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TV-Sendung

Drei ehemalige „Biggest Loser“-Kandidatinnen aus der Region geben Abnehmtipps

Wie viel haben die drei „Biggest Loser“-Teilnehmerinnen aus der Region, die die vergangenen drei Jahre mitgemacht haben, nach der Show zugenommen? Und wie ist es ihnen seither ergangen? Wir haben mit ihnen gesprochen.

Celina Satalino wog zu Beginn der Show 127 Kilo. Binnen acht Wochen hatte sie ihr Gewicht auf 75,3 Kilogramm verringert.
Celina Satalino wog zu Beginn der Show 127 Kilo. Binnen acht Wochen hatte sie ihr Gewicht auf 75,3 Kilogramm verringert. Foto: Sat 1; Willi Weber/Sat 1

Wie passe ich wieder in meine Hose rein, was hilft gegen den in der Weihnachtszeit angefutterten Hüftspeck? Und wie bleibt meine Figur dauerhaft in Form? Der Gewichtsverlust ist ein Klassiker unter den Neujahresvorsätzen, aber den Wenigsten gelingt es, schlanker zu werden. Ganz anders sieht es oft in den TV-Shows aus, die dem Thema gewidmet sind.

Die Erfolge mancher Kandidatinnen und Kandidaten sehen beeindruckend aus. Aber klappt es mit dem Abnehmen „wie im Fernsehen“ wirklich gut? Die Redaktion hat drei ehemalige Teilnehmerinnen der Sat 1-Sendung „Biggest Loser“ aus unserer Region kontaktiert. Die jungen Frauen erzählen, wie der Fernsehauftritt ihr Leben verändert hat und wie es ihnen seither im Kampf gegen die Pfunde ergangen ist.

Was drei ehemalige Kandidatinnen von „Biggest Loser“ in der Show abgenommen haben.
Was drei ehemalige Kandidatinnen von „Biggest Loser“ in der Show abgenommen haben. Foto: BNN/Sat 1

Durmersheimerin erwartet ihr erstes Kind

Celina Satalino aus Durmersheim ist in der „Biggest Loser“-Staffel 2020 mit 127,5 Kilogramm Körpergewicht gestartet. Binnen acht Wochen hatte sie es auf 75,3 Kilogramm verringert. Und jetzt? Die 31-Jährige bringt zwischen 85 und 90 Kilogramm auf die Waage. Dafür, dass sie zuletzt ordentlich zugenommen hat, gibt es einen (ge)wichtigen Grund: Satalino ist im vierten Monat schwanger und erwartet ihr erstes Kind.

„Ich musste mich erst zunächst gewöhnen, dass ich wieder zunehme“, sagt die Mitarbeiterin der Firma L’Oréal. „Das Sportpensum der Show kann man im Alltag nicht aufrecht halten“, stellt sie klar.

„Auch sind die 500 bis 600 Kalorien pro Tag, die wir während der Sendung zu uns genommen haben, zu wenig.“ Satalino hat für sich die goldene Mitte gesucht.

Disziplin direkt nach der Fernsehshow

Ihr Rezept fürs Wohlfühlen besteht aus drei Buchstaben FDH: Abgekürzt für „Friss die Hälfte“. Und Sport. Nach der Show sei sie ins Fitnessstudio ihres Vaters gegangen, erinnert sich die junge Frau. Bis zur Schwangerschaft waren das zwei- bis dreimal Training pro Woche. So habe sie immerhin zwei Jahre durchgehalten. Es gab aber auch Tiefen.

Celina Satalino war ingesamt acht Wochen im Abnehmcamp. Hier ein aktuelles Foto kurz vor ihrer Schwangerschaft.
Celina Satalino war ingesamt acht Wochen im Abnehmcamp. Hier ein aktuelles Foto kurz vor ihrer Schwangerschaft. Foto: Celina Satalino

So wurde bei ihr vor eineinhalb Jahren die Erkrankung Lipödem diagnostiziert, die sich durch eine ungleichmäßige Verteilung des Fetts im Körper zeigt. Bei Satalino lagert es sich vor allem in Hüfte und Beinen ab. Während der Sendung habe sie die letzten fünf Kilogramm auch nur in den Beinen abgenommen, berichtet die ehemalige Kandidatin.

Die Durmersheimerin sagt, dass sich ihre Krankheit zwischen den Stadien zwei und drei befinde. Dennoch bekommt sie durch ihre Krankenkassen keine Fettabsaugungen bezahlt. Eine habe sie sich selbst geleistet, doch es bräuchte eigentlich drei, inklusive Hautstraffung. Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu einer guten Figur sei ihr schlechter Stoffwechsel, verrät Satalino.

Besonders Kohlenhydrate, Zucker und Alkohol wirkten sich negativ aus. Ihr Tipp für solche Fälle lautet: Auf Dinge, die man mag, nicht gänzlich zu verzichten, sondern diese in geringen Mengen zu konsumieren: „Ich trinke meinen Kaffee nur mit Milch und ohne Zucker und lasse die Süßgetränke weg.“

Ich achte auch darauf, dass ich nicht zu spät esse.
Celina Satalino
ehemalige Abnehmshow-Kandidatin aus Durmersheim

„Ich achte auch darauf, dass ich nicht zu spät esse und nach 18 Uhr möglichst gar nichts mehr“, ergänzt sie. Außerdem steht möglichst viel Bewegung auf dem Plan.

Eine Fitnessuhr hilft ihr, täglich auf ein Pensum von 10.000 Schritten zu kommen, der unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlen wird. Dass sie bei der TV-Show vor mehr als drei Jahren mitgemacht hat, bereut sie bis heute nicht. „Sie hat mein Leben positiv verändert“, sagt Satalino.

Auch wenn es keine gesunde Sache gewesen sei. Nach der Sendung sei ihr klar geworden: Das Abnehmen war viel zu schnell. Es sei viel besser, „sich bewusst und gesund zu ernähren“. Dennoch würde Celina Satalino bei einer neuen Sat 1-Show mit den früheren Kandidaten wieder mitmachen, sollte sie die Chance dazu bekommen.

Nun steht aber im Sommer erst einmal die Geburt an. Danach möchte die Durmersheimerin ihr Sportpensum wieder erhöhen, mehr auf die Ernährung achten und eine Fastenwoche einbauen. Denn für sie ist klar: „Ich möchte nie wieder an den Punkt vor dem ,Biggest Loser’ kommen.“

Zellagui kann die Erfahrung niemandem empfehlen

Ein anderes Beispiel ist Jessica Zellagui aus Ötigheim. Die 27 Jahre alte Frau hatte es in der 2021er Staffel geschafft, ihre 122,9 Kilogramm auf 79,4 Kilogramm zu verringern.

Sie hatte es damals bis ins Halbfinale geschafft. „Es war eine Erfahrung wert“, sagt Zellagui heute. Empfehlen würde sie diese Erfahrung aber trotzdem niemandem.

Jessica Zellagui aus Ötigheim am Ende der Show.
Jessica Zellagui aus Ötigheim am Ende der Show. Foto: SAT. 1

Denn das Abnehmen war ungesund. „Wir haben tagelang nichts gegessen und getrunken, nur um weiterzukommen“, erinnert sie sich. Vor den Challenges sei wenig Zeit gewesen, also haben sich die Mahlzeiten auf Tomate und Gurke mit Essig und Öl beschränkt. „Wer danach sein Gewicht halten kann, ist gut“, sagt Zellagui. Doch das sei in ihrer Staffel nur einem oder zwei Kandidaten gelungen.

Nach der Show habe ich mich wohler gefühlt.
Jessica Zellagui
ehemalige Abnehmshow-Kandidatin aus Ötigheim

Die Altenpflegerin schafft es seit der Sendung nicht, täglich Sport zu treiben. Aber drei Fitnessstudio-Besuche pro Woche seien machbar. Sie esse nicht viel und habe dennoch etwa 20 Kilogramm zugenommen.

„Nach der Show habe ich mich wohler gefühlt“, räumt die ehemalige „Biggest Loser“-Kandidatin ein. Durch mehr Sport hofft sie noch, ihr Ziel von 80 Kilogramm zu erreichen. Noch einmal vor die Fernsehkameras zu treten, kommt für Zellagui nicht infrage.

Selfie von Jessica Zellagui Anfang 2024.
Selfie von Jessica Zellagui Anfang 2024. Foto: Jessica Zellagui

Und dann ist da noch Yasemin Ameti aus Bruchsal: Vor der Staffel-2022 wog sie 120,6 Kilogramm. Und danach nur 73,5 Kilogramm. Aber die heute 32-Jährige konnte ihr Gewicht nicht halten. Seit ihrem Auftritt in der Fernsehshow habe sie etwa 18 Kilo zugenommen, erzählt Ameti.

Ich trainiere im Pulli, um mehr zu schwitzen.
Yasemin Ameti
ehemalige Abnehmshow-Kandidatin aus Bruchsal

„Bei der Kondition merke ich, dass es ein Unterschied ist“, sagt die begeisterte Handballerin, die zweimal pro Woche trainiert und einmal wöchentlich noch in einem Männerteam Fußball spielt. Das sei der Ausgleich für das lange Sitzen vor dem PC.

Selfie beim Handball: Yasemin Ameti ist happy, dass sie im Feld und nicht im Tor spielen kann.
Selfie beim Handball: Yasemin Ameti ist happy, dass sie im Feld und nicht im Tor spielen kann. Foto: Yasemin Ameti

Der besondere Trick der Bruchsalerin: „Ich trainiere im Pulli, um mehr zu schwitzen.“ Beim Sport verliere sie sehr viel Wasser, also nehme sie an solchen Tagen etwa fünf Liter Flüssigkeit auf: Wasser pur oder mit Ingwer und Zitrone.

Auf süße Getränke verzichtet Ameti nach eigenen Worten komplett. Ihren Kaffee trinkt sie seit der Show ohne Zucker und mit wenig Milch. Statt einer Butterbrezel wählt sie lieber ein gesundes Brötchen mit Körnern.

Achtsamkeit hat zugenommen seit der Teilnahme

Seit ihrer Teilnahme an „Biggest Loser“ frage sie sich häufig, ob sie hungrig genug sei, um etwas zu essen. Privat gehe sie viel weg, überall gebe es Verlockungen.

„Aber ich achte mehr auf mich“, erklärt Ameti. Und: Es gehe ihr super, auch wegen des neuen Jobs als Disponentin in Bretten, der sie jeden Tag neu motiviert.

Yasemin Ameti aus Bruchsal wog zu Beginn der Show 120,6 kg.
Yasemin Ameti aus Bruchsal wog zu Beginn der Show 120,6 kg. Foto: Julia Feldhagen/SAT.1

Wie blickt sie also auf die Tage im Fernsehstudio zurück? „Die Sendung war eine Erfahrung fürs Leben“, sagt Ameti. Wäre sie wieder so dick wie früher, würde sie wieder teilnehmen.

Aber große Lust darauf scheint sie nicht zu haben: Denn bis zum Sommer 2025 will Yasemin Ameti wieder nur 73 Kilo wiegen.

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