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4:2 im Wildpark

Hofmann zerlegt Dynamos Passmaschine: Das war der Heimauftakt des KSC

Der Karlsruher SC sieht nach dem 4:2-Sieg gegen Dynamo Dresden der Pokalaufgabe gegen Hannover als Zweitliga-Spitzenreiter entgegen. Innenverteidiger Daniel Gordon muss seine rechte Hand mit Verdacht auf Knochenbruch röntgen lassen.

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Philipp Hofmann (KSC) nach dem Spiel bei den KSC-Fans. GES/ Fussball/ 2. Bundesliga: Karlsruher SC - Dynamo Dresden, 03.08.2019 Football/Soccer: 2. Bundesliga: KSC vs Dynamo Dresden, Karlsruhe, August 3, 2019 Foto: GES

Der Karlsruher SC sieht nach dem 4:2-Sieg gegen Dynamo Dresden der Pokalaufgabe gegen Hannover als Zweitliga-Spitzenreiter entgegen. Innenverteidiger Daniel Gordon muss seine rechte Hand mit Verdacht auf Knochenbruch röntgen lassen.

Philipp Hofmann ist gewissermaßen der Mann der Stunde in dieser frühen Zweitliga-Saisonphase: Zwei Spiele, drei Tore, sechs Punkte, Spitzenreiter mit dem Karlsruher SC – und so war er am Samstag nach der Heimpremiere mitverantwortlich für die dazu passenden Fan-Gesänge auf der Wildpark-Baustelle. „Das war ein super Start, aber wir wissen das einzuordnen“, bremste der Stürmer, der beim verdienten 4:2 (1:1) gegen Dynamo Dresden zum 1:1 (45.+3) und 3:1 (67.) selbst getroffen und das Eigentor des Dresdners Dzenis Burnic (60.) dazwischen mit einer Hereingabe provoziert hatte. Sein Kopfballtreffer kurz vor dem Halbzeitpfiff nach Eckstoß Marvin Wanitzeks war der bislang wichtigste des 1,95 Meter großen Angreifers seit dessen Ankunft aus Braunschweig beim KSC. Denn nur eine Minute davor war Dynamo per Sascha Horvaths Kunstschuss vom linken Strafraumeck in Führung gegangen und schien das Momentum auf die Seite der Sachsen gezerrt zu haben.
„Es war wichtig, vor der Halbzeit den Ausgleich zu machen, eine super Antwort auf das Tor“, fand Hofmann, der auch an sich gedacht hatte, als er von den „vielen Ochsen in der Mannschaft“ sprach, die nach ruhenden Bällen Brandgefahr im gegnerischen Strafraum anzuzetteln imstande sind – gerade, wenn das aus dem Spiel heraus nicht klappt. Das 4:1 war gegen ein sich öffnendes Dynamo-Team dann aber eine Gemeinschaftsarbeit der eingewechselten Dirk Carlson und Manuel Stiefler aus dem Spiel heraus gewesen.

Zum Durchklicken: Die Heimpremiere des KSC in Bildern - so feiern die Fans.

Carlson verzögerte geschickt den tödlichen Pass auf den Torschützen Stiefler (80.). Wenn sich der KSC-Cheftrainer Alois Schwartz hinterher über etwas ärgerte, dann über das „unnötige zweite Gegentor“ durch Moussa Koné (90.), als sich seine Defensive eine späte Blöße gab.

Sechs Punkte gegen den Abstieg

2:1 in Wiesbaden, 4:2 gegen Dresden – Daniel Gordon weiß aus Erfahrung, wie wichtig es ist, gerade jetzt Augenmaß walten zu lassen. „Wir tun gut daran, bodenständig zu bleiben“, fand er und legte fest: „Die sechs Punkte sind sechs Punkte gegen den Abstieg, und so gehen wir alles weitere an.“ Am kommenden Montag erwartet den KSC die Heimaufgabe in der ersten Hauptrunde im DFB-Pokal gegen Hannover 96. Gordon wird sich an diesem Montag einer Röntgenuntersuchung an der rechten Hand unterziehen, die er am Sonntag in einem dicken Verband hatte. Man müsse sehen, ob diese gebrochen ist.

Aufreger um Videobeweis

Der erste Abschnitt gegen Dresden war vor den Augen von U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz verlaufen, wie das die Ausgangslage hatte erwarten lassen: Die kleinen, quirligen Fußballer, die der spanische Dynamo-Coach Christian Fiel aufgeboten hatte, versuchten es aus ihrer 3-5-2-Staffelung heraus mit viel Ballbesitz und technischem Spiel. Der KSC überließ im 4-4-2 dem Gast die Kugel, lauerte auf Umschaltmomente und stellte mit hohen weiten Bällen auf Hofmann und Marvin Pourié die Dreierkette der Dresdner mit Jannik Müller, Kevin Ehlers und Linus Wahlqvist vor gelegentliche Konzentrations- und Laufaufgaben.
Strafraumszenen mit unglücklichen Abschlüssen von Pourié (3.) auf der einen und von Matthäus Taferner (6.) auf der anderen Seite blieben bis zum Aufreger um den Videobeweis die Ausnahmen. Dynamo erging sich in Pass-Arien, auf die um den KSC-Sechzehner herum keine zündende Idee folgte. Nach dem nicht gegebenen KSC-Treffer von Lukas Grozurek blieben die Auftritte von Taferner (27.), Horvath (39.) und von Patrick Möschl (45.) nichts Halbes und nichts Ganzes. Es folgten in der Nachspielzeit die Gästeführung und Hofmanns postwendende Antwort.

Alle Trümpfe auf Seite des KSC

In den zweiten 45 Minuten investierte der KSC mehr. Die zentrale Achse mit Gordon und David Pisot, vor denen Lukas Fröde einen blitzsauberen Job erledigte, erstickte die meisten Dresdner Angriffe. Die KSC-Führung durch Burnics Eigentor hätte um ein Haar Pourié (62.) bald ausgebaut, doch scheiterte er nach einem Freistoß Wanitzeks am Dynamo-Schlussmann Kevin Broll. Auf der Gegenseite zeichnete sich Benjamin Uphoff im KSC-Tor gegen Lucas Röser (64.) aus. Der Bruder des im KSC-Kader unberücksichtigten Martin Röser war erst wenige Sekunden davor für Taferner eingewechselt worden. Hofmann sollte drei Minuten später für die Vorentscheidung sorgen, als er mit einem Linksschuss den Ball ins rechte untere Toreck wuchtete. Auch diese Aktion wurde in Köln begutachtet. Noch vor Anbruch der Schlussphase hatte der KSC alle Trümpfe auf seiner Seite, stand kompakt und wartete auf Kontermomente, kam zum 4:1, leistete sich einen Schönheitsfehler – der Rest war eine Feier in Blau und Weiß. Der 70-prozentige Ballbesitz der Dresdner war letztlich nur eine Zahl ohne Wert.

Am Sonntag schickte Schwartz seinen zweiten Anzug in ein Testspiel gegen die B-Elf von Regionalligist 1. FC Saabrücken. Die Badener gewannen nach Treffern von Christoph Kobald, Martin Röser und Kyoung Rok-Choi mit 3:1.

Die Statistik

Karlsruher SC: Uphoff – Thiede, Gordon, Pisot, Roßbach – Fröde – Grozurek (77. Stiefler), Wanitzek, Lorenz (79. Carlson) – Hofmann (87. Fink), Pourie.

Dynamo Dresden: Broll – Wahlqvist, Ehlers, J. Müller – Ebert (77. Ballas), Nikolaou, Burnic (72. Kone), Möschl – Horvath, Taferner (64. Röser) – Atik.

Schiedsrichter: Willenborg (Osnabrück), Zuschauer: 13 099, Tore: 0:1 Horvath (45.+2), 1:1 Hofmann (45.+3), 2:1 Burnic (60., Eigentor), 3:1 Hofmann (67.), 4:1 Stiefler (80.), 4:2 Koné (90.)

Gelbe Karten: Gordon – Jannik Müller (2), Ebert, Burnic.

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