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Oberliga

Nöttingen mit neuem Trainer, aber alten Zielen

Einen kleinen Umbruch hat es beim FC Nöttingen im Sommer gegeben. Der neue Coach Marcus Wenninger muss dafür sorgen, dass Automatismen schnell greifen.

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Wieder in der Heimat: Niklas Hecht-Zirpel (Bildmitte/gegen Mannheims Hamza Saghiri) kam vom Regionalligisten Kickers Offenbach zurück zum FC Nöttingen. Foto: Harry Rubner

Mit einem Rückkehrer, neuem Trainer und alten Zielen geht der FC Nöttingen die Fußball-Oberligasaison 2020/21 an. Die Mannschaft von Marcus Wenninger, der auf Michael Wittwer folgte und lange Zeit als Spieler und Trainer beim SGV Freiberg in Amt und Würden war, startet allerdings später als die anderen Vereine in die neue Spielzeit.

Grund dafür ist das wieder einmal gute Abschneiden der Remchinger im Verbandspokal-Wettbewerb. Das Endspiel der vergangenen Saison 2019/20 am Finaltag der Amateure verlor der FCN vor wenigen Tagen zwar erst in Hoffenheim gegen den Drittligisten SV Waldhof Mannheim verdient mit 1:4.

Der Ehrgeiz wird nicht weniger

Im laufenden Wettbewerb sind die Lila-Weißen aber nach wie vor bei der Musik, am 16. September steht die brisante Achtelfinal-Partie beim Rivalen ATSV Mutschelbach an.

„Der Pokal liegt uns, wir wollen auch in der neuen Runde wieder so weit wie möglich kommen. Wir waren schon ein paar Mal im Finale, das macht Spaß. Und der Ehrgeiz wird sicherlich nicht weniger”, sagte FCN-Kapitän Timo Brenner nach dem verlorenen Endspiel im Dietmar-Hopp-Stadion.

Es ist klar, dass wir vorne mitspielen wollen.
Marcus Wenninger, Trainer FC Nöttingen

Der Fokus wird aber insbesondere auch auf dem Ligaalltag liegen. 40 Spiele stehen an, plus Pokal – der Wenninger-Elf steht wie vielen anderen Clubs eine Mammutsaison bevor. Gehofft wird auf einen guten Start, auch wenn die „Automatismen und Selbsverständlichkeiten erst noch greifen müssen”, wie Wenninger betont. Eine genaue Wunsch-Platzierung am Saisonende vermag in Nöttingen niemand auszusprechen; irgendwo zwischen Platz eins und fünf soll es aber schon sein, oder wie Wenninger sagt: „Es ist klar, dass wir vorne mitspielen wollen.”

Das wollen andere Teams logischerweise auch, Nöttingens Trainer sieht im SGV Freiberg und den Stuttgarter Kickers, die sich unter anderem mit Nöttingens Niklas Kolbe verstärkt haben, die Top-Favoriten auf den Aufstieg. Wenngleich sich dies am ersten Spieltag noch nicht festmachen ließ, beide Clubs mussten sich auswärts mit Unentschieden anfreunden.

Die Transfers des FC Nöttingen

Zugänge: Daniel Elfadli (SSV Reutlingen), Niklas Hecht-Zirpel (Kickers Offenbach), Christian Heinrich (VfB Brühl), Simon Kranitz (FC Astoria Walldorf), Marlon Radel (U19 SGV Freiberg), Andreas Schilder (SV Sandhausen II), Mustafa Uslu (SKV Rutesheim), Luca Wöhrle (SSV Reutlingen), Paul Wolf (U19 FC Nöttingen).

Abgänge: Michael Schürg, Valentyn Podolsky (beide SKV Rutesheim), Colin Bitzer (ATSV Muschelbach), Niklas Kolbe (Stuttgarter Kickers), Benhafsa Moussaref Benhafsa (TuS Bilfingen), Paulo Ursino (SV Spielberg).

Die Auftritte in den Testspielen und auch in der ersten Halbzeit im bfv-Pokalfinale gegen Waldhof machen Wenninger und Co Mut. Rückkehrer Niklas Hecht-Zirpel, der vom Regionalligisten Kickers Offenbach zurück in die Heimat gewechselt ist, hat in der Vorbereitung jedenfalls einen guten Teamgeist festgestellt.

„Es ist schön, zurück zu sein. Es sind ja noch viele alte Gesichter hier und es macht Spaß. Das Training macht Spaß und in der Kabine macht es Spaß”, so der 27-Jährige. Die Neuzugänge, findet er, seien „gut integriert”. Ein wenig umstellen musste sich der Rechtsfuß nach seinem Wechsel eine Klasse tiefer dann allerdings doch.

„Der Fußball in der Regionalliga ist ein bisschen anders. In der Oberliga sind es mehr Eins-gegen-Eins-Duelle und ,gib ihm’, in Offenbach war es eher so – gerade im Training – dass man dem Gegner auch mal ein bisschen mehr Zeit gegeben hat. Und auf dem Weg in Richtung Tor wird es richtig eng. Aber in der Oberliga haut jeder raus, was er hat. Und es ist ein bisschen weniger mit Auge, würde ich sagen.”

Marcus Wenninger hat eine gute Ansprache an die Mannschaft.
Niklas Hecht-Zirpel, Spieler FC Nöttingen

Dass sein neuer alter Verein Qualität hat, das weiß Hecht-Zirpel: „Ausnahmespieler gab es in Offenbach, die gibt es aber auch hier. Wir haben richtig gute Fußballer und zwei, drei Talente, die höher spielen könnten. Und wir haben erfahrene Typen, die schon länger auf diesem Niveau spielen und die Ruhe reinbringen”, sagt der einstige Pokalheld, der im August 2015 gegen den FC Bayern (1:3) in Runde eins den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich erzielt hatte. Hecht-Zirpel macht keinen Hehl daraus, dass er sich zutraut, eine Führungsrolle innerhalb der Mannschaft zu übernehmen.

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Neu an Bord: An der Seitenlinie geben künftig Nöttingens Coach Marcus Wenninger und Co-Trainer Reinhard Schenker (links) die Kommandos. Foto: Harry Rubner

Zu den Saisonzielen sagt er: „Wir wollen auf jeden Fall eine deutlich bessere Rolle spielen als letztes Jahr. Und das ist mit dieser Mannschaft auch ganz sicher möglich.” Vor dem Abbruch der Saison 2019/20 aufgrund der Corona-Pandemie stand der FCN auf Rang zwölf – eine Platzierung, die den Ansprüchen der Remchinger nicht gerecht wird. Ein Lob hat der Rückkehrer dann auch noch für den neuen Mann an der Seitenlinie übrig: „Marcus Wenninger hat eine gute Ansprache an die Mannschaft. Alle ziehen mit.”

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