Skip to main content

Leckeres aus der Region Schwarzwald

Herbstmarkt in Bad Herrenalb auf Abstand

Kunsthandwerk und Kulinarisches - das passt immer. Auch beim Bad Herrenalber Bauernmarkt kamen die Gäste auf ihre Kosten.

Wurststand
Leckeres aus der Region: Beim Bauernmarkt in Bad Herrenalb wurde gerne für die neue Woche eingekauft. Foto: Dietmar Glaser

Von unserem Mitarbeiter Dietmar Glaser

Halb Bauernmarkt, halb Kunsthanderkermarkt – so hat sich Bad Herrenalbs Herbstmarkt am Sonntag dem Publikum präsentiert. Die Hoffnung auf zahlreiche Besucher erfüllte sich. Nicht nur wegen Corona-Auflagen bewährte sich das neue Konzept, den Abstand zwischen den Marktständen zu vergrößern. Der Markt dehnte sich von der Klosterstraße über den Rathausplatz und dem Vorplatz des Kurhauses bis hinein in den Kurpark. So blieb meist genug Platz, um in Ruhe die Waren zu prüfen, angebotene Kostproben zu genießen, zu plaudern und zu kaufen. Als Veranstalter gaben Touristik & Stadtmarketing von Bad Herrenalb die Parole heraus: „Wenn kein Abstand möglich ist, Mund-Nasenschutz tragen!“ Das war meist nicht nötig.

Lange Schlange bei den Süßwaren

Aber vor einem Süßwarenstand mit frischen Waffeln bildete sich dauerhaft eine lange Schlange. Dort konnte man erkennen, dass viele Familien den Herbstmarkt für einen Sonntagsausflug nutzen. Da fiel auch der Satz „Jetzt sind wir gerade mal 200 Meter vom Auto weg und ihr wollt schon nicht mehr laufen. Das gibt’s doch nicht.“ Mehr Geduld hatten die Erwachsenen, wenn sie vor dem Kauf probieren durften, etwa Käse, Wurst, Saft oder Schnaps. Bei Wilfried Keller vom Schwarzwaldziegenhof in Dornhan gab es alles was seine rund 100 Ziegen hergaben: Frisch- und Hartkäse, Hart- und Grillwürste, aber auch Felle. Seit März 2020 war er auf fast keinem Markt mehr. „Ich geh´ auf Bauern- und Naturparkmärkte. Die sind fast alle ausgefallen. Im Februar habe ich noch gelacht und bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass es wegen Corona keine Märkte mehr geben könnte.“

Seit März war ich auf keinem Markt mehr.
Harry Martin, Steinbildhauer

Zur Ausgleich hat er an einem Gasthaus an der Schwarzwaldhochstraße einen Stand am Wochenende aufgebaut. Am Verkaufswagen für Tiroler Spezialitäten war zu erfahren, dass das Geschäft auf Wochenmärkten die fehlenden Einnahmen auf Sondermärkten vollständig ausglich. Die Kunden bevorzugen den Einkauf an der frischen Luft und mit mehr Abstand als im Supermarkt. Und viele haben mehr Zeit zum Einkaufen.

Bei den Kunsthandwerkern bot sich ein anderes Bild. Von Individualisten hergestellter Schmuck, Kleidung, Accessoires, Holzwaren, Spielsachen, Dekoartikel, Trockengestecke, Kunstgegenstände und anderes mehr finden ohne Märkte keine Abnehmer. Kaum einer hat ein Ladengeschäft im Hintergrund. Eher noch einen Onlineshop.

„Seit März war ich auf keinem Markt mehr. Ohne Unterstützung wäre ich nicht durchgekommen“, sagte Harry Martin, Grafikdesigner und Steinbildhauer aus Bruchsal. Kleine Specksteinskulpturen bot er zum Kauf an. Auf blank polierten Steinoberflächen hatte er Tiere, Lebensbäume oder Frauen in Yoga-Positionen eingraviert. Trend seien stilisierte Grafiken aus nur einer durchgehenden Linie. „Es ist so wichtig, dass wir wieder eine Bühne haben“, so der Bildhauer und sprach für alle Künstlerkollegen um ihn herum.

nach oben Zurück zum Seitenanfang