Skip to main content

Abschlussband trotzt dem Regen

Brötzinger Samstag bietet Besuchern ein rundes Kulturfest

Auch wenn nicht so viel los war, wie sonst beim Kulturfest rund um die Fußgängerzone. Besucher waren sich einig: Der Brötzinger Samstag gehört einfach dazu.

Rhythmus im Blut: Die Tanzgruppe der Tagespflege Aslan begeisterte beim Brötzinger Samstag in der Fußgängerzone mit einem türkischen Volkstanz.
Rhythmus im Blut: Die Tanzgruppe der Tagespflege Aslan begeisterte beim Brötzinger Samstag in der Fußgängerzone mit einem türkischen Volkstanz. Foto: Roland Wacker

Duft von gebratenem Essen durchzieht die Luft, an vielen Tischen vor den Restaurants und Kneipen in der Brötzinger Fußgängerzone sitzen Menschen und fühlen sich bestens unterhalten bei Jazz, Rock, Schlagermusik und Klassik.

Volksfeststimmung beim Brötzinger Samstag, auch wenn nach Ansicht einiger Besucher schon mal mehr los war.

Aber dem Wetter ist nicht recht zu trauen bei der 44. Auflage des von Kulturamt und Weststadt Bürgerverein organisierten Kulturfests.

Fest sorgt für unverhoffte Begegnungen

Erst nieselt es, später kommt die Sonne und die bringt auch auswärtige Gäste – wie das Birkenfelder Ehepaar Karin und Wolfgang Karcher. Er habe zu seiner Frau gesagt: „Als Ur-Brötzingerin musst du heute hierher“, berichtet Wolfgang Karcher. Die beiden teilen sich ein Viertele und plötzlich sind sie zu dritt.

Der Brötzinger Samstag ist immer gut für unverhoffte Begegnungen. Heidi Wagner ist hinzugestoßen, man hat sich Jahre nicht mehr gesehen und die Wiedersehensfreude ist groß. Der Brötzinger Samstag gehöre einfach dazu, es sei immer wieder schön, ist sich das Trio einig.

Die neue Bühne ist im Dauereinsatz

Ein anderes Ehepaar, Gabriele und Lothar Kranz, ist von Eutingen gekommen, wie jedes Jahr, wenn Brötzinger Samstag ist. Die beiden haben das Konzert des Südwestdeutschen Kammerorchesters in der Martinskirche erlebt und sind sehr angetan. „Es war toll.“ Jetzt warten sie auf das Harfenspiel von Angela Grether.

„Und Jörg Augenstein hören wir uns auch noch an.“ Der Brötzinger Schlagersänger tritt am Abend auf der Bühne auf, die beim Brötzinger Samstag Premiere hat. Einige Stunden früher strömt dort eine Menschenmenge zusammen, viele wippen begeistert mit, als die Tanzgruppe der Tagespflege Aslan einen türkischen Volkstanz vorführt.

Die Bühne ist im Dauereinsatz. Gleich mehrere Auftritte haben Spanischer Flamenco und das Quartett „querhorn_divers“. In der Christuskirche singt der Gospelchor. „Man muss schon schauen, dass man zu allen Bereichen kommt“, erklärt Alexander Weber vom städtischen Kulturamt.

Mit der Resonanz beim Fest ist er zufrieden. Weber freut sich über die gelöste Stimmung, die ihm entgegenschlägt und staunt darüber, wie viel Potenzial Brötzingen habe.

Auf dem historischen Gefährt darf man sogar Platz nehmen

Das zeigt sich auch am Besucher-Magneten rund um den Mottenkäfig. Raphael Mürle lässt seine selbst geschaffene Reuchlin-Figur das Jubiläumsjahr kommentieren, und es gibt Ausschnitte aus „Dracula“ zu sehen.

Nebenan empfangen Eleni Engeser und Dirk Reinhold die Gäste des Stadtmuseums und fordern sie dazu auf, doch mal Platz zu nehmen auf einem Schmuckstück, das man sich fast nicht zu berühren traut: Der historische Bertha-Benz-Wagen steht dort in schönster Pracht. „Es ist eine Replik“, antwortet Engeser auf die Frage einer interessierten Besucherin.

Wir mögen lieber Blickkontakt.
Knut Britsch, Oldtimer Club klassische Fahrzeuge Pforzheim

Am hinteren Ende der Brötzinger Fußgängerzone gibt es ebenfalls historische Gefährte zu bewundern. Sie sind nicht aus Holz, sondern aus Blech, aber allesamt Originale: Rolls Royce, Borgward und etliche andere Raritäten präsentieren die Männer vom Oldtimer Club klassische Fahrzeuge Pforzheim. „Hier steht die Vergangenheit herum“, sagt Mitglied Knut Britsch.

Der Glanz der Vergangenheit hat große Anziehungskraft. Immer wieder versammeln sich staunende Menschentrauben. Britsch und Vorsitzender Paul Riedel freuen sich darüber. Dass an diesem Brötzinger Samstag nicht so viel los ist wie zu früheren Zeiten, finden sie gar nicht so schlecht. „Dann werden die Autos weniger betatscht“, verrät Britsch. „Wir mögen lieber Blickkontakt.“

Später am Abend lässt ein Rumpeln von oben Schlimmes ahnen. Dann bricht ein Gewitter los. Die Band 6th Element lässt sich den Auftritt aber nicht verhageln und zieht ihr Programm tapfer durch, zur Freude der verbliebenen rund 100 Zuschauer.

nach oben Zurück zum Seitenanfang