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Zwei Vereine kooperieren

Spielgemeinschaft in Straubenhardt als Vorbote der großen Fusion?

Fünf Fußballvereine gibt es in der Gemeinde Straubenhardt. Immer wieder gibt es Gespräche über eine große Fusion. Nun scheint ein Anfang gemacht.

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Zweikampf um den Ball: Langenalbs Louis Mangler (links) im Duell mit Feldrennachs Tim Conzelmann. Einmal stehen sich beide Vereine in dieser Saison noch als Gegner gegenüber. Ab dem Sommer ändert sich das. Foto: Harry Rubner

Wenn am 30. April dieses Jahres das Spiel zwischen dem FV Langenalb und den Sportfreunden Feldrennach in der Fußball-Kreisklasse A2 angepfiffen wird, dürfte der Anstoß ein ganz besonderer werden. Und vermutlich der letzte für sehr lange Zeit.

Die Pläne sind längst weit fortgeschritten. Die beiden Straubenhardter Fußballvereine werden sich schon von diesem Sommer an nicht mehr als Gegner auf dem Rasen gegenüberstehen. In einer Spielgemeinschaft soll ab der Saison 2022/23 gemeinsame Sache gemacht werden.

Geplant ist künftig, eine Mannschaft in der A- und eine in der B-Klasse zu melden. Auch die Trainerfrage wurde früh geklärt. Marco Wurster übernimmt die „Erste“, Stefan König steht bei der „Zweiten“ an der Seitenlinie.

Schon vor der Winterpause, das berichtet Volker Faass, Vorstandssprecher und Vorsitzender für den Bereich Sport beim FV Langenalb, habe es erste Gespräche gegeben. „Man trifft sich ja ohnehin immer wieder mal, auch privat. Man kennt und versteht sich. Und dann haben wir eben auch festgestellt, dass beide Vereine das wollen“, so Faass.

Die Kader beider Vereine wurden zuletzt immer kleiner.
Volker Faass, Vorstandssprecher und Vorsitzender Sport beim FV Langenalb

Auch viele der Spieler aus Langenalb und Feldrennach kennen sich schon längere Zeit. „Und bevor welche zu anderen Vereinen abwandern, haben wir uns gedacht: Dann schließen wir uns lieber zusammen“, so Faass.

Zumal in der Vergangenheit beide Vereine personell immer wieder zu kämpfen hatten. „Die Kader beider wurden zuletzt immer kleiner.“ So zog der FV Langenalb seine zweite Mannschaft noch während der aktuellen Runde zurück, die Sportfreunde Feldrennach hatten ohnehin keine Reserve gemeldet gehabt.

Wie die Spielgemeinschaft der Straubenhardter Vereine heißen soll, steht noch nicht fest

Das Heimrecht der beiden Clubs soll künftig in Trainings- und Spielbetrieb in festem Rhythmus gewechselt werden. Und auch die Mitglieder beider Teams, ist sich Faass sicher, halten die Lösung, künftig als SpG Feldrennach/Langenalb oder SpG Langenalb/Feldrennach – das steht noch nicht fest – den Rasen zu betreten, für sinnvoll. „Viele von ihnen machen sich schon seit zwei Jahren Gedanken, wie es weitergehen soll. Und nun sehen sie in der Spielgemeinschaft den richtigen Schritt“, sagt Langenalbs Vorstandsmitglied.

Wie lange das sportliche Bündnis des FV Langenalb mit Feldrennach, beide Vereinsheime trennen lediglich drei Kilometer, einhergehen soll, steht noch nicht fest. Die SpG muss in jedem Fall jedes Jahr beim Verband neu beantragt werden. „Wegen einem Jahr macht so etwas ja keinen Sinn. Wir denken daher schon eher an eine Zusammenarbeit in den nächsten zwei, drei Jahren“, so Faass.

Und was passiert, wenn die erste Mannschaft eines Tages den Aufstieg in die Kreisliga, in der laut Statuten des Badischen Fußball-Verbandes (bfv) keine Spielgemeinschaften zugelassen sind, schaffen sollte? „Auch da haben wir uns schon etwas überlegt“, so Faass geheimnisvoll.

Gedankenspiele über eine Fusion aller fünf oder zumindest einiger Straubenhardter Clubs gibt es in der Enzkreis-Gemeinde schon eine Weile. Im Nachwuchsbereich, beim Jugendfußballverein (JFV), wurden die Kräfte bereits 2018 gebündelt. Und auch die Vereinsverantwortlichen aller Straubenhardter Teams, neben dem FV Langenalb und den Sportfreunden Feldrennach sind dies die Spielvereinigung Conweiler-Schwann, kurz „Coschwa“ genannt, der SV Ottenhausen und der VfB Pfinzweiler, trafen sich zuletzt immer wieder, um sich Gedanken über die Zukunft und einen möglichen „FC Straubenhardt“ zu machen.

Der ,FC Straubenhardt’ ist ein komplett anderes, langfristiges Thema.
Benjamin Voigt, Vorsitzender des VfB Pfinzweiler

Doch ist das Thema jetzt, da der FV Langenalb und die Sportfreunde vorgeprescht sind, vom Tisch? Faass verneint: „Die Gespräche über einen möglichen ,FC Straubenhardt’ werden trotzdem weitergeführt. In der Regel gibt es immer vierteljährlich ein Treffen.“

Benjamin Voigt, Vorsitzender des VfB Pfinzweiler, pflichtet bei: „Die Spielgemeinschaft ist eine Aktion der beiden Vereine. Wenn sich zwei Vereinen kurzfristig die Möglichkeit bietet, sich zusammentun und sie dadurch sportlich wieder besser aufgestellt sind, ist es ja gut, wenn sie ihre Kräfte bündeln. Der ,FC Straubenhardt’ ist ein komplett anderes, langfristiges Thema.“

Andere Straubenhardter Vereine sehen noch keine Notwendigkeit zur Fusion

Die Notwendigkeit einer Spielgemeinschaft jedenfalls scheint beim SV Ottenhausen (C2-Klasse), VfB Pfinzweiler (B2-Klasse) sowie der Spvgg Coschwa, die mit Teams in der Kreisliga, B2- und sogar in der C3-Klasse gar drei Mannschaften stellt, derzeit nicht gegeben. „Wir stehen gesund da, sind ein familiärer Verein. Dem bleiben wir treu“, sagt Voigt. „Und auch Coschwa steht ja sehr gut da“, ergänzt Faass.

Doch wer weiß schon, was die Zukunft bringt? „Eine große Fusion“, so Faass, „macht kurzfristig keinen Sinn. Würde man das übers Knie brechen, würde vielleicht sogar eher mehr kaputtgehen. Und vielleicht hat man es mit Blick auf einen ,FC Straubenhardt’ später einmal, da jetzt schon zwei der fünf Vereine eine Spielgemeinschaft bilden und zusammenarbeiten werden, sogar einfacher.“

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