Deutschland hat gewählt. Und aus unserer Region haben es insgesamt 16 Kandidaten in den Bundestag geschafft.
Darunter sind die Direktkandidaten, also jene, die in ihrem Wahlkreis die meisten Stimmen gewannen, sowie diejenigen, die es über die Landesliste ihrer Partei nach Berlin geschafft haben.
Diese Abgeordneten aus der Region sitzen künftig im Parlament:
Wahlkreis Karlsruhe-Stadt
Zoe Mayer von den Grünen zieht über das Direktmandat des Wahlkreises Karlsruhe-Stadt in den Bundestag ein. Damit schnappt Mayer dem CDU-Kandidaten Ingo Wellenreuther das Mandat weg. Wellenreuther saß seit 2002 für den Wahlkreis im Parlament.
Nach der Wahl am Sonntag verpasst er den erneuten Einzug. Die 26-jährige Mayer wird von drei weiteren Kandidaten aus Karlsruhe nach Berlin begleitet. Parsa Marvi (SPD) zieht im dritten Versuch nun erstmals über die Landesliste (Listenplatz 12) in den Bundestag ein.
Über die jeweilige Parteiliste schaffen es zudem Michael Theurer, Landesvorsitzender der FDP, und Marc Bernhard (AfD) in das Parlament.
Für Bernhard ist es die zweite Legislaturperiode.
Wahlkreis Karlsruhe-Land
In Nicolas Zippelius (CDU) vertritt ein neues Gesicht den Wahlkreis Karlsruhe-Land im Bundestag. Der 34-jährige Gemeinderat aus Weingarten hatte 2020 überraschend das CDU-Urgestein Axel E. Fischer aus Eggenstein-Leopoldshafen als Direktkandidat abgelöst.
Am Wahlabend erreichte Zippelius rund 30,4 Prozent der Stimmen. Über eine Landesliste schafft es kein weiterer Kandidat aus dem Wahlkreis Karlsruhe-Land in den künftigen Bundestag.
Wahlkreis Pforzheim/Enzkreis
Der Wahlkreis Pforzheim entsendet vier Abgeordnete in den neuen Bundestag, eine Verdopplung. Zum sechsten Mal seit 2002 gewann Gunther Krichbaum das Direktmandat für die CDU mit noch 27,2 Prozent (2017: 33,3 Prozent).
Rund sieben Prozentpunkte dahinter landete Katja Mast von der SPD.
Die stellvertretende Bundestagsfraktionsvorsitzende zieht aber wie stets seit 2005 über die Landesliste ins Parlament ein. Dazu gesellen sich im Wahlkreis Pforzheim zwei bundespolitische Newcomer: Stephanie Aeffner von den Grünen sowie Rainer Semet von der FDP.
Beide ziehen über die Listen ihrer Parteien ein.
Es ist die größte Anzahl von Bundestagsabgeordneten aus dem Wahlkreis seit der Wahl 2009, als zusätzlich noch die Linke eine Abgeordnete stellen konnte.
Wahlkreis Rastatt
Im Wahlkreis Rastatt sichert sich Kai Whittaker (CDU) das Direktmandat. Für ihn ist es mit nur 36 Jahren bereits das dritte Mal, dass er das Direktmandat im Wahlkreis geholt hat.
Zudem zieht Gabriele Katzmarek von der SPD über die Landesliste in den Bundestag ein.
Katzmarek stand für die SPD auf Platz 11 der Landesliste. Mit den beiden Kandidaten ziehen die selben beiden Abgeordneten für Mittelbaden in das Parlament ein wie in den vergangenen beiden Legislaturperioden.
Sowohl Katzmarek als auch Whittaker sind seit 2013 im deutschen Bundestag.
Wahlkreis Calw
Aus dem Wahlkreis Calw ziehen zwei Abgeordnete in den Bundestag ein. Das Direktmandat sichert sich Klaus Mack (CDU). Seit 1949 errang im Wahlkreis, der die beiden Landkreise Calw und Freudenstadt umfasst, immer die CDU das Direktmandat.
Der 48-jährige Mack zieht zum ersten Mal ins Parlament ein. Neben Mack sichert sich auch Saskia Esken von den Sozialdemokraten einen Platz im Bundestag.
Esken steht auf Platz 1 der Landesliste der SPD. Esken ist seit 2013 Mitglied im Bundestag.
Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen
Olav Gutting (CDU) holte zum sechsten Mal das Direktmandat im Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen. Allerdings mit einem niederen Ergebnis als je zuvor. Mit 29,6 Prozent (2017: 41,5 Prozent) sichert er sich dennoch das Direktmandat.
Seit 2002 ist Gutting aus Oberhausen-Rheinhausen im Bundestag in Berlin. Über eine Landesliste schafft es kein weiterer Kandidat aus dem Wahlkreis in den künftigen Bundestag.
Wahlkreis Offenburg
Wolfgang Schäuble (CDU) hat sein Direktmandat im Wahlkreis Offenburg bei der Bundestagswahl am Sonntag verteidigt. Der Jurist vertritt den Wahlkreis seit 1972 im Bundestag. Dennoch muss der amtierende Bundestagspräsident einen harten Rückschlag verkraften.
Schäuble erreichte bei den Erststimmen noch 34,9 Prozent (2017: 48,1 Prozent), die CDU landete bei 25,9 Punkten. Das ist das schlechteste Ergebnis in der Geschichte des Ortenaukreises für die Christdemokraten.
Über die Landesliste schafft es zudem Martin Gassner-Herz (FDP) ins Parlament.
Auf Listenplatz 16 der FDP sichert er sich den letzten Listenplatz seiner Partei in Baden-Württemberg.