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Zum Start der Sommerferien

Gibt’s noch Platz im Erlebnispark? Freizeitampel Baden-Württemberg behält den Überblick

Sommerferien zu Hause? Auch in Baden-Württemberg gibt es viele Orte zu entdecken. Die Freizeitampel Baden-Württemberg zeigt an, wie voll es gerade wo ist und ob sich das Losfahren lohnt.

Besucher fahren am 31.07.2017 im Erlebnispark Tripsdrill in Cleebronn (Baden-Württemberg) in einem Fahrgeschäft. Foto: Marijan Murat/dpa ++ +++ dpa-Bildfunk +++
Das Kettenkarussell im Erlebnispark Tripsdrill war vor Corona oft voll besetzt, jetzt dürfen nicht mehr so viele Leute rein. Die neue Freizeitampel zeigt die Auslastung von Ausflugszielen an, um Schlangen zu vermeiden. Foto: Marijan Murat/dpa

Die ganze Familie freut sich seit Tagen auf den Ausflug an den See. Die Luftmatratzen sind gerichtet, die Brote geschmiert und gleich geht’s los.

Doch eine Stunde später, an der ersten Abzweigung zum Badeparadies, schwant den Fahr- und Erziehungsberechtigten Übles. Der Verkehr staut sich schon fast bis zur Bundesstraße zurück und die Chancen auf einen Parkplatz in Laufnähe zur Kasse sind ungefähr so groß wie die, in der Rheinebene nicht von einer Schnake gestochen zu werden: null komma null. Kommando zurück also. Mit dem Versprechen auf ein Eis an der nächsten Diele, um die enttäuschten Gemüter auf der Rückbank zu besänftigen.

Nichts kann einen fröhlichen Ferienausflug so nachhaltig zerstören, wie eine schlechte Planung. Aber woher soll man auch wissen, wie voll es gerade am See ist, wer ausgerechnet jetzt auch auf die Teufelsmühle wandern will oder wie viele Menschen in dieser Minute die Vogtsbauernhöfe besichtigen wollen?

Die Freizeitampel Baden-Württemberg will helfen. Auf der Internet-Plattform, die pünktlich zum Start der Sommerferien an den Start ging, können sich Reisende und Tagesgäste vorab über das Besucheraufkommen an ihrem Ausflugsziel informieren. Je nach Auslastung besteht dann rechtzeitig die Möglichkeit, nach Alternativen zu suchen.

Ampel zeigt Besucheraufkommen an

Die Handhabung ist sehr benutzerfreundlich: Auf dem Portal freizeitampel-bw.de geben Reisende ihr gewünschtes Ziel ein, woraufhin eine Ampel die Live-Situation darstellt. Bei Grün wird ein geringes Besucheraufkommen erwartet, Gelb zeigt eine erhöhte Auslastung an und das rote Signal empfiehlt, die Ausflugsplanung anzupassen.

Die technische Grundlage des Systems ist eine landesweite Datenbank, die bereits jetzt gemeinsam von Tourismusschaffenden in ganz Baden-Württemberg zur zentralen Erfassung von touristischen Daten genutzt wird.

Zum Teil werden die Daten in Echtzeit eingespeist, manchmal beruht die Ampelanzeige aber auch auf Erfahrungen und Prognosen. Viele kleinere Städte und Gemeinden im Land hätten sich bereit erklärt, ebenfalls Informationen über die Ausflugsziele auf ihrer Gemarkung zu liefern, erklärt Martin Knauer, Pressesprecher der Tourismus und Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW).

Auch kleinere Städte und Gemeinden machen mit

Er hofft, dass sich die Freizeitampel so nach und nach mit immer mehr Informationen füllt. Knauer betont jedoch, dass das System keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann.

Denn während große Ausflugsziele wie der Europa-Park eigene Profis haben, die die Daten ständig und in Echtzeit zu übermitteln, ist das bei kleineren Gemeinden nicht so ohne Weiteres möglich. Auch eine Garantie, dass die angezeigte Ampelfarbe auch wirklich der Situation entspricht, die man zwei oder drei Stunden später antrifft, könne es nicht geben.

Wir haben in den letzten Monaten erlebt, dass Regionen mit vielen Ausflugsmöglichkeiten schlicht überlaufen waren.
Andreas Braun, TMBW-Geschäftsführer

Trotzdem sei die Ampel ein sehr sinnvolles Besucher-Lenkungsinstrument. Gerade jetzt, wo viele Menschen wegen Corona den Urlaub lieber im Land verbringen. „Wir haben in den letzten Monaten erlebt, dass Regionen mit vielen Ausflugsmöglichkeiten schlicht überlaufen waren. Volle Parkplätze und überfüllte Wanderwege waren keine Seltenheit. Mit der Freizeitampel Baden-Württemberg haben wir die große Chance, solche Situationen in den anstehenden Sommerferien und darüber hinaus zu vermeiden“, sagt TMBW-Geschäftsführer Andreas Braun.

Von der Besucherlenkung profitieren Gäste und Gastgeber

In Corona-Zeiten werden für Reiseziele zusätzlich zur Ampel die 7-Tage-Inzidenz des jeweiligen Land- oder Stadtkreises sowie aktuelle Regelungen angezeigt, damit Ausflüglerinnen und Ausflügler ideal vorbereitet am Ziel ankommen. Dazu gehören Hinweise zu Zugangsvoraussetzungen wie der 3G-Regel, zur Kontaktnachverfolgung oder die Information, ob bereits vorab ein Ticket erworben werden muss.

Die Freizeitampel Baden-Württemberg werde mit dem Ende der Pandemie nicht ausgeknipst. Unter technischer Federführung der Freiburger Digitalagentur „Land in Sicht“ hat die TMBW gemeinsam mit ihren Partnern aus den Urlaubsregionen ein Digitalisierungsprojekt mit Perspektive auf die Beine gestellt.

Die Corona-Krise hat mehr als deutlich gezeigt, dass intelligentes Datenmanagement die Zukunft des Tourismus ist.
Andreas Braun, TMBW-Geschäftsführer

„Die Corona-Krise hat mehr als deutlich gezeigt, dass intelligentes Datenmanagement die Zukunft des Tourismus ist“, betont Andreas Braun. „Wenn wir es schaffen, unsere Gäste so zu lenken, dass alle, auch Einheimische, sich zu jedem Zeitpunkt wohlfühlen, ist das ein echter Gewinn.“

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