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18 Gemeinden beteiligt

Bundesweiter Warntag: Wo am Donnerstag die Sirenen im Enzkreis heulen

Am Donnerstag findet der bundesweite Warntag statt, an dem auch im Enzkreis die die Sirenen heulen. Doch nicht alle Gemeinden nehmen teil.

Sirene in Ispringen
An diesem Donnerstag werden ab 11 Uhr für eine Viertelstunde die Sirenen in 18 Enzkreis-Gemeinden heulen, darunter auch diese in Ispringen. Foto: Stefan Friedrich

Dass die Sirenen heulen, das kennen nicht zuletzt auch die Bürger in Keltern. Im Sommer erst hat es dort einen Probealarm gegeben. Das wird sich an diesem Donnerstag nun wiederholen – allerdings nicht nur in Keltern, sondern auch in weiteren 17 Enzkreis-Gemeinden.

Anlass ist der bundesweite Warntag, der am 8. Dezember zum zweiten Mal nach 2020 stattfindet. Dieser wird unter der Federführung des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) durchgeführt. Allerdings werden nicht alle Enzkreis-Kommunen an diesem Warntag teilnehmen können.

Das hat damit zu tun, dass es nicht überall funktionsfähige Sirenen gibt. In Neulingen beispielsweise ist das der Fall. Die Gemeinde hatte zwar einen Förderantrag gestellt, kam aber nicht zum Zuge, so Bauamtsleiter Ralf Kilgus gegenüber unserer Redaktion. „Wir warten jetzt die nächste Förderperiode ab.“

Sirenen im Enzkreis heulen ab 11 Uhr etwa 15 Minuten lang

In Remchingen steht aktuell ebenfalls keine funktionstüchtige Sirene zur Verfügung. Daran werde aber gearbeitet, versichert der stellvertretende Hauptamtsleiter Udo Stöckle, der sich zudem optimistisch zeigt, dass Remchingen wahrscheinlich schon beim nächsten Warntag dabei sein kann.

An diesem Donnerstag wird das Sirenennetz also nur in 18 von insgesamt 28 Enzkreis-Gemeinden getestet. Dort werden ab 11 Uhr für etwa eine Viertelstunde die Sirenen heulen. Die Koordination dieser Aktion wird vom Sachgebiet Bevölkerungsschutz im Landratsamt übernommen. In diesem Rahmen soll auch der Testbetrieb für den Warnkanal „Cell Broadcast“ eingeleitet werden, teilt das Innenministerium von Baden-Württemberg mit.

Dabei handelt es sich um einen Dienst, über den Nachrichten an alle Nutzer versendet werden, „deren Mobilfunkendgeräte sich in einem bestimmten Abschnitt des Mobilfunknetzes, einer sogenannten Funkzelle, eingebucht haben“, so das Ministerium. Zudem verfügen viele Feuerwehren über mobile Lautsprecher in ihren Einsatzfahrzeugen. „Damit ist es möglich, schnell und gezielt in einzelnen Straßenzügen oder Wohnblocks vor Gefahren zu warnen“, erklärt das Landratsamt Enzkreis, das in dem Kontext auf die drei Fachgruppen „Warnen“ verweist, die aufgestellt worden sind.

Die Feuerwehren von Engelsbrand, Ispringen und Wurmberg sind dadurch in die Lage versetzt worden, kreisweit zu einer solchen mobilen Warnung auszurücken. In Engelsbrand wird diesbezüglich am kommenden Samstag, 10. Dezember, eine zusätzliche Warnübung stattfinden, bei der zwischen 10 und 16 Uhr die zur Verfügung stehenden mobilen Lautsprecher in Einsatzfahrzeugen in Engelsbrand getestet werden.

Sirenen warnten vor allem vor Luftangriffen

Sirenen galten über viele Jahrzehnte als bewährtes Mittel, mit dem die Bevölkerung etwa vor möglichen Luftangriffen gewarnt werden sollte. Ursprünglich war das Sirenennetz in der Hand des Bundes. Dieser hat die Sirenen inklusive der dazugehörenden Warninfrastruktur Anfang der 1990er Jahre, nach dem Ende des Kalten Krieges, den Kommunen zur Übernahme angeboten.

In den zurückliegenden Jahren wurden sie vielerorts abgebaut, weil die Einsatzkräfte auf die sogenannte „stille Alarmierung“ gesetzt haben. Spätestens nach den Hochwasserkatastrophen war jedoch klar, dass die Sirene als effektives Warnmittel vor allem dort sinnvoll ist, „wo die Bevölkerung aufgrund eines besonderen Gefahrenpotentials sehr schnell gewarnt werden muss“, so das Innenministerium.

Auch in den Enzkreis-Gemeinden sehen die Verwaltungen von Kommunen und Landratsamt Bedarf. Über ein Sonderförderprogramm des Bundes wurden zuletzt Zuschüsse in Höhe von insgesamt 384.000 Euro für insgesamt acht Kommunen abgerufen. In Kämpfelbach beispielsweise hatte man die Förderung genutzt, um am Feuerwehrhaus im Ortsteil Ersingen eine funktionsfähige Sirene auf dem neusten Stand der Technik zu installieren. In Ispringen wurde der Zuschuss unter anderem dazu verwendet, die bestehende Sirene auf dem Dach des Rathauses auf Vordermann zu bringen.

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