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Seilbahn ohne Gondel

Flying Fox in Schömberg: Wenn Mutige durch die Lüfte schweben

Am Donnerstag ist der Startschuss für den Black Forest Flying Fox in Schömberg gefallen. Er soll das ganze Jahr über geöffnet haben.

Aussichtsturm und Flying-Fox-Anlage
Vom Aussichtsturm aus geht es auf die etwa 600 Meter lange Strecke runter bis zum Kurpark. Eine Minute dauert das Vergnügen. Schwindelfrei sollte man dafür sein. Foto: Stefan Friedrich

Einmal frei sein wie ein Vogel und entspannt durch die Lüfte gleiten – oder aber Nervenkitzel pur genießen: Egal, was man dabei fühlt, wenn man über den Bäumen schwebt, ein Erlebnis ist der Black Forest Flying Fox in Schömberg auf jeden Fall. Nur eines sollte man dabei natürlich nicht haben: Höhenangst.

Und schwindelfrei zu sein, ist sicherlich auch kein Fehler, wenn man oben auf etwa 45 Metern Höhe die Ausrüstung angelegt bekommt, die einen dann etwa eine Minute lang durch die Lüfte tragen soll, vom Aussichtsturm über die Baumwipfel hinweg bis zur Talsenke auf Höhe des Sportplatzes.

Seit Donnerstag ist das möglich. Am frühen Nachmittag wurde der Black Forest Flying Fox nämlich offiziell eingeweiht und für den Publikumsverkehr freigegeben. Von der Talstation aus betrachtet wirkt er ein bisschen wie eine Seilbahn, nur eben ohne Gondel.

Anlage wurden vor Eröffnung getestet

Den Aussichtsturm im Blick sieht man von unten die kräftigen Stahlseile, die sich gegen den blauen Himmel abheben und auf denen die ersten in wenigen Augenblicken das Gefühl genießen wollen, durch die Lüfte zu schweben – wahlweise mit angelegten oder ausgestreckten Armen, still genießend oder lauthals juchzend.

Alles ist dabei bei den Premierenflügen. Unter den ersten Gästen ist auch Michael Wernecke, Geschäftsführer der Schömberg Erlebnis GmbH. Für ihn ist es an diesem Nachmittag freilich nicht der erste Flug. Er durfte die Anlage schon vor der offiziellen Eröffnung ausprobieren, und das nicht nur ein Mal, wie er sagt.

„Es ist ein Kick“, beschreibt er das Gefühl nach dem Start. „Wir fliegen zuerst über den Bäumen und tauchen dann in den Wald ein. Man ist ganz nah an den Bäumen. Das ist ein richtig tolles Erlebnis.“

Der Black Forest Flying Fox ist neben der Blackforest Flyline die zweite Waldfluganlage, die in Schömberg eröffnet hat. Es sind hier vor allem die beiden Stahlseile, beide jeweils 16 Millimeter stark, die das Fliegen ermöglichen. „Sie reichen vom Himmelsglückturm bis runter in den Kurpark, wo unser Landeturm steht“, sagt Wernecke.

Dort werden sie über eine Winde gespannt. Auf dem Seil selbst befindet sich ein Wagen, der von oben her auf die Rollen kommt und von unten gesichert ist. „Da dran kommt dann ein Liegesack, wie bei den Gleitschirmfliegern“, erklärt Wernecke.

In diesem Geschirr werden die ersten menschlichen Flieger gleich den Black Forest Flying Fox nutzen. Marina Moser und Michael Wernecke von der Schömberg Erlebnis GmbH freuen sich, dass es losgehen kann.
In diesem Geschirr werden die ersten menschlichen Flieger gleich den Black Forest Flying Fox nutzen. Marina Moser und Michael Wernecke von der Schömberg Erlebnis GmbH freuen sich, dass es losgehen kann. Foto: Stefan Friedrich

Und genau wie bei Gleitschirmfliegern werden auch die mutigen Besucher in dem Liegesack gesichert, der an dem Wagen befestigt wird. „Man liegt auf dem Bauch und wird dann auf bis zu 50 Kilometer pro Stunde beschleunigt.“

Bis es soweit ist, muss man aber erst mal allen Mut zusammennehmen, denn der Start befindet sich auf etwa 45 Metern Höhe, noch einige Meter über der Flyline also. „Das ist schon ein Adrenalinkick, wenn man sich in der Höhe plötzlich am Abgrund hinlegen muss“, weiß Marina Moser, Betriebsleiterin bei der der Schömberg Erlebnis.

Anlage muss immer wieder überprüft werden

Zwar befindet man sich dann immer noch auf der Plattform, „aber sie ist durchsichtig und man guckt in dem Moment, wo man sich hinlegt, eigentlich bis runter auf den Boden.“ Das sei dann schon ein kurzer Moment, der Überwindung kostet, danach aber mit einer herrlichen Aussicht von oben belohnt wird – und das fast das ganze Jahr über.

Man liegt auf dem Bauch und wird dann auf bis zu 50 Kilometer pro Stunde beschleunigt.
Michael Wernecke, Geschäftsführer der Schömberg Erlebnis GmbH

„Wir werden bis auf einen Monat das ganze Jahr offen haben“, kündigt Wernecke an. In diesem Monat müssen dann Gurte und Wagen geprüft werden. „Dafür müssen wir sie fortschicken und das dauert dann so etwa drei Wochen.“ Zudem muss auch die Anlage selbst immer wieder überprüft werden. Und bei jedem Wetter könne man natürlich auch nicht fliegen.

„Bei einem Gewitter geht es nicht“, erklärt Moser. Gleiches gilt für Eis, das die Bremsen beeinträchtigen würde, oder für stürmische Wetterlagen, „weil das Seil frei schwebt und die Bäume sich stark bewegen.“ Auch das könnte zum Sicherheitsrisiko werden. Ansonsten steht dem Fluggefühl ab sofort aber nichts mehr im Wege.

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