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Mitschüler getötet

Nach Bluttat an der Offenburger Waldbachschule: 15-Jähriger steht wegen Mordes vor Gericht

Ein 15-Jähriger starb an einer Offenburger Schule durch einen Schuss in den Kopf. Der Täter: Vermutlich ein Gleichaltriger, der jetzt wegen Mordes vor Gericht steht.

Rund 200 trauernde Menschen stehen während einer stillen Gedenkveranstaltung rund um Blumen und Kerzen, die vor einer Schule liegen.
Rund 200 trauernde Menschen gedachten im November 2023 in Offenburg nach der Tat des erschossenen Schülers. Jetzt muss sich ein 15-Jähriger unter anderem wegen Mordes vor Gericht verantworten. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Der Fall hatte gewaltiges Aufsehen erregt: Ein 15 Jahre alter Schüler hatte im November vergangenen Jahres einen Gleichaltrigen in der Offenburger Waldbachschule getötet. Vermutlich war es nur dem Eingreifen eines beherzten Vaters zu verdanken, dass es nicht noch weitere Opfer gab.

Jetzt muss sich der mutmaßliche Täter wegen Mordes vor Gericht verantworten. Der Prozess läuft komplett unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Dies teilte das Landgericht am Dienstag mit.

Die Jugendkammer des Landgerichts Offenburg verhandelt ab Donnerstag, 18. April, über die Anklage der Staatsanwaltschaft Offenburg gegen den 15-jährigen Schüler unter anderem wegen Mordes.

Bei einem Großeinsatz der Polizei an einer Schule in Offenburg ist ein Tatverdächtiger festgenommen worden.
Zu einem Großeinsatz der Polizei hatte die Tat an der Waldbachschule in Offenburg geführt. Ein 15-Jähriger wurde festgenommen, jetzt kommt er vor Gericht. Foto: Christina Häußler

Die Anklagebehörde geht davon aus, dass sich der Jugendliche am 9. November 2023 mit einer geladenen Pistole und 41 Schuss Munition sowie einem selbst gebauten Brandsatz in die von ihm besuchte Offenburger Schule begeben und dort einen 15-jährigen Mitschüler erschossen hat. Der angeklagte Schüler soll zudem versucht haben, den Brandsatz zu zünden.

Psychiatrischer Sachverständiger geladen

Das Gericht hat insgesamt zwölf Verhandlungstage angesetzt. In den Verhandlungen sollen mehrere Zeugen vernommen werden. Darüber hinaus hat die Jugendkammer einen psychiatrischen Sachverständigen und eine Rechtsmedizinerin geladen. Mit einem Urteil ist frühestens im Juli 2024 zu rechnen.

Die Öffentlichkeit wird erst nach dem Prozess von dem Urteil erfahren: Über den Ausgang des Verfahrens werde die Pressestelle des Landgerichts „zu gegebener Zeit mit einer Pressemitteilung informieren“ hieß es am Dienstag weiter unter Verweis auf den Jugendschutz.

Die Hauptverhandlung diene der Klärung, ob die erhobenen Vorwürfe zutreffen oder nicht; für den Angeklagten gelte bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung. Aufgrund des Alters des mutmaßlichen Täters finde das Verfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Nach den tödlichen Schüssen hatte die Staatsanwaltschaft Offenburg im Februar Anklage wegen Mordes gegen den 15-Jährigen erhoben. Sie wirft dem Jugendlichen unter anderem Mord und versuchten Mord vor. Den Ermittlungen zufolge soll der 15-Jährige am 9. November vergangenen Jahres mit einer Pistole in seiner Schule in Offenburg auf den Mitschüler geschossen haben.

Das Opfer war wenig später im Krankenhaus gestorben. Die Waffe für die Tat stammte laut Anklagebehörde aus dem Haushalt der Eltern des Tatverdächtigen. Zudem soll der Jugendliche versucht haben, im Klassenzimmer und danach im Treppenhaus der Schule einen Brandsatz zu zünden, was aber nicht gelungen sei. Der 15-Jährige sitzt seit der Tat im November in Untersuchungshaft. 

Die Staatsanwaltschaft sah das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt.

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