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Windpark-Projekt verzögert sich

Windpark Kämpfelbach: Suche nach neuem Standort notwendig

Außerhalb von Kämpfelbach in der Nähe der Bundesstraße 10 will ein Investor einen Windpark realisieren. Doch nun bringt eine artenschutzrechtliche Prüfung das Projekt ins Stocken.

Eine gemeindeeigene Fläche im Gewann „Rothenberg“ links von der Bundesstraße 10 wurde in der Vergangenheit als ein möglicher Standort für Windräder bei Kämpfelbach gehandelt.
Eine gemeindeeigene Fläche im Gewann „Rothenberg“ links von der Bundesstraße 10 wurde in der Vergangenheit als ein möglicher Standort für Windräder bei Kämpfelbach gehandelt. Foto: Nico Roller

Eigentlich war man schon ziemlich weit: Die Bürger hatten sich bei einem Beteiligungsformat überwiegend positiv geäußert, der Gemeinderat hatte in öffentlicher Sitzung einstimmig grünes Licht gegeben und der Investor einen Nutzungsvertrag mit der Gemeinde unterschrieben.

Doch nun gerät der außerhalb von Kämpfelbach geplante Windpark ins Stocken. Nachdem man lange nichts mehr von dem millionenschweren Großprojekt gehört hatte, teilte Bürgermeister Thomas Maag (parteilos) am Montagabend zu Beginn der jüngsten Gemeinderatssitzung mit, dass es neue Entwicklungen gebe.

Entwicklungen, die wohl dazu führen werden, dass der Windpark nicht so umgesetzt werden kann, wie er ursprünglich einmal geplant war. Eigentlich wollte der Energieversorger EnBW auf einer gemeindeeigenen Waldfläche im Gewann „Rothenberg“ zwischen der Autobahn 8 und der Bundesstraße 10 bis zu drei Windräder mit einer Nabenhöhe von 167 Metern und einem Rotordurchmesser von 160 Metern errichten.

Zumindest war davon bei der Unterzeichnung des Nutzungsvertrags noch die Rede. Damals, im Februar des vergangenen Jahres, hatten die anwesenden Vertreter der EnBW gegenüber dieser Redaktion den weiteren Weg skizziert und unter anderem umfangreiche Untersuchungen angekündigt.

Nur einem Windrad stünde nichts entgegen

Eine inzwischen vorliegende artenschutzrechtliche Prüfung zeigt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) laut Maag „erhebliche Beeinträchtigungen“. Was dazu führt, dass für die beiden ursprünglich in diesem Bereich vorgesehenen Windräder ein neuer Standort gesucht werden muss.

Mit dem dritten Windrad gibt es dagegen laut Maag keinerlei Probleme. Für die beiden im FFH-Gebiet liegenden Windräder zeigte der Bürgermeister in der Ratssitzung Alternativen auf, die theoretisch möglich wären. Ob sie auch praktisch in vollem Umfang umgesetzt werden, steht allerdings noch nicht fest.

Alternative in Remchingen?

Demnach könnte eines der beiden Windräder in Richtung des Sperlingshofs verschoben werden, wo es laut Maag aber immer noch auf Kämpfelbacher Gemarkung stünde. Für das andere käme dagegen nur ein Ausweichen auf Remchinger Gemarkung infrage.

Maag sagte, er stehe deswegen bereits in Kontakt mit der Remchinger Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos). Und verwies auf eine Bürgerbeteiligung, die dort Anfang März stattfinden soll. Auf Nachfrage bestätigt Wieland, sich mit ihrem Amtskollegen Maag bereits über ein mögliches Windrad auf Remchinger Gemarkung ausgetauscht zu haben.

Ob ein solches für die Gemeinde Remchingen vorstellbar wäre, kann die Bürgermeisterin allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten. Zuerst findet laut Wieland „sehr zeitnah“ am Dienstag, 5. März, eine Veranstaltung statt, bei der die Bürger informiert werden und ihre Fragen stellen können. Diese können sie laut Wieland auch schon im Vorfeld bei der EnBW einreichen.

Bürgermeisterin legt Wert auf Transparenz

„Ich lege großen Wert darauf, dass von Beginn an mit offenen Karten gespielt wird und Plattformen geboten werden, auf denen man seine Sorgen und Ängste äußern und sich offen austauschen kann“, schreibt Wieland in ihrer Stellungnahme: „Für mich ist das Thema Windkraft eine Entscheidung, die aus der Bürgerschaft kommen soll.“

In der Kämpfelbacher Gemeinderatssitzung kündigte Maag am Montagabend an, dass er als in Remchingen wohnender Bürger auch zu der geplanten Informationsveranstaltung am 5. März gehen will. Fest steht: Allein kann die Gemeinde Kämpfelbach nicht entscheiden, wie es mit dem Windpark weitergehen soll. Dabei haben auch andere Akteure ein Wörtchen mitzureden.

Wie sich die Gemeinde Remchingen zu einem möglichen Windrad auf ihrer Gemarkung positionieren wird, ist noch nicht klar. In einer am Montagabend eingegangenen Stellungnahme teilt die EnBW mit, dass sie den Standort „als für die Windenergienutzung weiterhin geeignet“ ansieht.

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