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Enttäuschung bei Amtsinhaber

Bürgermeisterwahl: Illingen geht am 25. Juli in den zweiten Wahlgang

Herausforderer Armin Pioch hat bei der Bürgermeister-Wahl in Illingen im ersten Wahlgang die meisten Stimmen geholt. Amtsinhaber Harald Eiberger will das weitere Vorgehen mit der Familie besprechen, bevor er sich dazu äußert.

Armin Pioch weiß schon lange vor der Verkündung des Ergebnisses, dass er den ersten Wahlgang gewonnen, aber nicht die absolute Mehrheit geholt hat
Auf dem Laufenden: Armin Pioch weiß schon lange vor der Verkündung des Ergebnisses, dass er den ersten Wahlgang gewonnen, aber nicht die absolute Mehrheit geholt hat. Foto: Stefan Friedrich

Am Ende gab es kein Händeschütteln, keinen Blumenstrauß für einen Kandidaten und kein Ergebnis, das bereits an diesem Sonntag einen Wahlsieger hervorgerufen hätte: In Illingen muss der Bürgermeister am 25. Juli noch einmal gewählt werden.

Am aussichtsreichsten geht Herausforderer Armin Ansgar Pioch (Grüne) ins Rennen. Er hat beim ersten Wahlgang mit insgesamt 1.354 Stimmen 41,8 Prozent geholt. Amtsinhaber Harald Eiberger (parteilos) landete mit rund 200 Stimmen weniger und 34,7 Prozent auf Platz zwei.

Für Michael Thomsen (CDU) votierten 531 Bürger. Das entspricht einem Anteil von 16,4 Prozent. Abgeschlagen sind die Linke Violetta Rehm mit 197 Stimmen (6,1 Prozent) und Dauerkandidat Samuel Speitelsbach mit 19 Stimmen (0,5 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 53 Prozent.

Zahlen machen früh die Runde

Das offizielle Ergebnis sollte eigentlich erst Punkt 20 Uhr bekannt gegeben werden, doch schon bevor Winfried Scheuermann zu diesem Zeitpunkt ans Mikrofon trat und es verkündete, machten die Zahlen bereits die Runde.

Jetzt geht es darum, noch einmal richtig Gas zu geben.
Armin Ansgar Pioch, Bürgermeister-Kandidat

Dass Pioch an diesem Abend der Sieger sein würde, das hatte sich schon eine gute halbe Stunde vorher abgezeichnet. „Jetzt geht es darum, in den nächsten drei Wochen noch einmal richtig Gas zu geben“, erklärte er gegenüber den versammelten Medienvertretern.

Schon während des Wahlkampfs, der nicht personen-, sondern themenorientiert gewesen sei, habe er „ganz tolle Erfahrungen gesammelt“, die er jetzt vertiefen wolle.

Dass die Menschen ihm vertraut haben „und vielleicht auch, dass ich von außen komme und einen neutralen Blick auf die Gemeinde habe“, das sei für seinen Erfolg wohl ausschlaggebend gewesen, glaubt Pioch: „Im zweiten Wahlgang zählt die einfache Mehrheit. Momentan ist sie auf meiner Seite und ich möchte, dass das so bleibt.“

Violetta Rehm will nicht zurückziehen

Amtsinhaber Harald Eiberger war seine Enttäuschung über den Wahlausgang anzumerken. „Das ist Demokratie und ich werde jetzt mit meiner Familie zusammen weiter überlegen.“ Mehr wollte er an diesem Abend nicht sagen.

Anders als Violetta Rehm, die sich als Gegenentwurf zu den anderen Kandidaten gesehen hat. „Besonders in Baden-Württemberg ist die Kommunalpolitik sehr alt und sehr männlich“, bemerkte sie mit Blick auch auf ihre Gegenkandidaten. Enttäuscht über ihr Ergebnis ist sie trotzdem nicht.

„Ich habe schon damit gerechnet, weil es eben ein sehr konservatives Publikum hier ist“. Viele junge Frauen hätten sich durch sie jedoch repräsentiert gefühlt „und haben mir das auch gesagt“. Insofern sei die Kandidatur ein politisches Zeichen für sie gewesen. „Wenn ich nur mit dem Ziel zu gewinnen Politik betreibe, dann ist es keine starke, sondern eine schwache Politik.“ Zurückziehen will sie trotz des schlechten Ergebnisses aber nicht.

In drei Wochen tritt sie noch einmal an. Ob das auch für Michael Thomsen gilt, das will er erst im Laufe der Woche klären. Mit dem Ergebnis selbst ist auch er zufrieden, „auch wenn ich mir schon einen Zweier vorne dran gewünscht hätte.“

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