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Landtag

Verband warnt vor Apothekensterben in Baden-Württemberg

Im vergangenen Herbst gab es bereits große Protestaktionen, verbessert hat sich seither offenbar nichts. Im Landtag warnen Apothekerinnen und Apotheker erneut vor dem Aus für viele Kollegen.

Ein Apothekenschild leuchtet an der Fassade eines Gebäudes in der Innenstadt.
Um fast 20 Prozent ist die Zahl der Betriebe in den letzten 10 Jahren gesunken. (Symbolbild) Foto: Marijan Murat/dpa

Apothekerinnen und Apotheker warnen vor einem Apothekensterben in Baden-Württemberg. Jede zehnte Apotheke im Land liege derzeit in der Verlustzone und stehe damit unmittelbar vor dem Aus, sagte Tatjana Zambo, die Präsidentin des Landesapothekerverbands, am Mittwoch bei einer Anhörung im Landtag in Stuttgart. Im vergangenen Jahr seien 88 Apotheken im Land geschlossen worden, in den vergangenen zehn Jahren sei die Zahl der Betriebe um rund 17 Prozent gesunken.

Unterfinanzierung der Branche als Ursache

Als Ursache nannte die Verbandspräsidentin die Unterfinanzierung der Branche. Die Vergütung sei in den vergangenen Jahren nur einmal leicht angepasst worden. Die Apotheken im Land arbeiteten auch wegen der Inflation auf dem Honorarniveau von 2003, müssten damit aber das Lohnniveau des Jahres 2024 finanzieren. „Das ist für die Branche nicht mehr darstellbar“, sagte Zambo. „Wir brauchen jetzt ein Soforthilfeprogramm.“

Gesundheitsminister Manfred Lucha betonte, der Gesellschaft müsse klar sein, was ihr eine gute Grundversorgung mit Arzneimitteln wert sei. „Und ja, gute Versorgungsleistung kostet Geld“, sagte der Grünen-Politiker. Es brauche eine existenzsichernde Basisvergütung, eine Entbürokratisierung sowie unternehmerische und organisatorische Spielräume für eine Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen.

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