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Erstmals Berglauf

Andreas Crivellin und Iris Weiss gewinnen erneut Bergradrennen in Engelsbrand-Grunbach

Erneut quälte sich ein buntes Völkchen auf Zweirädern beim Bergradrennen nach Grunbach. Die Sieger waren zwei Altbekannte.

Die bunten Fahrer der Klappräder am Start.
Viele bunte Fahrer waren mit Klapprädern beim Bergrennen von Unterreichenbach nach Grunbach am Start. Gewertet wurde in dieser Kategorie des Wettbewerbs auch die Kleidung. Foto: Heinz Richter

Engelsbrand. 120, 253 und 031 waren die Startnummern vom Champion beim Bergradrennen im Engelsbrander Teilort Grunbach, Andreas Crivellin (43) aus Oberndorf. Der mehrmalige Sieger und Streckenrekordhalter (zehn Minuten, 25 Sekunden) nahm dieses Mal bei drei Radrennen und dem erstmals stattgefundenen Berglauf teil. Vom Ziel bei der Eichberghalle in Grunbach musste er schnellstens wieder ins Tal an den Start am Bahnhof Unterreichenbach.

Das allein war schon eine passable Leistung. Zwischen den Starts lagen immer nur maximal 30 Minuten. Andreas Crivellin hat alles bewältigt. Ebenfalls am Start die Mehrfachsiegerin bei den Bergradrennen Iris Weiss (42) aus Simmozheim.

Bei der Bergfahrt mit Klapprädern aus den 70ern wurde auch die Kleidung gewertet

Besonders lustig waren wie jedes Jahr die Kostüme beim Klapphillrennen, der Bergfahrt mit Klapprädern aus den 1970ern. Die Bekleidung wurde bei diesem Rennen auch gewertet.

Sechs Läufer machen sich zu Fuß auf den Weg

Das zehnte Bergradrennen fand erstmals an einem Samstag statt und neu war auch der Berglauf. Sechs Läufer machten sich zu Fuß auf den Weg.

Straße nach Grunbach galt einst als schlechteste in Baden-Württemberg

Entstanden war das Rennen 2012. Es sollte damals helfen, dass die schlechteste Straße in Baden-Württemberg, die Landesstraße 338 zwischen Unterreichenbach und Grunbach, endlich ausgebaut wird. Das wurde sie dann auch Jahre später. Den Zusatznamen „Maroder Asphalt“ behielt das Rennen, auch wenn danach auf einer Straße ohne Schlaglöcher gefahren werden konnte.

322 Höhenmeter waren auf der 3,6 Kilometer langen Strecke zu bewältigen

Die 3,6 Kilometer lange Strecke ist eine echte Herausforderung. Immer nur bergauf, keine flache Stelle dazwischen zum Ausruhen. Wer beim Ortsschild von Engelsbrand-Grunbach die Hoffnung hatte, jetzt ist es gleich vorbei, der wurde enttäuscht. Denn dann kam das steilste Stück überhaupt mit der Eichbergstraße in Grunbach am Rathaus vorbei und die Straße führte auch direkt zum Ziel. 322 Höhenmeter waren insgesamt zu bewältigen.

Die schnellsten Teilnehmer seit Jahren: Iris Weiss und Andreas Crivellin.     Foto: Heinz Richter
Die schnellsten Teilnehmer seit Jahren: Iris Weiss und Andreas Crivellin. Foto: Heinz Richter Foto: Heinz Richter

Unten im Tal gab Unterreichenbachs Bürgermeister Carsten Lachenauer (parteilos) zusammen mit dem Organisator des Rennens, Jörg Schempf, das Startsignal. Oben erwartete Engelsbrands Bürgermeister Thomas Keller (parteilos) die Teilnehmer. Später kamen auch die Golden Flames Cheerleaders, und zwar die Jüngsten „Die Peewees“, zwischen sechs und elf Jahre alt, vom TuS Ellmendingen dazu. Gast am Abend war bei der Eichberghalle Bike Trial-Vize-Weltmeister Oliver Widmann aus Ludwigsburg mit seiner Bike Trial-Show.

Unterteilt in fünf Gruppen gingen die 160 Teilnehmer an den Start: Mountainbikes, Rennräder, eBikes, Berglauf und Klappräder. Bislang noch nicht gesehen beim Engelsbrander Radrennen: Ein Tandem. Mimi Thiere und Carla Dinser, beide 15 Jahre jung und Schulfreundinnen, hatten sich bei eBay rein Tandem für 250 Euro ersteigert und wollten nun endlich mal damit fahren und reisten deshalb aus Schwäbisch Gmünd an.

Am Start auch Stefan Grieb (65) aus Bieselsberg – und das, obwohl er einen schlimmen Unfall mit seinem Rad am 15. November 2021 bei Mühlhausen im Würmtal mit einem Genickbruch nur knapp überlebt hat. Die Diagnose: „Rückenmark geschädigt. Ein unvollständiger Querschnitt“. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bis heute. Aber er gibt nicht auf und hat auch eine Spendenaktion für die Kinderklinik in Schömberg ins Leben gerufen.

Mit Klapprädern ging Joachim Kania aus Engelsbrand mit Sohn Jannis (24) und Tochter Jessica (zehn) an den Start als Vater Abraham, seine Tochter als Schlumpf. Deren Klapprad war mit einem Seil mit seinem Rad verbunden.

Mit giftgrünen Reifen auf seinem Klapprad erschienen Simon Hock aus Grunbach und Tobias Wiener aus Engelsbrand, als einziger im Team Stowa. Die Engelsbrander Firma hatte als Preis wie schon in den vergangenen Jahren eine Fliegeruhr im Wert von 1.200 Euro gestiftet. Die wurde später unter allen Teilnehmern, die das Ziel erreichten, verlost. Für alle gab es Urkunden und für die Schnellsten Medaillen.

Kult-Klappradfahrer Alfons V. aus Speyer war ebenfalls am Start

Ein Star in der Szene ist im goldgelben Einteiler mit goldfarbenem Helm und goldfarbenem Umhang Kult-Klappradfahrer Alfons V. aus Speyer. „Mein Künstlernahmen Alfons V. hat die Stadt Speyer sogar in meinen Personalausweis aufgenommen“, sagt Marc-Christian Glaser, wie er mit bürgerlichem Namen heißt.

Vorne am Klapprad von Carmen Keppler aus Igelsloch stand auf einem Schild: Braut auf der Flucht. Sie im Brautkleid und ihre Freundin Regina Vielmeier verfolgte sie als Bräutigam. Ein Ausschnitt aus dem Film „Die Braut, die sich nicht traut“ auf der Rennstrecke in Grunbach.

Pforzheimer nimmt mit Riesenkuh auf dem Fahrrad am Rennen teil

Als Riesenkuh auf dem Fahrrad mit aufblasbarem Tierkostüm Hans-Peter Coerper aus Pforzheim, der mit der dicken Verkleidung kaum auf sein Klapprad kam.

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