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Ehrenamtliches Engagement

Fördermittel machen es möglich: Ottersweier-Unzhurst bekommt Festplatz

Leader-Förderung der EU hilft bei dem Projekt: Unzhurst soll einen Festplatz bekommen, der diesen Namen auch verdient. Die Vereine am Ort leisten dabei einen bedeutenden Beitrag.

Wasserpfützen sind vor dem Vereinsheim zu sehen.
Wahrlich kein Ort zum Abfeiern: Die Unzhurster Vereine nehmen die Sache jetzt selbst in die Hand und errichten mit Leader-Förderung einen multifunktionalen Park- und Festplatz. Foto: Joachim Eiermann

Wer feste feiern will, braucht eine entsprechende Lokalität. Die Vereine in Unzhurst müssen sich bei Freiluftveranstaltungen mit einem wenig geeigneten Parkplatz arrangieren. Vor allem nach Regengüssen. So sorgten zahlreiche Pfützen für feuchtfröhliches Feiern in etwas anderem Sinn, als die Feuerwehrabteilung 2023 zu ihrem 1.-Mai-Fest lud. Abhilfe ist nun in Sicht. Federführend für die Vereinsgemeinschaft hat der VfB Unzhurst Leader-Fördermittel beantragt, um einen Festplatz errichten zu können, der diesen Namen verdient.

Das Gelände in Nachbarschaft der beiden Sportplätze und eines Bolzplatzes gehört der Kommune. Diese hat gegen eine Neugestaltung nichts einzuwenden. Im Gegenteil.

Gemeinderat Ottersweier erteilt einstimmig seinen Segen

Der Gemeinderat Ottersweier erteilte am Montagabend dem Vorhaben in öffentlicher Sitzung im St.-Johannes-Zentrum einstimmig seinen Segen. Das Gremium bewilligte obendrein einen Zuschuss und stimmte einer Vorfinanzierung per Gemeindedarlehen zu.

Die Entscheidung fiel ohne Beteiligung des Bürgermeisters Jürgen Pfetzer (CDU). Er hatte wegen Befangenheit den Ratstisch verlassen, da seine Frau, Angela Metzinger, Geschäftsführerin im VfB-Vorstand ist. Die Sitzungsleitung bei diesem Punkt übernahm sein Stellvertreter Linus Maier (CDU).

Das Parkplatz-Provisorium zu einem Festplatz zu ertüchtigen, ist mit hohem Aufwand verbunden. „Uns war schnell klar, dass wir das nur dann stemmen können, wenn es eine Fördermöglichkeit gibt“, erklärte der Kommandant der Feuerwehrabteilung, Markus Friedmann, als er zusammen mit dem VfB-Vorstand für Finanzen, Marcus Deuchler, den Ratsmitgliedern darstellte, wie es zu dem Gemeinschaftsprojekt kam.

124.000 Euro sind als Leaderzuschuss eingepreist

Das Gros der auf voraussichtlich 210.000 Euro bezifferten Investition wird per Leader finanziert, einem Programm, mit dem die Europäische Union seit 1991 modellhaft innovative Aktionen im ländlichen Raum fördert. 124.000 Euro sind als Leader-Zuschuss eingepreist.

Die Gemeinde Ottersweier selbst macht 21.700 Euro gemäß ihrer Vereinsförderrichtlinien locker. Die verbleibende Finanzierungslücke von etwa 65.000 Euro wollen die beteiligten Vereine und die Feuerwehr durch eigene Mittel und Spenden sowie dem Einsatz von mehr als 2.000 freiwilligen Arbeitsstunden schließen. „20 Prozent der Nettokosten ist das Maximale, was an Eigenleistung umgesetzt werden kann“, sagte Friedmann.

Hier wird nicht gejammert, sondern angepackt. 
Arnold Meißner
Gemeinderat (CDU)

„Ein Teil wird entsiegelt, der andere neu befestigt“, erläuterte Deuchler die Herangehensweise an einen multifunktional nutzbaren Park- und Festplatz. Für die Wasserversorgung und Schmutzwasserentsorgung eines Festbetriebs werden auf der künftig 1.300 Quadratmeter großen Pflasterfläche die Anschlüsse geschaffen. Das Regenwasser fließt in zwei Schächte zur langsamen Versickerung ab. Für die Grundschüler entsteht ein Fahrradübungsplatz. Außerdem werden Sammelcontainer aufgestellt.

„Hier wird nicht gejammert, sondern angepackt.“ Mit diesen Worten würdigte Arnold Meißner (CDU) das angekündigte Engagement. Eines, das „allen örtlichen Vereinen und der gesamten Einwohnerschaft zugutekommt“, wie Frank Metzinger (FWG) unterstrich. Er ergänzte: „Wir freuen uns schon jetzt auf die Feste.“

Daran knüpfte Wolfgang Reeb (Grüne) mit dem Hinweis an, dass die Anwohner dadurch nicht übermäßig belastet werden dürfen. Herta Finkbeiner-Schilling (SPD) verband den allgemeinen Wunsch nach gutem Gelingen mit der Bemerkung, dass drei Monate Bauzeit doch „sehr sportlich“ angesetzt seien.

Dem Festplatz scheint jedenfalls nichts mehr im Weg zu stehen. Die Leader-Geschäftsstelle ließ unlängst wissen, dass der Auswahlausschuss der Aktionsgruppe „Regionalentwicklung Mittelbaden Schwarzwaldhochstraße“ das Vorhaben zur Förderung aufgerufen habe. Es werde voraussichtlich als gemeinwohlorientiertes Projekt beurteilt.

Nach dem Okay des Gemeinderats kann der Förderantrag gestellt werden

Nach dem Okay des Gemeinderats kann beim Regierungspräsidium Karlsruhe der Förderantrag eingereicht werden. Da dabei die Gesamtfinanzierung vorab nachzuweisen ist, die Zuschüsse aber erst nach Abschluss der Bauarbeiten ausbezahlt werden, ist eine Vorfinanzierung erforderlich. Nichts Ungewöhnliches bei Leader-Projekten. Mit einem Darlehen hatte die Gemeinde auch den Historischen Bürgerverein bei der Realisierung des Heimatmuseums seinerzeit unterstützt.

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