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Hundert Prozent seiner Elfmeter verwandelt

Würmersheimer Jona Bauer ist der „Herr der ruhenden Bälle“

Gibt es einen Elfmeter oder einen Freistoß, dann ist beim Bezirksliga-Spitzenreiter FV Würmersheim ein Spezialist mit einer unglaublich guten Erfolgsquote gefragt: Jona Bauer.

Der Ball zappelt im Netz.
Der Ball zappelt im Netz. Foto: nattanan726/Adobe Stock

„Die Angst des Tormanns beim Elfmeter“ ist eine Erzählung des österreichischen Schriftstellers Peter Handke aus dem Jahr 1970 und hat mit Fußball letztendlich nichts zu tun. Auch deshalb wird sie heutigen Kickern und Keepern vermutlich nicht mehr oder kaum noch bekannt sein. Sportlich aber ist das Duell am Punkt, Auge in Auge – Torhüter gegen Schütze, praktisch an jedem Pflichtspieltag aktuell.

Drei Elfmetertore und ein verwandelter Freistoß gegen die SV Vimbuch

Ganz besonders war das zum Beispiel am vergangenen Sonntag in der Bezirksliga der Fall, bei der Auseinandersetzung zwischen Aufsteiger SV Vimbuch und Absteiger FV Würmersheim. Dabei wurden die Gäste ihrer souveränen Tabellenführung (jetzt acht Punkte Vorsprung) mit einem 5:2(3:0)-Sieg gerecht. Vierfacher Torschütze des FVW war Jona Bauer mit, Achtung, drei Elfmetern (12./20./57.), einmal Foul (an Daniel Kölmel), zweimal Hand, und einem Freistoß (44.).

Bauer und ein ruhender Ball – da dürfte beziehungsweise müssten bei den gegnerischen Schlussmännern nicht erst seit dieser Runde die Alarmglocken läuten. Denn nur eins seiner aktuell 14 Saisontore fiel aus dem Spiel heraus, aber acht durch Elfmeter und fünf durch Freistöße.

Bauers perfekte Quote: Alle 23 Strafstöße hat er verwandelt

Was die Elfer anbelangt, sagt der 21-jährige Schreiner, „habe ich seit zwei Jahren eine hundertprozentige Quote, alle 23 waren drin.“ Noch in der vergangenen Saison in der Landesliga also: zehn Tore, davon sieben Elfmeter und drei Freistöße.

Dabei spielt er in der Würmersheimer Doppelsechs – neben David Voß – eigentlich den offensiveren Part. „Trotzdem komme ich aus dem Geschehen heraus offensichtlich nicht nahe genug ans gegnerische Tor.“ Auch die Freistöße nimmt er lieber aus größerer Entfernung. „Geschnippelt oder über die Mauer gestreichelt, oder drumherum geschlenzt – das ist nicht so mein Ding.“ Satt, stramm, direkt, mit dem rechten Fuß, etwas unterhalb des Ventils getroffen – das ist seine Stärke.

Ein Vorbild hat er diesbezüglich nicht. Nur früher, als C- und D-Jugendlicher, habe er sich ab und zu ein paar Videos angeschaut. Und Standard-Sonderschichten fährt er auch nicht regelmäßig. „Klar, ich bleibe manchmal schon noch draußen, mit und ohne Torhüter, mit und ohne Mauer.“ 

Vor einem Spiel jedoch, „wenn sich alle anderen nach dem Aufwärmen nochmal in die Kabine begeben“, verrät er ein Ritual, „dann schieße ich abschließend noch einmal allein aufs leere Tor.“

Torjägercup
Torjägercup Foto: BNN-Infografik
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