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16 Filialen schließen

Karlsruhe kann aufatmen: Karstadt wird nicht geschlossen

Gute Nachrichten für Karlsruhe: Karstadt taucht nicht auf der Schließungsliste von Galeria Karstadt Kaufhof auf. Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern will 16 seiner 92 Filialen schließen. Am Samstag wurde die Liste bekannt.

Die Karstadt Filiale in der Kaiserstraße
Die schöne Architektur und die zentrale Lage machen Karstadt in Karlsruhe auch zukünftig zu einem Kaufhaus-Standort. Foto: Rake Hora

Der finanziell angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt 16 seiner 92 Filialen zum 31. August dieses Jahres. Von den rund 12.800 Menschen, die das insolvente Unternehmen noch beschäftigt, sollen 11.400 ihren Job behalten. 1.400 müssen demnach gehen. 

Diese Filialen sollen geschlossen werden

Am Samstag gab Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus die betroffenen Filialen bekannt. Besonders stark von Schließungen betroffen sind mit jeweils drei Häusern Berlin (Ringcenter, Spandau, Tempelhof), Nordrhein-Westfalen (Essen, Köln Breite Straße, Wesel) und Bayern (Augsburg, Regensburg Neupfarrplatz, Würzburg). Außerdem sollen diese Warenhäuser dicht machen: Chemnitz, Leonberg, Mainz, Mannheim, Oldenburg, Potsdam, Trier Fleischstraße.

In Baden-Württemberg verlieren etwa 180 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze

Nach Angaben des Verdi-Fachbereichsleiters für Handel im Südwesten, Wolfgang Krüger, verlieren in Mannheim etwa 100 Beschäftigte und in Leonberg knapp 80 Menschen ihren Arbeitsplatz. „Das ist ein harter Schlag für die Beschäftigten. Nun werden Hoffnungen zerstört“, sagte Krüger am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Aus Mannheim kommt der Unternehmer der Bernd Beetz, der mit seiner Gesellschaft BB Kapital SA und der US-Investmentgesellschaft die Kaufhauskette übernehmen will. Beetz ist auch Präsident des Fußball-Drittligisten Waldhof Mannheim.

Dritte Insolvenz innerhalb von drei Jahren

Nach Angaben von Galeria wurden mit dem Gesamtbetriebsrat am Freitag Interessenausgleich und Sozialplan geschlossen. „Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen“, sagte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche. Der Sitz des Unternehmens soll von Essen in die Filiale Düsseldorf Shadowstraße umziehen. 

Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will. 

Die zwischen Investoren und Galeria geschlossene Vereinbarung kommt jedoch nur zustande, wenn die Gläubiger zustimmen. Insolvenzverwalter Denkhaus will bis Ende April den Insolvenzplan für den Eigentümerwechsel vorlegen. Rechtskräftig ist der Plan erst, wenn die Gläubigerversammlung ihn am 28. Mai annimmt und dieser anschließend vom Gericht erneut bestätigt wird. Bis Ende Juli will Denkhaus das Unternehmen an die neuen Eigner übergeben.

Der Deutsche Städtetag sieht den Erhalt von voraussichtlich 76 Filialen bei Galeria Karstadt Kaufhof als gute Nachricht für die Kommunen und die Mitarbeiter der Häuser.

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