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Polizeipräsidium Pforzheim

Pforzheimer Unfallstatistik: 26 Menschen kamen 2023 auf der Straße ums Leben

2022 verzeichnete die Pforzheimer Polizei einen historischen Tiefstand an tödlichen Verkehrsunfällen. Ein Jahr später ist deren Zahl um fünf gestiegen.

Zwei Autos sind frontal zusammengestoßen.
Bei einem Unfall in der Hachelallee in Pforzheim im vergangenen Sommer wurden glücklicherweise die beteiligten Fahrer nur leicht verletzt. Foto: Igor Myroshnichenko

Bei jedem zehnten Verkehrsunfall im vergangenen Jahr ist mindestens eine Person verletzt worden. Dies ist eine der Kernaussagen der Unfallbilanz des Polizeipräsidiums Pforzheim für 2023.

In dessen Zuständigkeitsbereich sind insgesamt 16.984 Unfälle protokolliert worden, was einen Anstieg von 4,4 Prozent zum Vorjahr bedeutet (2022: 16.261).

Jeder einzelne dieser Unfälle einer zu viel. 
Oliver Hiller
Polizeidirektor

Der Anstieg von Unfällen mit Personenschaden verlief mit 0,5 Prozent indessen nicht ganz so dramatisch. „Trotzdem ist jeder einzelne dieser Unfälle einer zu viel und wir haben Maßnahmen getroffen, diese Anzahl wieder zu verringern“, wird Polizeidirektor Oliver Hiller in einer Mitteilung zitiert.

Nach einem historischen Tiefstand bei tödlichen Verkehrsunfällen im Jahr 2022 verzeichnete die Polizei im vergangenen Jahr 26 Todesopfer bei 26 Unfällen – fünf mehr als 2022. Auch im landesweiten Trend sei eine Zunahme festzustellen. Insgesamt liegt die Zahl dennoch deutlich unter dem Dreijahresschnitt (von 2019 bis 2021) mit 36 Unfalltoten pro Jahr.

Zum ersten Mal stirbt in Pforzheim ein E-Scooter-Fahrer

Knapp über die Hälfte der Getöteten stammen aus den sogenannten „sensibleren Verkehrsbeteiligungen“. Dazu zählt die Polizei Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer. Erstmals kam in Pforzheim auch der Fahrer eines E-Scooters ums Leben.

Rund drei Viertel der Getöteten verursachten den Unfall selbst, zur Hälfte waren dies ältere Menschen oder junge Erwachsene. Zu 24 Prozent war nicht angepasste Geschwindigkeit eine Hauptunfallursache.

Elf Prozent der Unfälle sind auf der A8 passiert

Elf Prozent der Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich auf der A 8. Dabei wurden 78 Prozent durch Autofahrer verursacht, 17 Prozent von Lastwagenfahrern. Ein Lkw-Fahrer verlor auf der Autobahn sein Leben. Ein Großteil der Unfälle mit Verletzten ereignete sich bei Rückstaus vor Baustellen.

Während Unfälle mit Fußgängern im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums durchschnittlich um 10,2 Prozent zugenommen haben, liegt der Anstieg im Stadtkreis Pforzheim mit 19,4 Prozent noch etwas höher. Zu 62 Prozent waren dort Autofahrer die Hauptverursacher, Fußgänger selbst hatten laut Polizei einen Anteil von 18 Prozent, bei Lkw-Fahrern waren es sieben, bei Radfahrern sechs Prozent und bei E-Rollern vier Prozent.

Auch die Zahl der Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern nahm zu: von 326 auf 357 Verkehrsunfälle im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums, dabei starben drei Menschen. Zwei Drittel der Fahrradfahrer verursachten den Unfall selbst, die Hälfte ohne Beteiligung eines anderen Fahrzeugs. 80 Prozent der Unfälle ereigneten sich innerorts.

Fast die Hälfte der Radunfälle durch Pedelecs

Der Anteil der Pedelec-Unfälle betrug dabei 42,3 Prozent, wobei kein Pedelec-Fahrer ums Leben kam. 60 Prozent der Verunglückten waren 50 Jahre oder älter. In Pforzheim machten die Unfälle bei Pedelecs sogar 54,2 Prozent aus.

70 Prozent der verunglückten Elektroroller-Fahrer waren 14 bis 40 Jahre alt. In 80 Prozent der Unfälle waren die Betroffenen selbst auch die Unfallverursacher.

In Pforzheim deutlicher Anstieg an Motorradunfällen

Unfälle von Motorradfahrern bewegen sich mit einer Anzahl von 302 Unfällen unterhalb des Durchschnitts im Dreijahresvergleich von 306 Unfällen, so die Polizei weiter. Während es in den Landkreisen weniger Motorradunfälle gab, wurden in Pforzheim 38 mehr als 2022 verzeichnet. Mit sechs Todesopfern war eines mehr als im Vorjahr zu beklagen.

Auch Unfälle auf dem Schulweg nahmen von elf auf 18 zu. Die betroffenen Schüler waren zu einem Drittel mit dem Rad und zu zwei Dritteln zu Fuß unterwegs und wurden in der Mehrzahl leicht verletzt. Ein Drittel der Unfälle verursachten die Schüler selbst.

Auch junge Fahrer (18 bis 24 Jahre) waren häufiger in Unfälle verwickelt: um 5,8 Prozent. Die Angehörigen dieser Risikogruppe verursachten in der Hälfte der Fälle den Unfall selbst. 15 Prozent der Crashs mit Personenschaden gingen aufs Konto dieser Gruppe.

Mehr Crashs mit jungen und alten Verkehrsteilnehmern

Analog gab es mehr Unfälle mit älteren Menschen: Die Polizei verzeichnet eine Zunahme von zehn Prozent. Die Unfälle mit Personenschaden verursachten zu 15 Prozent ältere Fahrer (ab 65 Jahren). Elf Prozent davon gingen aufs Konto von Fahrern ab 75 plus.

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle unter Alkohol ist mit 269 gleich geblieben, allerdings stieg die der Crashs mit Personenschaden um 14,1 Prozent. Rückläufig war dabei die Zahl Schwerverletzter oder Getöteter: 6,3 Prozent der Verkehrsunfälle mit Personenschaden verursachten Alkoholfahrer.

Ein Anstieg von 12,5 Prozent ist bei Unfällen unter Drogen oder Medikamenten festzustellen. In der Mehrzahl der 36 Unfälle stellte die Polizei einen Mischkonsum aus Cannabis und Alkohol fest.

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