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Sanierung abgeschlossen

Nach Erweiterung und Renovierung: Europa hat in Straßburg wieder einen Ort

Das Europa-Info-Center wird vergrößert und öffnet nach einem Jahr wieder. Was sind die Aufgaben? 

Raum mit Ausstellung
4,5 Millionen Euro hat sich die Stadt Straßburg die Arbeiten kosten lassen. Im modulierbaren Anbau können jetzt Konferenzen oder Workshops stattfinden – auch für Schulklassen. Foto: Anne Telöw

Welche europäische Einrichtung hat welche Funktionen und welche Aufgaben? Wie ist das vereinte Europa entstanden und wer ist in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit wofür zuständig und bei welchen Problemen Ansprechpartner?

Europa-Info-Center in Straßburg war ein Jahr lang geschlossen

Wer sich näher mit Europa beschäftigen möchte, der kann das im Lieu de l’Europe (etwa: Ort Europas) in Straßburg nun wieder tun. Ein Jahr lang war die Einrichtung geschlossen, damit die historische Villa erweitert und renoviert werden konnte. Auch die interaktive Dauerausstellung wurde modernisiert.

4,5 Millionen Euro hat sich die Stadt Straßburg die Arbeiten kosten lassen. Im modulierbaren Anbau können jetzt Konferenzen oder Workshops stattfinden – auch für Schulklassen. Denn gerade für Kinder wurde die Dauerausstellung adaptiert: Bereits ab einem Alter von sieben Jahren können sie dem Stern Pax folgen, dessen Bild sie auf den Wänden finden. In einem Begleitheft gilt es, Geheimcodes zu dechiffrieren, versteckte Begriffe aufzuspüren und andere Spiele unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade zu absolvieren.

Informatives über große Europäerinnen und Europäer

Viel zu erfahren gibt es darüber hinaus über große Europäer wie Louise Weiss, Robert Schuman, Jean Monnet, Simone Veil, René Cassin, Vaclav Havel, Altiero Spinelli, Melina Mercouri und auch Helmut Kohl. Neben Lebensdaten und Fakten werden auch Anekdoten erzählt.

Zwei Wochen nach der Wiedereröffnung ist die interaktive Ausstellung noch nicht komplett dreisprachig aufgebaut. Wer am einen oder anderen Bildschirm auf „de“ drückt, dem wird noch der französische Text angezeigt. In den kommenden Wochen sollen jedoch alle Übersetzungen eingespielt sein. Auch für Blinde und Menschen mit starken Einschränkungen beim Sehen und Hören wird die Dauerausstellung gerade angepasst.

Details zur Villa Kayersguet

Untergebracht ist der Lieu de l’Europe im europäischen Viertel Straßburgs in der um 1750 von einer Straßburger Honoratiorenfamilie erbauten Villa Kayersguet. Sie gehörte zu den etwa 40 Landhäusern, die es in der Robertsau gab, als diese noch ein von Straßburg getrenntes und eigenständiges Dorf war.

Von der Kulturvermittlerin Gladys Hervé, die seit der Wiedereröffnung zum Team des Lieu de l’Europe gehört, erfahren Besucher bei Führungen auch, welche Persönlichkeiten über die Jahrhunderte hinweg in der Villa residierten: vom Berater von Ludwig XV, dem Direktor der Straßburger Münze, Jean-Louis Beyerlé, bis zur Bankiersfamilie Turckheim, die 80 Jahre lang in der Villa lebte.

Im 19. Jahrhundert ließ ein Apotheker die Orangerie im die Villa umgebenden Park errichten, bevor schließlich der Verleger Henri-Louis Kayser einzog, der 1877 die Zeitung Neueste Nachrichten gründete, einen Vorläufer der heutigen Dernières Nouvelles d’Alsace. Er war es, der die Villa der Stadt Straßburg vermachte. 2014 wurde der Lieu de l’Europe dort untergebracht.

Öffnungszeiten und weitere Informationen

Geöffnet ist der Lieu de l’Europe von Dienstag bis einschließlich Sonntag, jeweils von 10 bis 18 Uhr. Führungen mit Gladys Hervé finden am Sonntag, 7. April, um 10 Uhr, um 14.30 Uhr sowie um 16 Uhr wieder statt. Zu erreichen ist er am einfachsten mit der Tramlinie E bis zur Haltestelle „Boecklin – Lieu de l’Europe“. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.

Nähere Informationen über Sonderausstellungen und Veranstaltungen gibt es unter lieudeurope.strasbourg.eu oder unter (0033) 368000910.

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