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Mit 87 Jahren gestorben

„Der KSC war sein Lebenselixier“: Zum Tod des früheren Vizepräsidenten Ullrich Heynig

Die Glanzzeiten im Europa-Pokal erlebte Ullrich Heynig ebenso aus nächster Nähe mit wie den sportlichen Absturz um die Jahrtausendwende. Nun ist der frühere Vizepräsident des KSC im Alter von 87 Jahren verstorben.

Bildnummer: 07001823  Datum: 23.10.1998  Copyright: imago/Alternate
Manager Ullrich Heynig (Karlsruher SC), DFB Bundestag 1998, 23.10.1998, Wiesbaden; Fussball Herren GER Einzelbild Freisteller vdig xmk 1998 hoch  o0 Funktionär Karlsruhe KSC

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Dem KSC stets verbunden: Ullrich Heynig wirkte im Wildpark unter anderem als Vizepräsident sowie als Leiter der Platzordnung. Nun ist er im Alter von 87 Jahren gestorben. Foto: imago images

Ullrich Heynig und der KSC – das gehörte irgendwie zusammen. Erst wenige Wochen ist es her, dass Heynig offiziell aus dem Ehrenrat des Karlsruher SC ausschied. Davor hatte er sich im Wildpark über viele Jahrzehnte stets in den Dienst der Sache gestellt, ob als Vizepräsident, als Abteilungsleiter der Alten Herren oder als Chef des Ordnungsdienstes.

„Auf ihn hat man sich immer verlassen können“, sagt Roland Schmider über Heynig. Und Schmider muss es wissen: In dessen 26-jähriger Amtszeit als KSC-Präsident stand ihm 14 Jahre lang Heynig zur Seite, erlebte an der Vereinsspitze die glorreichen Europapokal-Zeiten mit, aber auch die Chaostage rund um die Jahrtausendwende.

„Er war mein längster Vize. Ein ehrlicher, offener Charakter, loyal bis zum Gehtnichtmehr“, erinnert sich Schmider. Am vergangenen Samstag ist Heynig im Alter von 87 Jahren gestorben.

„Mit viel, viel Herzblut“ bei den Alten Herren tätig

Als junger Mann kickt der Karlsruher Mitte der 1950er Jahre in der zweiten Mannschaft des KSC und engagiert sich später bei den Alten Herren – „mit viel, viel Herzblut“, wie Schmider sagt. Ab 1975 fungiert Heynig dann als Leiter der Platzordnung, ehe er im Oktober 1986 – Schmider amtiert da bereits zwölf Jahre an der Clubspitze – zum Vizepräsidenten gewählt wird.

Der KSC schickt sich seinerzeit unter dem neuen Trainer Winfried Schäfer an, im Unterhaus das Feld von hinten aufzurollen, was am Saisonende zu Platz zwei und damit zum Aufstieg in die Bundesliga führt.

Es beginnt die sportlich erfolgreichste Zeit der Blau-Weißen, die Heynig als Vize begleitet. Doch dieser hat nicht nur die Profis im Blick, sondern auch die anderen Abteilungen. Bei Spielen der Amateure und der Jugend ist er Stammgast.

Schmider erlebt ihn in all den Jahren als „beruhigendes Element im Präsidium“ und betont: „Er hat versucht, ausgleichend zu wirken.“ Doch Heynig kann auch anders. Auf der Tribüne fährt er auch schon mal aus der Haut, wenn er seinen KSC ungerecht behandelt wähnt.

Mit dem sportlichen Niedergang, der in der Saison 1999/2000 im Absturz in die Drittklassigkeit seinen Tiefpunkt findet, geht auch Heynigs Zeit im Präsidium zu Ende. Die damaligen Anfeindungen in Richtung Vereinsführung hätten diesen schon getroffen, sagt Schmider.

Dem Club bleibt Heynig dennoch stets verbunden, ist zunächst als Sprecher der Ehrenmitglieder und später über viele Jahre im Ehrenrat tätig. Den Goldenen Ehrenring, die höchste Auszeichnung des Vereins, die er 2014 erhält, trägt er bei offiziellen Anlässen mit Stolz.

Seinen Lebensabend verbringt Heynik gemeinsam mit seiner Frau in einer Einrichtung für betreutes Wohnen in Blankenloch. „Der KSC war, neben seiner Frau, sein Lebenselixier“, sagt Schmider.

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