Das Provisorium ist entfernt. In der Nacht zum Freitag haben zwei Autokräne mit gigantischen Armen am Karlstor die Behelfsbrücken ausgehoben. Die Aktion auf der dafür gesperrten Kriegsstraße lief ganz nach Plan der Kasig, der kommunalen Herrin des Stadtumbaus.
Schaulustige verfolgten das letzte Technikspektakel des zwölfjährigen Stadtumbaus per Kombilösung: Locker nahmen die Kräne nacheinander die zwei jeweils 60 Tonnen schweren und 24 Meter langen Stahlbrücken auf den Arm.
Schon direkt nach Ostern war der Straßenbahnverkehr am Karlstor eingestellt worden, anschließend wurden die Gleise auf dem Brückenprovisorium ausgebaut.
Bis Ende der Sommerferien müssen nun die Bahnen nach dem letzten großen Umleitungsfahrplan vor Inbetriebnahme der U-Strab am 12. Dezember einen Bogen um die Großbaustelle Karlstor fahren.
Tunnelbau auf den letzten Metern
Dort liegt jetzt die letzte Baugrube für den Autotunnel unter der Kriegsstraße offen. Bis Mitte September soll der Betondeckel die letzte, nur noch zehn Meter ausmachende Lücke in der 1,6 Kilometer langen Röhre schließen.
Dann wird auch schon darüber das neue Gleisdreieck Karlstor verlegt sein, und die Bahnen können wieder auf dem direkten Schienenweg zwischen Europaplatz und Bahnhofplatz rollen.