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Änderungen erst 2022

Gelbe Tonnen in Pforzheim: Verwirrung und Ärger um zugeteilte Größen

Ab dem kommenden Jahr gibt es in Pforzheim Gelbe Tonnen statt der Säcke für Plastikmüll. Die Abfallwirtschaft der Stadt verwirrt in einem Info-Schreiben über die Größenzuteilung. Änderungen sind aber erst im kommenden Jahr möglich.

Eine gelbe Tonne der Firma Knettenbrech + Gurdulic GmbH steht in Pforzheim.
Noch versiegelt: ab dem 1. Januar wird Plastik- und Metallmüll in Pforzheim nicht mehr in gelben Säcken gesammelt, sondern in Tonnen. Welcher Behälter vor welches Haus kommt, ist dabei etwas unklar. Foto: Björn Fix

Mit dem kommenden Jahr verschwindet er aus den Pforzheimer Haushalten: der Gelbe Sack für Plastik- und Metallmüll. Dafür werden seit Anfang November Gelbe Tonnen für jedes Haus verteilt. Drei verschiedene Größen bietet der neue Entsorger dafür an, die Abfallwirtschaft der Stadt sorgt dabei mit einem Info-Schreiben für Verwirrung.

Für die Eutinger BNN-Leserin Gunhilde Köhler entsteht durch die Umstellung daher nur eines: Chaos. Vor ihrem vermieteten Vierparteienhaus in der Enzstraße steht eine Gelbe Tonne mit 240 Liter Fassungsvermögen des bisherigen Entsorgungsunternehmens Veolia Umweltservice Süd GmbH – auch bisher schon konnte man Tonnen statt Säcken beantragen.

Bisher hat die einer der Mieter beantragt und dem ganzen Haus zur Verfügung gestellt, schildert Köhler. In Zukunft erhalten aber alle Häuser Gelbe Tonnen von der Knettenbrech + Gurdulic GmbH, weshalb die alten Tonnen wieder eingesammelt und durch neue ausgetauscht werden.

Die Zuteilung der Tonnen orientiere sich am aktuellen Restmüllvolumen jedes Hauses, gab die Stadt am 12. Oktober in einer Mitteilung dazu bekannt. Daraus könne man den Bedarf an Plastikmüll abschätzen. „Jeder Haushalt hat ein Restmüllvolumen, welches der Firma vorliegt (ohne Namen). Anhand der Liste werden die Tonnen verteilt“, präzisiert die städtische Pressestelle auf Anfrage.

120-Liter-Tonne soll für bis zu fünf Haushalte reichen

Dem widerspricht ein Info-Schreiben der Abfallwirtschaft, welches Ende Oktober an alle Haushalte verteilt wurde. Darin heißt es: „Aus Sicht des künftigen Entsorgers ist eine 120-Liter-Tonne für ein bis fünf Haushalte vorgesehen.“ Bei circa fünf bis 20 Haushalten plane der Entsorger mit einer 240-Liter-Tonne, „Hausverwaltungen und Hauseigentümer können für Großwohnanlagen eine große Gemeinschaftstonne (1.100 Euro) bestellen“, so die Abfallwirtschaft.

Für weitere Nachfragen verweist die städtische Pressestelle an die Firma Knettenbrech + Gurdulic als verantwortlichen Entsorger. Pressesprecherin Nadine Kuhnigk bestätigt dort: „Es ist korrekt, dass sich die Zuteilung der Gelben Tonnen an dem aktuellen Restmüllvolumen je Liegenschaft orientiert.“

Die Aussage, wonach 120 Liter standardmäßig für ein bis fünf Haushalte vorgesehen seien, stimme aber nicht. „Jeder, der eine 120-Liter-Restmülltonne oder kleiner hat, erhält auch eine 120-Liter-Gelbe-Tonne. Jeder, der eine 240er-Restmülltonne hat, erhält selbstverständlich auch eine 240er-Gelbe-Tonne.“

Änderungswünsche für die Mülltonne? Gibts nicht!

Durch das Info-Schreiben der Abfallwirtschaft gingen Gunhilde Köhler und ihre Mieter davon aus, dass sie zukünftig eine 120-Liter-Tonne erhalten. Die Mieter fürchten jedoch, dass nicht mehr der ganze Müll in die kleine Tonne passt, auch wenn diese öfters geleert wird, so Köhler. Zusammen haben sie daher entschieden, „dass sie die 240-Liter-Tonne behalten wollen“. Über die Hotline des neuen Entsorgers versuchte die Eutingerin, wie von der Abfallwirtschaft angegeben, die Änderung der Tonne zu beantragen – und wurde enttäuscht.

Am Telefon wurde ihr mitgeteilt, „dass die Firma im Moment keine Änderungswünsche entgegennimmt“. Auf Anfrage fügt die Stadt Pforzheim jedoch an: „Nach Abschluss der Grundverteilung können selbstverständlich zum Grundstück passende Tonnen bestellt werden.“ Das soll aber erst ab dem kommenden Januar, dem offiziellen Start der Gelben Tonnen, möglich sein.

Bis dahin müssen die Tonnen versiegelt bleiben. Im Übrigen dürfen die neuen Müllbehälter nicht auf der Straße stehen, sondern müssen auf dem eigenen Grundstück gelagert werden.

Gunhilde Köhler hält das für unverständlich und kritisiert die Koordination zwischen der Stadt Pforzheim und dem neuen Entsorger. „Die ganze Republik spricht von Klimaschutz, Energieeinsparung und Umweltproblemen und in Pforzheim werden kurzerhand gelbe Tonnen verteilt.“ Passen diese in der Größe nicht oder wollten die Bewohner eine gemeinsame Tonne, „müssen die ausgelieferten Behälter gelagert werden, bis die Hausbesitzer dann im Januar die Abholung veranlassen und einen anderen Behälter bestellen können.“

„Konnte man da nicht an die Hausbesitzer statt der Info-Bröschüre einen Fragebogen verschicken, in dem der gewünschte Behälter für das jeweilige Mietobjekt angekreuzt werden konnte“, fragt Köhler. Stattdessen beschäftige die Firma lieber tagelang Leute, die die Mülltonnen ausfahren, um sie schließlich wieder einzusammeln.

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