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Wichtiges Projekt für Oberbürgermeister

Was die Stadt Pforzheim mit der Smart-City-Strategie plant

Die Pforzheimer Verwaltung stellt im Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung ihre Smart-City-Strategie vor. Wie darauf reagiert wurde.

Fußgängerzone Pforzheim Lieferverkehr Galeria
Ausgeliefert: Transporter sind derzeit noch wichtig, aber nicht gerne gesehen in Fußgängerzone und Wohngebieten. Nicht nur in Pforzheim wird deshalb vielschichtig über Alternativen dazu diskutiert. Foto: René Ronge

Knapp ein Jahr lang ist in einem partizipativen Prozess, unter Federführung des städtischen Geschäftsbereichs Digitalisierung und Beteiligung der Bevölkerung, eine Smart-City-Strategie entwickelt worden. Am Dienstag wurde sie dem Ausschuss für Wirtschaft und Digitalisierung vorgestellt und bei wenigen Enthaltungen befürwortet.

„Relativ viel Steuergelder werden ausgegeben werden, die nur wenigen Akteuren zugutekommen“, brachte Christof Weisenbacher (WiP/Die Linke) seine Befürchtung zum Ausdruck: „Wir sehen das Weitertragen in breite Bevölkerungskreise nicht.“ Deshalb enthalte sich seine Fraktion.

Annkathrin Wulff (SPD) forderte: „Nicht nur durch die männliche Brille sehen“, sondern auch die Perspektive von Frauen aufnehmen. „Auch wenn Vielfalt und Gleichstellung im Strategiepapier bereits genannt sind.“

Pakete sollen in Pforzheim künftig klimaverträglich ausgeliefert werden

Andreas Kubisch (Bürgerbewegung) erinnerte daran, dass Digitalisierung „wahnsinnig viel Strom“ koste. Er regte an, dass die Stadtverwaltung bei ihrem Betriebssystem von dem teuren Windows auf Linux umsteigt. Die fünf „angedachten“ Leitmaßnahmen des Strategiepapiers stellte Ole Schilling, Smart-City-Experte der Telekom, vor.

Die Leitmaßnahme „innerstädtischer Lieferverkehr und lokaler Handel“ sieht vor, Paket- und Warenströme für die Innenstadt mithilfe eines anbieteroffenen Mikro-Depots zu bündeln und klimaverträglich auszuliefern. Über eine Online-Plattform sollen Einzelhändler, Gastronomiebetriebe, Kreativschaffende oder Start-ups Pop-up-Verkaufszonen entlang der Flussufer buchen können.

Bei der Leitmaßnahme „Gewerbegebiet der Zukunft“ sollen Infrastrukturen und Services wie Mobilitätsangebote, Lager- und Büroflächen, Parkplätze sowie Sport- und Fitnesseinrichtungen durch eine Shared-Service-Plattform gebündelt werden.

Angebot und Nachfrage an Produktionsabfällen, Sekundärrohstoffen oder Energie- und Abwärmenutzung sollen zu einem einfacheren Matching von Unternehmen beitragen.

In der Leitmaßnahme „Zukunftskompetenzen vermitteln“ ist ein mobiler Lernraum mit wechselnden Standorten als niederschwelliges Lernangebot angedacht; flexibel ausgestattet mit Displays, mobilen Endgeräten, VR-Brillen, 3D-Drucker und Workshop-Material „für eine praxisbezogene und spielerische Vermittlung von Inhalten“.

Rastatt stellt Förderantrag für „Smart Cities”

Mit der Leitmaßnahme „lebenswerte Orte in der Stadt“ sollen Orte belebt und attraktiver werden. Über eine mehrsprachige Online-Plattform sollen verschiedene Akteure der Stadtgesellschaft, wie Vereine, Kultureinrichtungen, Anwohner, lokale Händler oder auch Schulen Veranstaltungen im freien Stadtraum buchen können.

Konzert- und Musikveranstaltungen, Bildungs- und Sportangebote, Eltern-Kind-Angebote sowie Märkte und Messen seien denkbar. Dafür sollen Stadtplätze mit Infrastruktur, wie Bühnen, Sport- oder Spielgeräten, ausgerüstet werden.

Mit der Leitmaßnahme „klimaneutrale Sportstätte“ soll im Brötzinger Tal eine Sportstätte mit Vorbildcharakter und intelligentem Energiemanagementsystem entstehen. Auf Anregung von CDU-Stadtrat Maximilian Müssle wurden neben der Photovoltaik, weitere Energievarianten in das Konzept aufgenommen.

Nun müssen der Gemeinderat in seiner Dezember-Sitzung und das Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) ihre Zustimmung geben, dann können die Projekte in den nächsten vier Jahren angegangen werden.

Das BMWSB stellt die Fördermittel in Höhe von 90 Prozent bei einem Gesamtförderrahmen von 9,1 Millionen Euro, die restlichen zehn Prozent kann die Stadt in Form von, auch bereits vorhandenen, Personalkosten einbringen. Das Strategiepapier soll dabei „ein lebendiges Papier“ sein und sich weiterentwickeln, betonte Fabian Böpple, Projektleiter Smart City bei der Stadt.

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