Skip to main content

Tag des Omnibusses

Busunternehmen aus dem Enzkreis sucht Fahrer und wird in Pakistan fündig

Viele Busunternehmen brauchen dringend Fahrer. Die Firma Eberhardt lud in Engelsbrand am Tag des Omnibusses zum Probefahren ein.

Betriebsleiter Wolfram Vögele von Eberhardt in Engelsbrand wirbt beim Tag des Omnibusses auch um Quereinsteiger und Migranten.
Betriebsleiter Wolfram Vögele von Eberhardt in Engelsbrand wirbt beim Tag des Omnibusses auch um Quereinsteiger und Migranten. Foto: Stefan Friedrich

Es fehlt an Busfahrern in Baden-Württemberg. Wolfram Vögele, Betriebsleiter beim Busunternehmen Eberhardt in Engelsbrand, spricht von landesweit etwa 2.500.

„Auch wir sind permanent auf der Suche nach neuen Busfahrern“, sagt er mit Blick auf die Alterspyramide, die auch in seinem Unternehmen zur Herausforderung wird. Deshalb nutzte Eberhardt den Tag des Omnibusses am Samstag, um auf dem Betriebsgelände in Engelsbrand um Nachwuchs zu werben

Betriebsleiter in Engelsbrand hält die Ausbildung zum Busfahrer für zu kompliziert

Einschränkungen gibt es dabei nicht. Auch Ältere und Quereinsteiger sind willkommen. Sie konnten sich am Samstag selbst hinters Steuer setzen und eine Runde drehen.

„Wir haben einen Fahrschulbus hier“, sagt Vögele, der darum weiß, wie kompliziert die Ausbildung zum Busfahrer ist – zumindest in Deutschland. Etwa 15.000 Euro koste der Führerschein hierzulande, drei Mal mehr als beispielsweise in Österreich.

Und: Es brauche eine IHK-Prüfung, denn mit dem Führerschein alleine darf noch keiner gewerblich einen Bus steuern. „Wir sind in der EU wahrscheinlich das einzige Land, wo das so teuer und so kompliziert ist“, bedauert Vögele. Trotzdem müssen sie mit diesen Gegebenheiten arbeiten und tun das auch.

„Wenn jemand Interesse und noch keinen Führerschein hat, dann unterhalte ich mich erst mal mit dem und schaue, ob er geeignet ist.“ Als Busfahrer brauche man vor allem Geduld und muss mit unterschiedlichen Fahrgästen zurechtkommen, von lautstarken Schülern bis zu angetrunkenen Fahrgästen zu später Stunde.

„Wer gerne mit Menschen zu tun hat, ist hier richtig aufgehoben“, sagt Vögele. Hat er von einem Interessenten diesen Eindruck, fährt dieser 14 Tage lang im Rahmen eines Praktikums mit. Will der Bewerber dann immer noch Busfahrer werden, hilft die Arbeitsagentur bei den Kosten für den Führerschein.

Weil es trotzdem schwierig ist, neue Kräfte in der Region zu finden, schauen sie sich bei Eberhardt auch im Ausland nach Fahrern um. Gerade erst haben sie zwei eingestellt, die aus Indien und Pakistan kommen. „Wir haben damit nur gute Erfahrungen gemacht“, versichert Vögele mit Blick auf ausländische Fahrer. „Sie haben schon den Führerschein, sind freundlich und sprechen in der Regel auch gut Englisch.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang