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Mentale Stärke als Schlüssel zum Erfolg

Königsbacher Nachwuchsschützen treffen voll ins Schwarze

Drei junge Königsbacher Sportler fahren schon bald zu den Deutschen Meisterschaften nach München. Dass sie Titel holen können, haben sie in den vergangenen Wochen bei den Landesmeisterschaften bewiesen.

Die drei Königsbacher Nachwuchsschützen Lasse Müller, Flinn Müller und Linus Lichtwald (von links) freuen sich auf die Deutschen Meisterschaften in München.
Die drei Königsbacher Nachwuchsschützen Lasse Müller, Flinn Müller und Linus Lichtwald (von links) freuen sich auf die Deutschen Meisterschaften in München. Foto: Nico Roller

Voller Optimismus, voller Vorfreude und Motivation blicken Linus Lichtwald, Lasse und Flinn Müller in die Zukunft, auf einen Wettkampf, bei dem sie die Chance haben, ihr ganzes Können unter Beweis zu stellen und große Titel mit nach Hause zu nehmen.

Nachdem die drei Nachwuchssportler des Königsbacher Kleinkaliber-Schützenvereins in den zurückliegenden Wochen bei den Landesmeisterschaften in ihren Altersklassen große Erfolge erzielt haben, sind sie qualifiziert für die Deutschen Meisterschaften.

Ab dem 24. August werden sie in München gegen die besten Nachwuchsschützen der ganzen Republik antreten. Ein Ereignis, auf das sie sich zusammen mit ihrem Trainer Jens Müller sehr freuen.

„Das ist das größte Event, das es momentan für uns gibt“, sagt Lasse Müller, der es bei den Landesmeisterschaften mit einer persönlichen Bestleistung von 571 Ringen in der Schülerklasse beim Luftgewehr-Dreistellungskampf auf den zweiten Platz schaffte. Zudem holte der Elfjährige Bronze beim Luftgewehr stehend.

Sein Bruder Flinn Müller wurde Landesmeister beim Luftgewehr stehend und holte Gold beim Luftgewehr-Dreistellungskampf, dort übrigens mit einer persönlichen Bestleistung von 583 Ringen. Zudem gewann der 13-Jährige den Badischen Schülercup. Vor den Deutschen Meisterschaften verspürt er zwar schon ein bisschen Aufregung. „Aber die ist auch angenehm, weil sie einen motiviert.“

Das ist das größte Event, das es momentan für uns gibt.
Lasse Müller
Nachwuchsschütze

Motiviert ist auch der Dritte im Bunde der Nachwuchstalente, Linus Lichtwald: „Bei mir dominiert das Gefühl: Ich weiß, dass ich das kann.“

Bei den Landesmeisterschaften wurde der 14-Jährige in der Jugendklasse mit einer persönlichen Bestleistung von 585 Ringen Landesmeister im Kleinkaliber-Dreistellungskampf. Zudem holte er Silber sowohl beim Kleinkaliber liegend als auch beim Luftgewehr-Dreistellungskampf.

„Wir gehen gut vorbereitet auf die Deutschen Meisterschaften“, sagt Trainer Jens Müller: „Die Jungs haben ein Konzept und wissen, was sie tun.“ Die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften sei das Saisonziel gewesen, das sie mit Bravour erreicht hätten.

Die Jungs haben ein Konzept und wissen, was sie tun.
Jens Müller
Trainer

„Das war die Pflicht, jetzt kommt die Kür“, sagt Müller, der ziemlich genau weiß, was in den kommenden Tagen die Trainingsschwerpunkte sein werden. Unter anderem soll es um die Verbesserung der taktischen Möglichkeiten, um die Stabilisation der Technik und der Abläufe gehen.

Für außerordentlich wichtig hält er mentale Stärke und eine emotionale Balance. Dadurch lernen die Sportler, ihren Körper in allen Situationen hundertprozentig zu beherrschen, immer positiv denkend und lösungsorientiert an Aufgaben heranzugehen.

Müller sagt, Schützen seien es gewohnt, unter Stress zu agieren. Was ihnen auch in anderen Kontexten helfe, etwa in Prüfungssituationen.

„Das Körperliche darf man nicht unterschätzen, aber gewonnen wird letztlich im Kopf“, sagt Müller, der körperliche Fitness allerdings als Basis sieht, um die Trainingsumfänge in einem gesunden Maß zu erhöhen.

Aktuell trainieren Lasse und Flinn zweimal pro Woche, Linus sogar dreimal. Wobei Kadertrainings noch hinzukommen. Zusätzlich halten sich alle drei körperlich fit: Linus geht dreimal pro Woche joggen, Lasse ist Leistungsturner beim TV Ersingen, Flinn schwimmt, klettert, turnt und betreibt Fitnesssport. Alle drei kommen gerne ins Training. Linus sogar so gerne, dass er in Zukunft den zeitlichen Umfang noch etwas erhöhen will.

Das Körperliche darf man nicht unterschätzen, aber gewonnen wird letztlich im Kopf.
Jens Müller
Trainer

„Ich weiß, dass ich besser werde, wenn ich mehr trainiere“, sagt der 14-Jährige: „Von nichts kommt nichts.“ Inzwischen strukturiert er seine Trainingseinheiten teilweise schon selbst, indem er vor jedem Training pro Stellung zwei Schwerpunkte identifiziert, an denen er arbeiten will.

Müller weiß, wie wichtig eine solche intrinsische Motivation ist. Natürlich müsse man als Trainer den Sportler anspornen und antreiben. „Aber am Ende kann er nur gut werden, wenn er es auch selber will.“

Müller kennt sich mit der Materie aus, denn er hat früher die Bundesliga-Schützen des Königsbacher Schützenvereins trainiert und zu unzähligen Erfolgen geführt. Wichtig sei, sich als Trainer auf jeden Sportler einzustellen und sich dabei auch selbst immer weiterzuentwickeln.

Müller trainerte schon die Bundesliga-Schützen

Deswegen versucht Müller, die Situation immer wieder neu zu bewerten und das Trainingsprocedere bei Bedarf auch kurzfristig zu ändern.

Als Beispiel nennt er die Vorbereitung auf die Landesmeisterschaften, bei er an einem Punkt entschied, dass es sinnvoller ist, nur technische Abläufe zu üben: ohne Schuss und Ergebnisse auf dem Monitor.

Ich weiß, dass ich besser werde, wenn ich mehr trainiere.
Linus Lichtwald
Nachwuchsschütze

Das Verhältnis zwischen Trainer und Sportler versteht Müller als Teamarbeit: „Beide müssen sich aufeinander einspielen.“

Im Laufe der Zeit lerne der Trainer die Sportler immer besser kennen und erfahre, wie sie ticken, was bei ihnen funktioniert und was nicht, wann man durchziehen muss und wann man lockerlassen kann. Müller vergleicht diesen Prozess mit einem Schrank, der von zu Saison zu Saison mehr Schubladen bekommt, die man aufziehen kann.

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