Kein Wirrwarr mehr in verschiedenen WhatsApp- oder Signal-Gruppen, kein Terminchaos mehr, bessere Trainingsorganisation, digitale Buchhaltung sowie direkte Kommunikation mit und unter der Mitgliedschaft: Das und mehr versprechen diverse Vereins-Apps, die seit einiger Zeit auf dem Vormarsch sind.
Beim FV Steinmauern aus der Kreisliga A Nord im Fußballbezirk Baden-Baden wird seit gut einem halben Jahr das vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) angebotene Format genutzt, das schnörkellos „Sportdeutschland – Die Vereinsapp“ heißt.
Die bisherigen Erfahrungen seien „sehr positiv“, sagt Schriftführer Markus Balke: „Durch die App haben wir eine völlig neue Art der Kommunikation mit unseren Mitgliedern geschaffen.“
Neue Weg der Vermarktung beim FV Steinmauern
Die App helfe dem Club dabei, „viele Prozesse zu digitalisieren“, sagt Balke und nennt drei Beispiele. Zum einen sei der Mitgliedsantrag jetzt digital in der App hinterlegt, „so dass neue Mitglieder einfach, schnell und CO2-neutral Mitglied beim FV Steinmauern werden können“.
Das andere trifft die Vermarktung, „da bieten wir völlig neue Wege“, sagt Balke. Sponsoren können etwa kundenspezifische Gutscheine in der App hinterlegen.
Und, drittens, sei da der „digitale Flohmarkt“, als Tausch- und Hilfsbörse für Club-Mitglieder. Die können durch die App mit Push-Nachrichten direkt über Veranstaltungen oder aber Spiel-Ergebnisse informiert werden.
„Neue Kommunikationswege für die Interaktion mit unseren Mitgliedern zu schaffen“, das sei auch die Hauptintention bei der Anschaffung der App gewesen so Balke. Kostenpunkt für den Verein: 40 Euro im Monat.
App als Helfer für Trainings- und Spieltagsplanung
Und natürlich geht es bei den Apps wie „Die Vereinsapp“, „Spielerplus“, „Spond“ oder „Klubraum“ viel um eine erleichterte Organisation. So nutzen etwa die Handballer des PS Karlsruhe „Spielerplus“ vor allem für die Trainings- und Spielplanung.
„Der Trainer sieht so beispielsweise immer, für wie viele Spieler er seine Einheiten planen muss oder wen er beim Spiel zur Verfügung hat“, schildert ein Nutzer. Die Tücke? „So gut die App auch ist, die Spieler müssen sie auch nutzen.“
„Klubraum“ aus Karlsruhe wächst
Die beiden am meisten gefragten Features bei dem von einem Karlsruher Start-up entwickelten „Klubraum“ seien der Kalender, „der den Vereinen eine einfache Terminorganisation inklusive Anmeldung, Teilnehmerlimits oder ähnlichem ermöglicht, und die Chatfunktion“, teilt das Unternehmen mit.
Die App, die ein Mitglied des Sportvereins Karlsruher Lemminge entwickelte, feierte gerade ihren dritten Geburtstag und hatte 2019 den „Zukunftspreis“ des Badischen Sportbunds Nord (BSB) gewonnen.
„Es wurden bereits über 5.000 ‘Klubräume’ erstellt“, teilt das Unternehmen mit. Betrachte man die typische Größe eines Vereins und die Gesamtzahl von den aktuell mehr als 60.000 Nutzern, werde die App schätzungsweise von bis zu 2.000 Vereinen genutzt.