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Vorbild Barcelona

Karlsruher Kinder radeln gemeinsam zur Schule

Die Aktion Fahrradschulbus feiert Premiere in Karlsruhe. Durch das Projekt sollen Elterntaxis vermieden werden.

Schüler, aber auch Eltern machen bei der ersten Schul-Aktion mit dem Rad in Karlsruhe mit. Sie wollen einen Kontrapunkt zu so genannten „Eltern-Taxis“ setzen.
Schüler, aber auch Eltern machen bei der ersten Schul-Aktion mit dem Rad in Karlsruhe mit. Sie wollen einen Kontrapunkt zu sogenannten Elterntaxis setzen. Foto: Volker Knopf

Am Feitagmorgen um kurz nach 7 Uhr macht sich der Konvoi auf den Weg. Schüler aus Knielingen, Neureut-Heide, Kirchfeld, Nordstadt oder der Hardtwaldsiedlung treten in die Pedale und steuern ihre Schulen an.

Der „Fahrradschulbus“ hat Premiere gefeiert – und das durchaus erfolgreich. Mehr als zwei Dutzend Schülerinnen und Schüler und hier und da Eltern haben sich an der Aktion beteiligt.

Der Begriff Fahrradschulbus klingt dabei etwas missverständlich: „Wir fahren gemeinsam auf der Straße, quasi wie ein Bus. Außerdem gibt es Haltestellen“, klärt Vanessa Schulz auf, sie ist Leiterin der Aktion, zudem im Orga-Team von „Critical Mass“ und „Kidical Mass“ engagiert.

Kinder fädeln an den „Haltestellen“ in den Konvoi ein

Und in der Tat: Immer wieder stehen Kinder an diversen Stationen und fädeln unauffällig in den Pulk ein, der immer größer wird.

„Das Vorbild der Aktion stammt aus Barcelona. Wir möchten zeigen, dass es dringenden Bedarf für sichere Schulwege mit dem Rad gibt“, sagt Ordner Leon Limmer vom ADFC-Kreisverband Karlsruhe.

Wir möchten zeigen, dass es dringenden Bedarf für sichere Schulwege mit dem Rad gibt.
Leon Limmerl
ADFC-Kreisverband Karlsruhe

„Zudem möchten wir Eltern-Taxis überflüssig machen. Für Schüler und Schülerinnen hat das Radfahren nur Vorteile. Der Kreislauf ist angeregt, sie sitzen wach und konzentriert im Unterricht. Karlsruhe mit seinem milden Klima und seiner flachen Topografie ist ideal fürs Radfahren“, fügt Schulz hinzu.

Rund 2,6 Kilometer ist die Strecke lang. Startpunkt ist an der Haltestelle Lilienthalstraße am Parkplatz Erzbergerstraße – unweit der Dualen Hochschule. Von der Nordstadt geht es durch die Hardtwaldsiedlung über die Moltkestraße zu insgesamt vier Schulen: dem Bismarck-Gymnasium, dem St.-Dominikus-Gymnasium, der Hebel-Realschule und der Hebel-Grundschule.

Maya Horbaum, die von ihrem Vater begleitet wird, kam von Knielingen angeradelt. Die Elftklässlerin am Dominikus-Gymnasium findet es schön, in der Gemeinschaft zu fahren.

Auf ihrem Weg über die Moltkestraße klagt sie aber immer wieder über Autos, die den Radweg zuparken. Vater Till Horbaum findet den „Fahrradschulbus“ ebenfalls klasse. „Das ist gutes Signal für mehr sichere Radwege zur Schule.“

Über einen erfolgreichen Auftakt freut sich Vanessa Schulz. Noch schöner hätte sie es gefunden, wenn der Corso von der Polizei angeführt worden wäre, so wie das bei anderen Rad-Aktionen der Fall ist.

Aber die Polizeibeamten, die kurz vorbeischauen, klären nur die Ordnungsmäßigkeit der Veranstaltung und ziehen dann wieder ab. Eine Begründung können sie auch nicht geben. Dafür sei die Versammlungsbehörde zuständig.

Polizeibeamte eskortieren den Corso in Karlsruhe nicht

Der „Fahrradschulbus“ soll keine einmalige Aktion gewesen sein. Laut Schulz sollen weitere Termine folgen. Immerhin hatten mehr als zwei Dutzend Schülerinnen und Schüler sowie Eltern, abgesichert durch Ordner in Warnwesten, daran teilgenommen.

Auch der 14-jährige Linus ist dabei. Er fährt mit dem Rad in die Bismarck-Schule und kommt aus Kirchfeld. Er fährt mit dem Rad, so oft es geht, und findet die Aktion „ziemlich cool“. 

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