Die Geschichte des BH: Zwischen Ideal und Freiheit
Der erste BH war die Befreiung vom Korsett, das den Frauen die Luft abschnürte. Doch aus dem begehrten Kleidungsstück wurde in den 60ern ein Symbol für die Unterdrückung der Frau. Und heute? Eine Geschichte in Bildern.
Beispiellose Enge: Noch im Kaiserreich vor 120 Jahren mussten Organe weichen, um dem Körperideal zu entsprechen. Die Frauen trugen unter ihren Kleidern starre Korsetts, die einen großen Busen und eine Wespentaille formten. Als die Erfinderin des BHs gilt die Amerikanerin Mary Phelps Jacob, die 1914 ein Patent anmeldete. Die junge Frau hatte sich daran gestört, dass das Fischbein-Korsett den Look ihrer Abendgarderobe ruinierte.
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Der Spitztüten-BH: In den späten 40er und 50er Jahren kam der „Bullet Bra“ auf, mit dem zunächst Stars wie Lizabeth Scott, Sophia Loren und Marilyn Monroe (hier auf dem Bild mit ihrem damaligen Mann Arthur Miller) und später mangels Alternative fast alle Frauen ihre Brüste in Projektil-Form quetschten. Madonna gab den spitz zulaufenden Körbchen mit einem Bustier von Jean-Paul Gaultier in den 90ern noch einmal eine Chance.
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Revival für den Spitztüten-BH: Hier trägt sie es, das legendäre Spitztüten-Korsett von Jean Paul Gaultier - das war im Jahr 1990 im Rahmen ihrer „Blond Ambition World Tour“.
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Weg mit dem Ding: Entgegen der Legende wurden bei den Frauenprotesten bei der Miss-America-Wahl im Jahr 1968 keine BHs verbrannt – man entsorgte sie nur demonstrativ in einem Eimer. Der BH stand als Symbol für die Unterdrückung der Frau. In den Folgejahren legten viele junge Frauen ihre Büstenhalter ab. Darunter waren auch Stars wie Blondie-Sängerin Debbie Harry.
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Engel mit Bügel-BH: Ende der 80er begann der Roll-Back, der viele Feministinnen verstörte. Junge Frauen versuchten sich einem durch Supermodels propagierten Körperideal anzupassen und behalfen sich mit formenden BHs. Der Push-up-BH hob Brüste in den 90ern in neue Höhen. Die jährliche Bühnenshow des Dessous-Labels „Victoria’s Secret“ setzte die Trends.
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Die neue Bequemlichkeit: Pandemie und Homeoffice haben den Trend wohl nur verstärkt: Unter dem Pulli darf es jetzt gemütlicher sein. Bralettes ohne Bügel und teils sogar ohne Nähte ersetzen den gewohnten BH und können auf jede denkbare Art getragen werden – drunter, drüber oder sogar als bauchfreies Oberteil unter dem Blazer. Gepusht wird hier nichts mehr.
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