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Kritik am Verband

EM-Finale der Frauen statt Pokalkick: Fußballer des SV Huchenfeld verzichten auf eigenes Topduell

Der SV Huchenfeld setzt ein klares Zeichen für den Frauenfußball: Weil der Verein seine Partie im Verbandspokal nicht zeitgleich mit dem EM-Finale austragen wollte, sagte er das Spiel ab.

Kickschuhe und Bälle bleiben am Sonntag im Schrank, der SV Huchenfeld hat sein Spiel gegen den ATSV Mutschelbach abgesagt. Dabei spielt auch die Spielansetzung zeitgleich zum EM-Finale der Frauen eine große Rolle.
Kickschuhe und Bälle bleiben am Sonntag im Schrank, der SV Huchenfeld hat sein Spiel gegen den ATSV Mutschelbach abgesagt. Dabei spielt auch die Spielansetzung zeitgleich zum EM-Finale der Frauen eine große Rolle. Foto: Wolfgang Zink/imago images

Der ATSV Mutschelbach steht kampflos in der dritten Runde um den Fußball-Verbandspokal. Zweitrundengegner SV Huchenfeld sagte die für Sonntag angesetzte Partie am Freitagnachmittag ab. Vorausgegangen war ein Hick-hack um Ausweichtermine.

Der gastgebende SVH wollte die Partie gegen den Oberliga-Aufsteiger verlegen, da der ursprüngliche Termin um 17.45 Uhr mit dem EM-Finale der deutschen Frauen in Wembley gegen England kollidierte.

Allerdings konnte man sich offensichtlich nicht auf einen Ausweichtermin einigen.

Mitglieder und Fans zeigen Unverständnis für Pokal-Ansetzung

„Schade, dass es jetzt so kommt. Aber wir hatten wirklich alles versucht, um eine Alternative zu finden: freitags, sonntags zu einem früheren Zeitpunkt oder auch Montagabend“, erklärte Huchenfelds Sportvorstand Markus Müller. „Wir sind Sportsmänner und wollten unbedingt spielen.“

In einem Schreiben an den badischen Fußballverband kündigte der Pforzheimer Landesligist am Freitagmittag dennoch an, das Spiel absetzen zu wollen. Der Grund: „Die ganze Woche kamen von Mitgliedern und Fans negative Rückmeldungen über den Zeitpunkt“, kritisiert Müller die generelle Ansetzung der Pokalpartie am späten Sonntagnachmittag.

Zeitgliche mit EM-Finale der Frauen: Kritik an badischem Verband

„Was wäre gewesen, wenn es ein Spiel der Herren gewesen wäre?“, meint Müller. Immer wieder betone der Verband, dass man den Frauen- und Mädchenfußball stärken wolle. Doch dann könne man das Finale nicht so ignorieren. „Die Nationalmannschaft spielt ein Finale und wir reden und diskutieren hier über den Verbandspokal“, verdeutlicht Müller.

Er sieht hier ein Versäumnis des Verbands: „Hätte man klar gesagt, dass alle Spiele um 15 Uhr stattfinden sollen, dann gäbe es kein Theater. Aber wir sollten die Sache jetzt auch nicht größer machen, als sie ist. Wir haben gesagt, dass wir nicht zeitgleich mit der Nationalmannschaft spielen. Punkt.“

Schade sei jetzt nur, dass man sich sportlich nicht mit dem ATSV messen kann. Das wäre für die Landesliga-Fußballer noch einmal ein Highlight in der Vorbereitung gewesen.

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