Ein Quintett geht bei der Bürgermeisterwahl am 14. April in Niefern-Öschelbronn an den Start. Am Montag um 18 Uhr endete die Bewerbungsfrist. Danach tagte der Gemeindewahlausschuss. Das sind die Kandidaten:
Als Erste hat Amtsinhaberin Birgit Mertens (parteilos) ihre Bewerbung bekannt gegeben. Sie ist seit fast acht Jahren Bürgermeisterin der Gemeinde. Am 8. Mai 2016 setzte sie sich im ersten Wahlgang gegen sechs Bewerber durch.
Als Pläne für eine zweite Amtszeit nannte die 50-Jährige: Projekte, die sie in ihrer ersten Amtszeit angestoßen hat, will sie abschließen. Beispielsweise die Entwicklung des Tankstellen-Areals im Vorort, das neue Sanierungsgebiet um das Firmengelände ROSI und den Bebauungsplan beim ehemaligen Waldhorn in Öschelbronn.
Gegenwind schlug Mertens, die für die Freien Wähler im Kreistag sitzt, nach ihrer erfolglosen Bewerbung bei der Oberbürgermeisterwahl in Leinfelden-Echterdingen entgegen. Manche Niefern-Öschelbronner hatten das Gefühl, die Rathauschefin habe sich mit ihrer OB-Kandidatur von der Gemeinde abgewandt, und nehmen ihr das übel.
Konkurrenz aus dem eigenen Rathaus erhält Bürgermeisterin Mertens vom Leiter des Bauverwaltungsamts, Uwe Engelsberger.
Der gebürtige Pforzheimer machte bei der Gemeinde Niefern-Öschelbronn eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und wurde später Sachbearbeiter in der Bauverwaltung.
Ende der 90er Jahre war der 56-Jährige ein Jahr lang stellvertretender Amtsleiter des Ordnungs- und Sozialamtes und kehrte 1998 in die Bauverwaltung zurück. Nach 20 Jahren als Sachgebietsleiter in der Bauverwaltung wurde er 2018 Leiter dieses Amtes.
Am Herzen liegen dem parteiungebundenen Bewerber, der mit seiner Familie in Niefern-Öschelbronn wohnt, unter anderem bezahlbarer Wohnraum und die moderate Ausweisung neuer Wohn- und Gewerbegebiete.
Die dritte Kandidatin Vera Lenz wurde im oberpfälzischen Amberg geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau habe sie Berufserfahrung als kaufmännische Angestellte gesammelt, so die 46-Jährige, die bei der Wahl ebenfalls parteiungebunden antritt.
Nach dem Lehramtsstudium hat Lenz als Einkäuferin und als kaufmännische Projektmanagerin in einem mittelständischen Unternehmen gearbeitet. Dann war sie in der stationären Jugendhilfe tätig und kehrte danach wieder in eine kaufmännische Position in der Privatwirtschaft zurück.
Heute arbeitet Lenz, die seit 2016 in Niefern wohnt, in Teilzeit bei einem Veranstalter für internationale Wissenschafts- und praxisnahe Wirtschaftskonferenzen. Außerdem ist sie Lern- und Prüfungscoach für Schüler.
Zwei Nieferner haben ihre Unterlagen kurz vor Ende der Bewerbungsfrist eingereicht
Kurz vor Ende der Bewerbungsfrist haben Sascha Hofsäß und Joachim Peindl ihre Bewerbungen im Rathaus abgegeben.
Hofsäß ist Geschäftsführer einer Hausverwaltungsfirma in Stein. Der gebürtige Nieferner hält das Gewerbe für eines der zentralen Themen. Die Erweiterung des Gewerbegebietes sieht der 49-Jährige als notwendig, um Einnahmen für die Gemeinde zu sichern.
Auch Themen wie Jugendarbeit und Verkehr müssen in den Ortsteilen Öschelbronn und Niefern-Vorort angegangen werden, findet der parteilose Kandidat.
Nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann machte Hofsäß eine Weiterbildung zum Wirtschaftsassistenten und Betriebswirt bei der Industrie- und Handelskammer (IHK). Seit über 15 Jahren ist er Mitglied im Prüfungsausschuss der IHK.
2003 wurde der Nieferner Vertriebsleiter im Familienunternehmen Heinrich Hofsäß in Niefern und wechselte zehn Jahre später zur Firma Eberle Präzisionstechnik in Wurmberg. Mit der Hausverwaltungsfirma hat er sich im vergangenen Jahr selbstständig gemacht.
Mit 25 Jahren Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung sieht sich Joachim Peindl gut gerüstet für die Aufgaben des Bürgermeisters. Nach seiner Lehre zum Maschinenschlosser und der Fachhochschulreife studierte Peindl an der Hochschule Karlsruhe Bauingenieurwesen.
Danach war der 57-Jährige in verschiedenen Verwaltungen und Führungspositionen tätig. Von 1999 bis 2012 arbeitete der Niefern-Öschelbronner in der technischen Direktion des Klinikums Karlsruhe.
Anschließend war er bis 2019 Hochbauamtsleiter in der Stadtverwaltung Mühlacker und danach ein Jahr lang Leiter des Stadtbauamts in Neubulach. Aktuell ist Peindl im Hochbauamt in Stuttgart beschäftigt.
Dem Familienvater liegen besonders Jugend und Familien am Herzen. Das Ehrenamt wolle er in seiner Arbeit als Bürgermeister besonders in den Fokus rücken. Aber auch Themen wie Wirtschaftsförderung, bezahlbarer Wohnraum und kommunales Energiemanagement seien ihm wichtig, so Peindl, der ebenfalls parteiungebunden antritt.
Kandidaten stellen sich am Donnerstag im Nieferner Ameliussaal vor
Die fünf Kandidaten stellen sich am kommenden Donnerstag, 21. März, ab 19 Uhr im Ameliussaal vor. Eine zweite Vorstellungsrunde gibt es am 8. April in der Öschelbronner Steighalle. Jeder Kandidat und jede Kandidatin stellt sich zehn Minuten vor. Im Anschluss können die Zuschauer Fragen stellen.
Internet
Die Veranstaltung wird via Livestream beim YouTube-Channel der Gemeinde übertragen: https://www.youtube.com/channel/UCziMv0Ijza1M4ZW1lm5LCBQ