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Sechs Städtepartnerschaften

Brettener Freundschaftsnetz ist über Europa gespannt

Voller Leben sind die Städtepartnerschaften von Bretten mit Hemer und Wittenberg, Lonjumeau und Bellegarde, Condeixa und Pontypool.

Silke Vogler (links) koordiniert mit Unterstützung von Ressortleiterin Susanne Hess die Brettener Partnerschaften mit sechs Städten, deren Wappen auf Glas vor dem Rathaus stehen.
Silke Vogler (links) koordiniert mit Unterstützung von Ressortleiterin Susanne Hess die Brettener Partnerschaften mit sechs Städten, deren Wappen auf Glas vor dem Rathaus stehen. Foto: Gerd Markowetz

Sechs offizielle Städtepartnerschaften pflegt die Stadt Bretten: mit Hemer und Wittenberg, Lonjumeau und Bellegarde in Frankreich, Condeixa in Portugal und Pontypool in Großbritannien. Glastafeln vor dem Rathaus mit den Wappen der befreundeten Kommunen machen deutlich: Das sind ganz schön viele.

Bretten pflegt sechs Städtepartnerschaften

Die Wappen auf Glas sind ein Relikt der Landesgartenschau im sauerländischen Hemer, der ältesten der Städteverbindungen: Auf 1979 zurückdatieren lässt sich die verbriefte Verbindung zwischen Bretten und Hemer.

War es hier die Feuerwehr, die erste Bande knüpfte, mündeten bei Bellegarde und Pontypool schulische Beziehungen in die Städtepartnerschaften.

Der Kontakt nach Condeixa kam durch die Familie Canelas zustande, die von dort stammt und in Bretten wohnte. Daraus entwickelte sich die 1985 besiegelte Freundschaft.

Und dass die Melanchthon- mit der Lutherstadt eine Partnerschaft eingeht, liegt auf der Hand. Aber erst 1990, nach der Wende, waren die Brettener Bemühungen erfolgreich, die Reformationsstädte zusammenzubringen.

Diedelsheim ist mit Hidas in Ungarn verbandelt, Neibsheim mit Neuflize in Frankreich und Nemesnádudvar in Ungarn.

Rathausbeschäftigte koordiniert das Netzwerk

Was hält Städtepartnerschaften am Leben? „Persönliche Beziehungen“, sagt Silke Vogler. Sie muss es wissen. Die Rathausmitarbeiterin koordiniert das Netzwerk europäischer Städte hauptamtlich. Und das macht ganz schön viel Arbeit.

Aber Vogler ist nicht alleine: Ihr zur Seite stehen eine ganze Reihe von ehrenamtlichen Helfern. Der Partnerschaftsausschuss beispielsweise. Und dazu viele Helfer aus Vereinen. „Ohne die würde nichts laufen“, versichert auch Susanne Hess, die Amtsleiterin. Ihr Ressort ist für die Partnerschaften zuständig. Und bei allen Sparanstrengungen im Rathaus: Die halbe Stelle für die Städtepartnerschaften sei nie zur Disposition gestanden. Der Kommunalpolitik seien die Partnerschaften ein Anliegen.

Alle unsere Partnerschaften stehen nicht nur auf dem Papier, sie leben.
Susanne Hess
Amtsleiterin im Rathaus

Sicher ist: Die Partnerschaften sind lebendig wie eh und je. Davon zeugt eine Unzahl an gemeinsamen Veranstaltungen mit Besuchen und Gegenbesuchen. „Alle unsere Partnerschaften stehen nicht nur auf dem Papier, sie leben“, sagt Hess.

Das bezeugt eine lange Liste mit Terminen, die heuer zusammen mit den Partnerstädten geplant sind. Ob das die VfB-Altherren sind, die Condeixa besuchen, Schüleraustausche oder der Bellegarder Musikverein, der die Brettener Stadtkapelle besucht. In Hemer feiern die Feuerwehrler aus beiden Städten ein Jubiläum, Mitte Juni sind wie jedes Jahr Alt-Brettheimer-Gruppen zu Gast bei Luthers Hochzeit in Wittenberg. Ein Fest, das es ohne Bretten wohl nicht geben würde: Als Vorbild diente das hiesige Peter-und-Paul-Fest.

Vereine spielen wichtige Rolle

Überhaupt: Vereine spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Partnerschaften mit Leben zu füllen. Und ja, im Laufe der Jahrzehnte haben sich Freundschaften gebildet, besuchen sich Familien gegenseitig auch ohne offiziellen Anlass. Von denen es aber selbstverständlich auch eine ganze Menge gibt.

Ein Meilenstein sei sicher das „Kleeblatt“ gewesen: So nennt sich der Bund der Städte Condeixa, Longjumeau, Pontypool und Bretten. Einmal jährlich treffen sich im Sommer je zehn Jugendliche aus jeder Stadt, um sich gemeinsam eines Themas anzunehmen. In Bretten vor zwei Jahren ging es um Klimaschutz, dieses Jahr treffen sich die 14- bis 18-jährigen Teilnehmer in Longjumeau.

Die Nachfrage sei auch nach der Corona-Delle wieder ungebrochen hoch, berichtet Silke Vogler. Gleiches gelte für die Bürgerreisen, von denen sie, mit tatkräftiger Hilfe von Ex-Stadträtin Heidemarie Leins, jedes Jahr mehrere organisiere. Für rund 500 Euro werde den Teilnehmern ein Universalreisepaket geschnürt, Fahrt, Übernachtung, Essen, Ausflüge inklusive. Das komme insbesondere bei Älteren sehr gut an.

Da gibt es einen regen Besuchsverkehr in alle Richtungen.
Silke Vogler
Rathausbeschäftigte

Daneben sind es Sportvereine oder Alt-Brettheimer, die Gruppenreisen vorbereiteten. „Da gibt es einen regen Besuchsverkehr in alle Richtungen“, weiß Silke Vogler. Die Stadt bezuschusse derlei Reisen. „Wir sind besonders in der Ansprache von jungen Leuten aktiv, um Partnerschaften in deren Köpfen zu verankern.“ Den Partnerschaftsverantwortlichen drohe sonst die Überalterung.

Wenn Brettens größtes Fest naht, packen Alt und Jung in sämtlichen Partnerstädten die Koffer: An Peter und Paul kommen alljährlich alle Partnerstädte zusammen. An den Festtagen ist Bretten das Zentrum aller Städtepartnerschaften.

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