Skip to main content

Impfangebote für Kinder

Angepasste Omikron-Impfstoffe in Pforzheim: Nachfrage zieht wieder an

Der auf die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepasste Corona-Impfstoff ist auch in Pforzheim angekommen. Das sorgt an der „Impfstelle“ plötzlich für eine deutlich erhöhte Nachfrage. 

Motivierter Impfarzt: Uwe Hassepaß erlebt mit seiner „Impfstelle“ in der Fußgängerzone derzeit wieder starke Nachfrage. Hier ist er im Informationsgespräch mit dem Ehepaar Teichmann.
Uwe Hassepaß erlebt mit seiner „Impfstelle“ in der Fußgängerzone derzeit wieder starke Nachfrage. Foto: René Ronge

Der städtische Impfstützpunkt im Alten Zollamt schließt Ende des Monats. Am Mittwoch gibt es noch einmal eine Aktion, insbesondere für Kinder von fünf bis elf Jahren. Ein Kinderarzt wird anwesend sein und die Eltern informieren. Geimpft wird mit dem Serum von Biontech.

Und das war’s dann. „Corona wird uns auch in der zweiten Jahreshälfte begleiten“, ist Kerstin Ladenburger, Ärztin beim Gesundheitsamt, überzeugt.

Zuständig für die Impfungen sind fortan aber vor allem die niedergelassenen Ärzte. Das Gesundheitsamt hat mit dem Thema Impfen praktisch nichts mehr zu tun, und das Alte Zollamt ist bereits jetzt im „Spar-Modus“, wie Landratsamtssprecher Jürgen Hörstmann dieser Redaktion sagt.

500 Meter weiter östlich ist von Spar-Modus keine Spur. Uwe Hassepaß steht vor der pragmatisch betitelten „Impfstelle“ in der Fußgängerzone.

Pforzheimer „Impfstelle“ will nicht auf die Stiko warten

Dort hat er noch im Winter mit seiner neurochirurgischen Praxis freie Räume bezogen, um den Menschen ein unkompliziertes Angebot zu machen. An diesem Donnerstag steht er vor der Tür, spricht mit Menschen, zitiert immer wieder Studien und Statistiken – und wirbt damit eindringlich fürs Impfen.

Sein Angebot kommt an. Während die Nachfrage im Alten Zollamt über die Monate immer geringer wurde, habe man hier auch im Sommer pro Woche durchschnittlich 100 Menschen geimpft, sagt Hassepaß’ Ehefrau Christiane Hailer aus der Impfstelle.

Das liege auch daran, dass man sich nicht so strikt an die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko) halte. Nur weil jemand zwei Tage zu früh für eine Auffrischung sei, werde hier niemand weggeschickt.

Auch Kinder werden bereits immunisiert

Außerdem impfe man Kinder. „Das ist unsere größte Stärke“, sagt Hailer. Man warte hier nicht auf mögliche Stiko-Empfehlungen bei den angepassten Impfstoffen. „Die Kinder werden schließlich in die Schule geschickt, von wo sie die Krankheit sonst zwangsläufig irgendwann mit nach Hause nehmen.“

Wir haben den Impfstoff schon.
Christiane Hailer aus der Pforzheimer „Impfstelle“

Nach dem Schulstart, mit erneut steigenden Infektionszahlen – die offiziellen Werte dürften laut Experten zu niedrig sein, weil viele Infizierte keinen PCR-Test mehr machen und somit nicht in die Statistik eingehen – und vor allem mit dem auf die Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 angepassten Impfstoffen zieht die Nachfrage jetzt wieder extrem an.

Die neuen Impfstoffe haben auch den Raum Pforzheim Ende der Woche erreicht. „Wir haben den Impfstoff schon“, bestätigt Hailer. Es habe offensichtlich etwas genutzt, dass die Kassenärztliche Vereinigung Druck machte, nachdem es zuletzt bei der Verteilung des BA.1-Impfstoffs gehapert hatte.

Hunderte Impftermine an einem Tag vergeben

Die Impfungen an diesem Samstag seien also alle gewährleistet. Und das dürften ziemlich viele werden. Eigentlich öffnet die Impfstelle samstags nur für zwei Stunden, von 10 bis 12 Uhr.

Dieses Zeitfenster wird diesmal für spontane Impflinge reserviert. Termine hat Hailer bereits so viele vereinbart, dass bereits um 9 Uhr geöffnet und mindestens bis 15.30 Uhr geimpft werden soll, kündigt sie an. 200 Impfungen sollten möglich sein, zehn Helfer werden im Einsatz sein.

Allein am Donnerstag habe sie 400 Termine für die nächsten Wochen vergeben. Als sie spätnachts meinte, endlich fertig zu sein, entdeckte sie 300 weitere Anfragen im Spamordner ihres Mail-Postfachs.

Dauerhaft werde es aber nicht so weitergehen, sagt Hailer. „Es wird wohl wieder ein kurzer Hype sein, weil Eltern jetzt ihre Kinder schützen wollen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang