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Steffens HEIMspiel: Der Sonntag gehört längst nicht mehr den Amateurfußballern

Immer wieder stehen Amateurfußballer vor Wahl: Ein Sonntag im Karlsruher Wildpark beim Karlsruher SC oder das eigene Spiel in der Kreisklasse. Ein Unding, findet unser Kolumnist.

Steffens HEIMspiel
Steffens HEIMspiel Foto: picture-alliance

An diesem Sonntag stellt sich für den geneigten Fußballfan mal wieder die Fragen der Fragen: Unterstütze ich – vermutlich im Regen – meinen lokalen Heimatverein oder zieht mich die Partie des Karlsruher SC im Wildpark gegen Schalke 04 mehr an?

Funktionäre großer Klubs interessieren sich nicht für kleine Ortsvereine

Fragen wie diese gibt es immer wieder, oft münden sie in Diskussionen. War früher der Sonntag für den Amateursport reserviert, so interessiert sich heutzutage kaum mehr einer der großen Funktionäre für einen kleinen Ortsverein.

Das ist für einen heimischen Provinzklub nicht nur mit Blick auf möglicherweise fehlende Zuschauer ärgerlich, sondern kann sich auch direkt auf das kickende Personal auswirken. Will ich als Spieler ein Highlight wie die Schalke-Partie live im Wildpark erleben oder spiele ich doch lieber auf einem 35 Kilometer entfernten Acker um die Bratwurst?

Amateurspieler sind gleichzeitig auch Fans

Natürlich wird jeder Trainer damit argumentieren, dass die eigene Mannschaft vorgeht. Im Endeffekt sind für solche Entscheidungen jedoch nicht die Spieler die Schuldigen, sondern der DFB beziehungsweise der Verband.

Als Vereinsverantwortlicher kann man seinen Spielern schlecht einen Vorwurf machen, wenn diese Karten für ein hochklassiges oder attraktives Spiel ergattert haben – und dies nun mal auf einen Amateurspieltag fällt. Viele Amateurspieler sind gleichzeitig Fans, sodass diese Zwickmühle mehrmals in der Saison eintritt.

Dass auf einen Kick gegen Elversberg oder Wehen Wiesbaden dabei eher verzichtet wird als auf ein Highlight wie Hamburg oder Schalke, versteht sich von selbst. Auch das HSV-Spiel war übrigens an einem Sonntag. Und fiel zudem noch in die Urlaubszeit.

In England versucht man, mit dem „Non-League-Day“ gegenzusteuern. Ruhen die Profiligen aufgrund einer Länderspielpause, so wird die Berichterstattung vollends auf den Amateursport gelenkt.

Sender in England übertragen Amateurspiele

Selbst die großen TV-Sender suchen sich lokale Spiele heraus und übertragen diese Live. Die Vereine überlegen sich zudem selbst Spieltags-Aktionen und gewinnen dadurch neue Fans und Zuschauer. Das klingt nach einer ziemlich guten Idee.

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