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Wo lohnt sich Photovoltaik?

Königsbach-Stein nimmt Kurs auf mehr Nachhaltigkeit

Der Gemeinderat von Königsbach-Stein will eine Potenzialanalyse zu erneuerbaren Energien. Das hat das Gremium einheitlich beschlossen.

Für mehr Umweltfreundlichkeit: Die Königsbacher Johannes-Schoch-Schule hat schon Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Künftig erhält sie auch eine neue Wärmeversorgung.
Für mehr Umweltfreundlichkeit: Die Königsbacher Johannes-Schoch-Schule hat schon Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern. Künftig erhält sie auch eine neue Wärmeversorgung. Foto: Nico Roller

Nicht erst seit der Energiekrise und der drohenden Gasmangellage wird in kommunalen Gremien immer wieder angeregt über die Möglichkeiten für eine nachhaltige Energieversorgung diskutiert.

Auch in Königsbach-Stein, wo der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung am Dienstagabend gleich mehrere Beschlüsse zu dem Thema einstimmig gefasst hat.

Unter anderem beauftragte das Gremium die Verwaltung damit, eine Analyse erstellen zu lassen, in der auf Königsbach-Steiner Gemarkung die Potenziale für Photovoltaik-Anlagen auf Dächern und Freiflächen, für Windkraft, Biomasse und Solarthermie untersucht werden sollen. Wobei die Solarthermie auf Wolfgang Ruthardts (SPD) Anregung hin in den Beschluss aufgenommen wurde.

Geothermie bleibt außen vor

Die von ihm ebenfalls vorgeschlagene bodennahe Geothermie blieb dagegen außen vor: Ruthardt zog seinen Vorschlag von sich aus zurück, als sich abzeichnete, dass er im Gremium nicht nur auf Gegenliebe stößt.

Etwa bei Thomas Kaucher (FWV), der in der Geothermie ein großes Risiko sieht. Kaucher betonte, es sei wichtig, auch Möglichkeiten zur Energieeinsparung in den Blick zu nehmen: „Wo ich Energie einspare, muss ich sie gar nicht erst erzeugen.“

Eine Aussage, der Bürgermeister Heiko Genthner (parteilos) nur zustimmen konnte. Er betonte, gerade der gewerbliche Bereich könne einen großen Beitrag leisten. Das bestätigen auch die Zahlen, die Bauamtsleiter Thomas Brandl in der Sitzung vorstellte.

Diese zeigen, dass in Königsbach-Stein der gewerbliche Stromverbrauch im vergangenen Jahr mit 67 Gigawattstunden einen Anteil von fast 76 Prozent hatte. Laut Brandl „doch ein sehr hoher Wert“. Er rechnet damit, dass die Ergebnisse der Potenzialanalyse bis zum nächsten Sommer vorliegen können.

Markt zu Thema Windkraft sondieren

Um die Zeit bis dahin sinnvoll zu nutzen, will die Gemeinde schon jetzt eine Marktsondierung zum Thema Windkraft vornehmen. Auch dafür hat der Gemeinderat einstimmig grünes Licht gegeben.

Zumal es laut Brandl bereits eine Anfrage von einem Windparkbetreiber gibt. Der Bauamtsleiter erklärte, man wolle zu dem Thema frühzeitig in einen Bürgerdialog treten und mit den Einwohnern diskutieren, um eine Vorentscheidung treffen zu können.

In der Ratssitzung gab es viel Lob für die Vorschläge der Verwaltung und Genthner kündigte an, die nächsten Schritte effektiv angehen zu wollen. Auch, wenn man schon viel erreicht habe, gelte es, sich nicht darauf auszuruhen.

So gibt es bereits einige Photovoltaik-Anlagen auf gemeindeeigenen Liegenschaften, etwa auf dem Dach des Kindergartens „Krebsbachwiesen“. Weitere sind geplant, etwa auf der Turnhalle, die in Stein neben der Heynlinschule neu gebaut wird.

Wärmeversorgung für Schulareal soll erneuert werden

Dass dort die Wärmeversorgung für das gesamte Schulareal erneuert werden soll, hat der Gemeinderat schon im Frühjahr beschlossen. Nun fasste er einen ähnlichen Beschluss für die in Königsbach gelegene Johannes-Schoch-Schule.

Unter den insgesamt acht von Planerin Verena Berndt vorgestellten Varianten entschied sich die Mehrheit bei vier Gegenstimmen für eine Holzpellet-Anlage in Kombination mit einem Gasbrennwertkessel, der allerdings nur die Spitzenlast abdecken soll. Eine Variante, die vor allem wegen der großen Versorgungssicherheit von den meisten im Gremium bevorzugt wurde.

Aber es gab auch kritische Fragen. Etwa von Dominique Schünhof (FWV), die ganz genau wissen wollte, wo die Holzpellets an der Schoch-Schule gelagert werden.

Denn im Königsbacher Bildungszentrum muss dafür zum Leidwesen vieler Lehrer und Schüler ein Musiksaal geopfert werden.

Dazu wird es laut Berndt an der Schoch-Schule aber nicht kommen: Dort gebe es einen Raum direkt neben der Heizung, der sich gut eigne. Die Planerin rechnet damit, dass die Baumaßnahmen in den Pfingstferien starten können und die neue Heizungsanlage dann im neuen Schuljahr in Betrieb geht.

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