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2025 statt 2024

Dorffest verschoben: Bürgermeister von Bietigheim verpasst Vereinen einen Maulkorb

Das Bietigheimer Dorffest wird aufgrund einer Planungspanne von 2024 auf 2025 verschoben. Nachdem sich jemand in dieser Sache an unsere Redaktion gewandt hatte, verpasst der Bürgermeister Vereinen einen Maulkorb.

Dorffest Bietigheim
Das Bietigheimer Dorffest, hier eine Aufnahme der 21. Auflage im Jahr 2022, zählt zu den Höhepunkten im jährlichen Veranstaltungskalender. Dieses Jahr fällt es wegen einer Planungspanne aus. Foto: Heiner Wirbser/Archiv

Das Bietigheimer Dorffest findet traditionsgemäß am ersten Wochenende im September in Jahren mit gerader Jahreszahl statt. In diesem Jahr fällt es allerdings aufgrund einer Panne bei der Terminplanung aus.

Hintergrund ist der Umstand, dass bei einer Vereinsvertreterbesprechung im November vergangenen Jahres das Dorffest vom ersten Wochenende auf den 21. und 22. September verlegt wurde.

Im März fand ein weiteres Treffen statt: An besagtem Wochenende steht der Bereich rund um die Alte Kelter nicht zur Verfügung, weil da das meiste Obst angeliefert wird. Eine Rückverlegung auf das erste Septemberwochenende war aber nicht mehr möglich, weil der Musikverein nicht ausreichend Leute gehabt hätte.

Daraufhin wurde beschlossen, das Dorffest außerplanmäßig 2025 stattfinden zu lassen. Ein Termin steht noch nicht fest. Weiterhin waren sich Vereine und Verwaltung einig, dass es auch 2026 wieder ein Dorffest gibt, um wieder in den geraden Jahreszahlen zu sein.

Allerdings wurde bei der Terminierung offenbar Michael Götzmann von der Alten Kelter erneut nicht einbezogen. Er meldete sich auf die Berichterstattung hin mit einer E-Mail an die Redaktion und betonte, dass der Termin am 12. und 13. September 2026 gewählt wurde, „ohne die Umstände zu beachten. Daher wird es auch 2026 nicht möglich sein, den Hof für den Germania Bietigheim zur Verfügung zu stellen“.

Dorffest verschoben: Noch Klärungsbedarf für Termine 2025 und 2026

Er ließ der Redaktion auch zwei Auszüge aus dem Sitzungsprotokoll vom März zukommen. Dabei betonte Götzmann, dass die Alte Kelter nicht der Hauptgrund für die Absage des Dorffests gewesen sei. Seiner Auffassung nach habe der Bericht über die Dorffest-Absage diesen Eindruck vermittelt.

Zu einem vereinbarten Gespräch dieser Redaktion mit Götzmann am darauffolgenden Tag kam es dann aber nicht. Dieser hatte nämlich die E-Mail an die Redaktion auch an Bürgermeister Constantin Braun (CDU) verschickt und sagte am Folgetag kurzfristig mit dem Hinweis ab, dass die Mail nur sein Standpunkt zur Berichterstattung sei.

Rathaus Bietigheim verschickt Rundschreiben an Vereine

An diesem Tag verschickte Bürgermeister-Assistentin Agnes Sims, die auch für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, eine E-Mail an alle Vereinsvorsitzenden, die unserer Redaktion vorliegt. Falls Presseanfragen bezüglich der Verschiebung des Dorffests „an Sie herangetragen werden, möchten wir höflich darum bitten, den Pressevertreter an die Gemeinde Bietigheim, vertreten durch Herrn Bürgermeister Braun, zu verweisen.“

Verwaltung und Vereine pflegten eine einheitliche Kommunikation nach außen, heißt es weiter: „Auf diese Weise soll vermieden werden, dass negative Presseberichterstattung auf die Vereine zurückfällt.“

Eine E-Mail mit weiteren Fragen zu den genauen Umständen der Dorffest-Verschiebung, unter anderem, wer denn konkret diese angeregt hatte, beantwortete Braun nicht schriftlich, sondern mit einem telefonischen Hintergrundgespräch, das er nicht zur Veröffentlichung autorisierte.

Seine Begründung: „Ich kann zu internen Vereinsvorständenbesprechungen nichts sagen, denn ich bin dazu nicht autorisiert. Was nichtöffentlich besprochen wurde, bleibt nichtöffentlich.“ Auf das Anschreiben an die Vereinsvorstände angesprochen, erläuterte er zwar seine Auffassung, allerdings erneut „außerhalb des Protokolls“.

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