Skip to main content

Fisch „to go“

Bei Fischervereinen im Norden von Karlsruhe sind an Karfreitag Fritteusen im Dauereinsatz

Traditionell wird an diesem Tag auch in der Hardt viel Fisch verkauft. Welche Sorten bieten Vereine an und wo kann man Fisch essen oder abholen?

Frau und Mann an Restaurant-Tresen mit Spükorb
Serviceleiterin Madeleine Roth und Kellner Erdogan Baki vom „Restaurant Insel Rott“ in Linkenheim-Hochstetten erwarten an Karfreitag viele Gäste zum Fischessen. Foto: Volker Knopf

An Ostern herrscht traditionell Hochkonjunktur für Fisch. Die Menschen der Hardt können am Karfreitag entweder eines der Fischlokale aufsuchen oder sich frittierten Fisch bei einem der Fischervereine besorgen.

„Klar, an Ostern ist bei uns immer ziemlich viel los“, sagt Madeleine Roth, Serviceleiterin des Restaurants „Insel Rott“ am Rhein in Linkenheim-Hochstetten. Auch an Karfreitag hat das auf heimischen Fisch spezialisierte Restaurant geöffnet. Was die Favoriten sind? „Ganz vorne ist das Zanderfilet paniert oder Natur gebraten. Aber auch Barsch oder Hecht werden gerne bestellt“, weiß die Serviceleiterin aus Erfahrung.

Ehrenamtliche machen Verkauf in Graben-Neudorf möglich

Das Geheimnis eines gut gebratenen Fischs erklärt sie so: „Zum einen liegt es an der Qualität und der Frische des Fischs. Das ist die Basis. Hinzu kommen ein feines Öl und eine gute Würzung. Ganz wichtig ist auch, dass der Fisch kurz und nicht tot gebraten wird“, so die Fachkraft des idyllisch gelegenen Familienbetriebs auf der Rheininsel.

Schon länger betreibt der Fischerverein Graben seinen Karfreitagsverkauf. Dann steht traditionell frittierter Alaska-Seelachs auf dem Speisezettel. Mehr als 800 Portionen Fisch werden pro Jahr verkauft, sagt der Vereinsvorsitzende Andreas Stober. „Wir haben sechs Fritteusen im Dauereinsatz. Unser harter Kern aus rund 25 Ehrenamtlichen macht die Aktion an Ostern möglich.“

An Ostern ist im Liedolsheimer Fischerheim besonders viel los

Von 10 bis 14 Uhr findet der Verkauf an der Festhalle beim Schwimmbad statt. Und wie jedes Jahr erwarten die Fischer aus dem Teilort der Spargelgemeinde einen großen Andrang für ihren panierten Seelachs. Die Ware beziehe man von Uwes Fischlädle in Rheinstetten, einem Händler, der für seine gute Qualität bekannt sei. „Mit den Einnahmen finanzieren wir unsere Vereinsaktivitäten und gehen der Hegepflicht am Gewässer nach“, sagt Stober.

Auch der Sportfischerverein Neudorf verkauft am Karfreitag Fisch. Bei ihm gibt es Zanderfilet, Seelachs und Forelle sowie Kartoffelsalat. Beim Vereinsheim der Fußballvereinigung Neudorf frittieren sie ebenfalls von 10 bis 14 Uhr. „Die Resonanz war bisher immer sehr gut, das hoffen wir auch für dieses Jahr“, sagt Philipp Siegel, der Vorsitzende des 160 Mitglieder starken Vereins. Man könne den Backfisch vor Ort verspeisen oder mitnehmen.

Die meisten Gäste essen ihren Fisch zu Hause

An Karfreitag hat auch das Fischerheim in Liedolsheim geöffnet. „Ostern gehört bei uns mit zu den am stärksten frequentierten Tagen im Jahr“, bestätigt Manuel Seitz, Geschäftsführer der am Baggersee Giesen gelegenen Gaststätte. Der Topseller sei Zanderfilet mit hausgemachtem Kartoffelsalat. Wichtig sei eine gute Panade. Zur Würzung will der Chef lieber nichts sagen. „Unser Geheimnis“, meint er schmunzelnd.

Zu den an diesem Tag aktiven Fischervereinen – nicht alle Angler- oder Fischervereine in der Hardt organisieren einen Karfreitagsverkauf – zählt unter anderem auch der Sportfischerverein Rußheim. Dort wird Zanderfilet angeboten. Auch Rotbarschfilet und Forelle stehen auf dem Speisezettel. Von 11 bis 15 Uhr gibt es auf dem Vereinsgelände in Dettenheim frischen Fisch „to go“.

„Wir haben zwar auch Sitzplätze“, sagt André Haas, Vorsitzender des 240 Mitglieder starken Sportfischervereins. „Aber die meisten Leute nehmen den Fisch mit nach Hause und essen ihn mit Familie oder Freunden. An Ostern ist ja oft durchwachsenes Wetter. Daher nehmen viele das Essen mit.“ Mehr als 300 Kilogramm Fisch wurden im Vorfeld organisiert, um den Hunger der Gäste zu stillen.

Seit rund 15 Jahren gehen die Rußheimer am Karfreitag an den Start. Ihre Ware beziehen sie ebenfalls aus Rheinstetten-Mörsch. Haas lobt das große Engagement der Vereinsmitglieder. „Da steckt viel Arbeit dahinter. Davor und danach. Und während der vier Stunden Verkauf wird nonstop rangeklotzt“, betont er. Und natürlich hofft er auf lange Schlangen von Backfischfreunden, so wie das auch in der Vergangenheit stets der Fall war.

Die Einnahmen werden wie bei den Kollegen in Fischbesatz, Gewässerökologie, Jugendarbeit und Reparaturen auf dem Gelände investiert. Das große Interesse der Käufer vermutet er auch darin begründet, dass nicht jeder ein Profi in der Zubereitung eines Fischgerichts sei. „Das fängt schon mit dem Frittierfett an“, so Haas. „Da muss man wissen, wie man damit umgeht. Wir haben das Know-how. Und wenn das so gut angenommen wird, das freut einen.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang