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„Urban Bulldogs Against Kids Abuse“

Motorradclub vor Schloss Stutensee: Biker gegen Kindesmissbrauch

Die Motorradfahrer kämpfen seit über zehn Jahren gegen Missbrauch. In großer Gruppe machen sie auf ihr Anliegen aufmerksam.

Die Biker des Motorradclubs „Urban Bulldogs Against Kids Abuse“, Chapter Nordschwarzwald, stellt sich vor dem Schloss Stutensee auf.
Die Biker des Motorradclubs „Urban Bulldogs Against Kids Abuse“, Chapter Nordschwarzwald, stellt sich vor dem Schloss Stutensee auf. Foto: Dietrich Hendel

Zu übersehen und zu überhören sind die Gäste des Schlosses Stutensee am Samstagmittag nicht. Mit 42 Motorrädern sind die Biker des Clubs „Urban Bulldogs Against Kids Abuse“ vorgefahren. Sie wollen wissen, wie die Jugendhilfe-Einrichtung dort arbeitet.

Begonnen hatte die Tour des Motorradclub-Chapters Nordschwarzwald in Vaihingen an der Enz mit einer Kundgebung. Am Startort wird sie am Abend auch zu Ende gehen. Es ist eine von verschiedenen Aktionen der sozial engagierten Biker.

Biker betonen Engagement für benachteiligte Kinder

„Bulldog-Run“ nennen sie ihre Ausfahrten. Die „Urban Bulldogs Against Kids Abuse“ bestehen seit 2012 deutschlandweit in der atuellen Form („früher waren wir ein normaler Motorraclub“).

Seit Januar gibt es das Chapter Nordschwarzwald mit Sitz in Pforzheim – mittendrin in seinem Einzugsgebiet zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Chapter, eigentlich das amerikanische Wort für ein Kapitel in einem Buch, bedeutet bei den Bikern Abteilung oder Sektion.

Die Motorradfahrer engagieren sich gegen jede Form von Kindesmissbrauch. „Wir setzen uns für Kinder und Jugendliche ein, die benachteiligt sind, weil sie wirtschaftlich schlechter gestellt sind“, erklärt Frank Kurmann.

Auch für sozial schwächere und für junge Menschen, die gemobbt werden, stehe man ein. „Besonders natürlich für solche, die misshandelt oder – sexuell oder in anderer Form – missbraucht werden“, sagt der Mitbegründer des Clubs und Vizepräsident des Chapters Nordschwarzwald, den alle „Bull“ nennen.

Biker sind hilfsbereite Menschen.
Frank Kurmann 
Urban Bulldogs Against Kids Abuse

„Es gibt viel zu viele Kinder und Jugendliche, die in auf irgendeine Weise missbraucht werden“, ergänzt Carina Haider („Litte Crazy“). Sie organisiert Ausfahrten, Events und anderen Aktivitäten. Die Dunkelziffer sei immens, vermutet sie.

Häufiges Ziel: Kinderfeste

„Wir machen mit unseren Aktionen auf unser Anliegen aufmerksam“, erklären Haider und Kurmann. Die Aktionen der Urban Bulldogs liegen üblicherweise um den Weltkindertag am 20. September. Laut Kurmann nutzen die Biker aber gerne jede andere Gelegenheit, bei der sie sich an Kinder und Erwachsene wenden können – Kinderfeste insbesondere. Dort taucht die Gruppe häufig mit zahlreichen Motorrädern auf.

Die Ausfahrt zum Schloss Stutensee – inklusive Gruppenfoto mit den 42 Maschinen vor dem historischen Gebäude – habe man gezielt ausgewählt, erklärt Kurmann: „Wir wollen uns über die Einrichtung der Jugendhilfe informieren.“

Spenden fließen laut Club komplett in die Jugendhilfe

Dazu gibt es reichlich Gelegenheit, die die Biker nutzen. Isabel Gottschlich, Assistentin des Einrichtungsleiters und unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, erklärt, was in Schloss Stutensee geschieht und wie die Einrichtung junge Menschen fördert.

Auch mit anderen Einrichtungen der Jugendsozialhilfe und Organisationen, die sich Hilfsaktionen für Kinder und Jugendlichen widmen, arbeitet der Motorradclub zusammen. Den finanziellen Aufwand decken die Biker selbst. Spenden, die sie bekämen, würden „voll und ganz“ in die Jugendunterstützung eingebracht, so Frank Kurmann: „Biker sind hilfsbereite Menschen.“

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