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Zwischenbericht

Wegen der Energiekrise: Stadtwerke Bretten rechnen mit deutlich weniger Gewinn

Die Energiekrise trifft auch die Stadtwerke Bretten. Die städtische Tochtergesellschaft macht 2023 wohl erheblich weniger Gewinn als geplant. Woran liegt das genau?

Rathaus der Stadt Bretten.
Die Tochtergesellschaften der Stadt Bretten haben ihre Zwischenberichte vorgelegt. Daraus geht hervor, dass Stadtwerke das Jahr 2023 wohl mit einem negativen Ergebnis abschließen werden. Foto: Christof Bindschädel

Die Energiekrise, die eigentlich überwunden zu sein scheint, trifft nun die Stadtwerke Bretten GmbH. In ihrem schriftlich vorgelegten Zwischenbericht teilt die städtische Tochtergesellschaft mit, dass sie das zunächst geplante Jahresergebnis nicht erreichen werde. Vielmehr sei „für 2023 mit einem negativen Jahresergebnis zu rechnen“, heißt es in dem Bericht weiter.

Gute Nachrichten gibt es dagegen von der Kommunalbau GmbH und von der Städtischen Wohnungsbau GmbH. Die beiden anderen Tochtergesellschaften der Stadt Bretten werden – zumindest nach jetzigem Stand – ihre kalkulierten Ergebnisse erreichen und dabei wie erwartet einen Überschuss erzielen.

Man musste im letzten Winter ein Stück weit ins Risiko gehen.
Martin Wolff
Oberbürgermeister der Stadt Bretten

Laut Wirtschaftsplan waren die Stadtwerke mit Blick auf das Gesamtjahresergebnis zunächst mit einem Gewinn in Höhe von 172.917 Euro ausgegangen. Dieses Ergebnis werde „aktuell nicht erreicht“, schreiben die Stadtwerke. „Man musste im letzten Winter ein Stück weit ins Risiko gehen“, erklärt Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler).

Preise für Gas und Strom sind rapide gesunken

Nachdem 2022 die Preise für Strom und Gas laut Stadtwerke „durch die Decke gegangen sind“ und im Winter 2022/23 zeitweise eine Gasmangellage gedroht hatte, habe man sich für das Lieferjahr 2023 „ausreichend eingedeckt“. Da der vergangene Winter jedoch verhältnismäßig mild war, wurden die Erdgas-Speicher „nicht mal annähernd geleert“, zudem sanken die Preise für Strom und Gas rapide. „Die Restmengen mussten in der Folge zu deutlich niedrigeren Preisen abverkauft“, führt OB Wolff weiter aus.

Die Stadtwerke haben dieses Jahr auf dem Bausektor schon mehrere Maßnahmen abgeschlossen. Sie haben etwa die Wärmeleitungen im Bereich Sporgasse und Weißhofer Straße neu verlegt. Die Stadtwerke haben auch eine gute Nachricht für ihre Kunden. „Bei unseren Energieprodukten können wir die Preise bis zum Jahresbeginn 2024 erheblich reduzieren“, teilen sie mit. Die Kunden sollen hierzu bis Ende Oktober „Informationen und neue Preisangebote“ bekommen.

Kommunalbau GmbH und Wohnungsbau GmbH erwarten einen Überschuss

Deutlich positiver fallen die Zwischenberichte von Kommunalbau und Wohnungsbau aus. Das Wirtschaftsjahr 2022 schlossen sie mit einem Überschuss in Höhe von 989.431,12 Euro ab. Und auch für 2023 sieht es nach einem positiven Ergebnis aus.

Da das Geschäftsjahr planmäßig verlaufe, geht man davon aus, „dass das kalkulierte Ergebnis erreichbar sein dürfte“, schreibt die Kommunalbau. Sie plant mit einem Überschuss von 285.000 Euro. Zudem weist die städtische Tochtergesellschaft darauf hin, dass für die zurückliegenden drei Wirtschaftsjahre jeweils ein deutlicher Überschuss zu Buche stand.

„Im Gegensatz zum Privatsektor laufen die Projekte der Kommunalbau – und die Gesellschaft macht Gewinn. Das ist ein gutes Zeichen in diesen unsicheren Zeiten“, sagt OB Wolff. Als „Aktivitäten auf dem Bausektor“ nennt die Kommunalbau den Baubeginn des Gesundheitszentrums auf dem Sporgassen-Areal sowie diverse laufende Unterhaltungsmaßnahmen an den Bestandsimmobilien.

Die Wohnungsbau rechnet für 2023 mit einem Überschuss von rund 294.000 Euro. Da „keine nennenswerten Abweichungen zu erwarten“ sind, werde man dieses Ergebnis wohl auch erreichen. „Unsere Wohnungsbau GmbH ist gerade in diesen Zeiten, in denen Wohnraum knapp ist, eine wichtige Institution, gerade auf dem Sektor des sozialen Wohnungsbaus“, sagt OB Wolff.

Das derzeit wohl markanteste Projekt der Wohnungsbau befindet sich in der Kleiststraße. Hier baut sie für rund 7,5 Millionen Euro zwei Mehrfamilienhäuser in nachhaltiger Vollholzbauweise. So entstehen 24 Wohnungen. Das Gebäude samt Technikzentrale soll im Juni 2024 fertig sein. Dann soll auch das Bauprojekt im Wannenweg abgeschlossen sein.

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