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Position im Verband verbessert

Rastatter holt Bronzemedaille bei der WM im Curling

Klaudius Harsch begann bereits als Kind mit dem Curling. Bei der WM in Genf gewann der 21-jährige Rastatter nun die Bronzemedaille. Damit erreichte er den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere.

World Mixed Doubles Curling Championship 2022, Geneva, Switzerland
Klaudius Harsch aus Rastatt holte mit seiner Mixed-Partnerin Pia-Lisa Schöll die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft. Foto: Céline Stucki/WCF

Im Moment des größten Triumphs gab es für die Mama kein Halten mehr. Kurz nach dem Gewinn der Bronzemedaille eilte Manon Harsch von der Tribüne in Richtung Eisfläche im Genfer Sportzentrum.

Dort fiel sie ihrem Sohn Klaudius um den Hals. „Er hat mich fast erdrückt“, berichtet die für den Leistungssport zuständige Vizepräsidentin des Deutschen Curling-Verbands.

Diesem hatte der erst 21-jährige Klaudius Harsch aus Rastatt kurz zuvor einen außergewöhnlichen und unerwarteten Erfolg beschert. Gemeinsam mit seiner zehn Jahre älteren Partnerin Pia-Lisa Schöll (Oberstdorf) holte Harsch die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften in der olympischen Disziplin Mixed Doubles.

Rastatter Curler absolvierte Lehrjahr in Kanada

Von klein auf bis zum Alter von 18 Jahren bildete Manon Harsch, selbst erfolgreiche Curlerin, ihren Sohn auf dem Eis aus. Jede Menge Titel sammelte Klaudius Harsch in dieser Zeit auf nationaler Ebene.

Zudem brachte ihn ein Auslandsjahr im Curling-Mutterland Kanada weiter. WM-Bronze im gemischten Doppel unter insgesamt 20 Teams aus der ganzen Welt bezeichnet Harsch als „mit Abstand größten Erfolg“ in seiner noch jungen Karriere.

Dabei lief es für das deutsche Duo, das erst seine dritte gemeinsame Saison bestreitet, in der Schweiz zunächst nicht gerade rosig. Nach fünf Partien standen in der Vorrunde bereits drei Niederlagen zu Buche. „Wichtig war, geduldig zu bleiben. Wir hatten die schwersten Gegner am Anfang“, berichtet Harsch.

Es folgten vier Siege in Serie, die dank etwas Schützenhilfe der Kanadier zum Einzug in die Play-offs reichten. Als es darauf ankam, liefen Harsch/Schöll zur Hochform auf. „Sie haben gigantisch gut gespielt“, sagt Augenzeugin Manon Harsch und belegt dies mit den Weltklasse-Werten aus der Statistik.

Emotionaler WM-Krimi gegen Schweden

Im Qualifikationsspiel für das Halbfinale gelang dem deutschen Duo mit der Euphorie im Rücken ein 11:8-Sieg nach Extra-End gegen das renommierte Duo aus Schweden mit Männer-Olympiasieger Rasmus Wranaa.

„Emotionaler geht es nicht“, sagt Klaudius Harsch dazu. Von der deutlichen 3:8-Niederlage im Halbfinale gegen den Titelverteidiger und späteren Weltmeister Schottland ließen sich die Deutschen nicht beeindrucken und holten sich mit einem 7:5-Sieg gegen Norwegen die Bronzemedaille, die beim Abschlussbankett gebührend gefeiert wurde.

Wir haben gezeigt, wo unser Potenzial liegt.
Klaudius Harsch, Curler aus Rastatt

Etwas ärgerlich ist nur, dass dieser Erfolg kurz nach den Olympischen Winterspielen kommt. Vor einem Jahr, als Harsch/Schöll bei der WM den zehnten Platz belegten und später auch beim Olympia-Qualifikationsturnier scheiterten, hätte diese Leistung das direkte Ticket nach Peking bedeutet.

Nun gibt es dafür „nur“ Punkte für die Weltrangliste. Offen ist indes, wie es für Klaudius Harsch auf dem Eis weitergeht. Eine Garantie für weitere WM-Nominierungen in der Disziplin Mixed Doubles ist auch Platz drei nicht. „Wir haben gezeigt, wo unser Potenzial liegt“, sagt Harsch selbstbewusst.

Letzte Junioren-WM zum Saisonabschluss

Sein Auftritt in Genf dürfte ihm aber nicht nur weitere Fans auf seiner Instagram-Plattform beschert, sondern auch die Position innerhalb des deutschen Verbands verbessert haben. Doch darüber will Harsch momentan nicht sprechen. Für ihn steht zunächst seine letzte WM bei den Junioren (15. bis 22. Mai) auf dem Programm, vermutlich als Ersatzmann reist er dann mit der deutschen Auswahl ins schwedische Jönköping.

In Schweden ereignete sich übrigens der bislang größte Erfolg mit Beteiligung des Baden Hills Golf- und Curling-Clubs Rastatt: 2016 gewann Manon Harsch mit den deutschen Seniorinnen WM-Silber. Klaudius Harsch ist zuzutrauen, dieses Resultat in seiner erst beginnenden Laufbahn zu toppen.

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