgesehen von den paar kümmerlichen Reste.

Dass sie im Denken geschichtsbewusster Achertäler dennoch präsent ist, liegt an den Legenden und Sagen, die sich um den Bau der Grafen von Eberstein ranken. Im Brennpunkt: die Edelfrauengrab-Wasserfälle.

Die bekannteste Geschichte ist sicherlich jene von der ziemlich hochmütigen und zudem auch noch untreuen Gemahlin des Ritters Wolf von Bosenstein. Während der Herr Gatte im Heiligen Land für den rechten Glauben kämpft, vergnügt sich die Schlossherrin daheim. Als sie einer armen Bettlerin die Tür weist, verflucht diese die Burgherrin, die daraufhin sieben kümmerlich aussehende Knaben zur Welt bringt. Um ihre Schande zu verbergen, will sie das eigen Fleisch und Blut im Burgweier ertränken lassen, doch dann kommt der Gemahl zurück und entdeckt das schmähliche Vorhaben.

Das Ende der Geschicht’: Wolf von Bosenstein lässt seine Gattin in einer von tosenden Wasserfällen umspülten Höhle im Gottschlägtal lebendig einmauern. Immerhin ist er so gnädig und erlöst seine Frau von den Qualen: indem er die Höhle fluten lässt.

Die Felshöhle erinnert an die Edelfrau

Die kleine Felshöhle an der untersten Kaskade der Edelfrauengrab-Wasserfälle gibt es noch immer. Im Sommer plätschert der Gottschlägbach munter vor sich hin, im Frühjahr mutiert er zum Wildwasser, das Steine glattschleift und Löcher aushöhlt. Über mehrere, bis zu acht Meter hohe Stufen bahnt sich das Schwarzwaldflüsschen seinen Weg Richtung Tal und überwindet dabei etliche Höhenmeter.

Es lohnt sich, dem rund eineinhalb Kilometer langen Wanderweg durch die wildromantische Schlucht zu folgen, der für Kinder das reinste Abenteuer ist. Glasklar sprudelt der Bach über rundgeschliffene Steine. Kleine Brücken, viele Jahrzehnte auf dem Buckel, spannen sich von Ufer zu Ufer, Treppen bringen den Wanderer weiter nach oben. Farne und Gräser wachsen im Schatten mächtiger Schwarzwaldbäume. Uralte Mauern, aufgeschichtet aus Abertausenden Steinen, verschwinden unter einem feuchten Mooskleid.

Im hinteren Teil der Schlucht liegt das „Deglerbad“, ein geheimnisvoll schillerndes Wasserbecken. An heißen Tagen gibt es nichts schöneres. als die Füße ins kühle Nass zu tauchen. Mutige machen dies sogar in der kühlen Jahreszeit.

Kraxeln zum Karlsruher Grat

Wer gut zu Fuß ist, verbindet die Tour zu den Wasserfällen mit einer Wanderung zum Karlsruher Grat. Wenn ein Weg im Schwarzwald das Attribut „alpin“ verdient, dann dieser mit dem Wandersiegel dekorierte Premiumweg, bei dem Trittsicherheit und Kondition gefragt sind – denn es gibt schon einige Steigungen zu meistern.

Es geht durch Mischwald mit Fichten, Edelkastanien, Eichen und Buchen. Ginster, Heidekraut und Mehlbeeren säumen den Weg. Steppengrashüpfer und Schmetterlinge machen sich eilig davon. Geübte wagen sich an die kleine Kletterpassage über den Grat, weniger Mutige nutzen die Umgehung und erfreuen sich an den herrlichen Ausblicken ins Achertal und zur Rheinebene.

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