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Aus dem Gemeinderat Malsch

Großtagespflege soll Kita in Malsch vorerst ersetzen

In drei Gruppen werden künftig Krippenkinder betreut. Die Gemeinde stellt dafür das ehemalige Wohnhaus in der Römerstraße zur Verfügung.

Ein Wohnhaus
Die geplante Kindertagespflege im gemeindeeigenen ehemaligen Wohnhaus in der Römerstraße 8 hinter dem Rathaus soll Römerburg heißen. Foto: Sabine Röwer

„Römerburg“ soll die geplante Kindertagespflege in der Malscher Römerstraße 8 heißen. Der Gemeinderat Malsch hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit den Kosten und geplanten Umbauten dafür befasst.

Geplant sind in dem Gebäude hinter dem Rathaus drei Gruppen, in denen jeweils sieben bis neun Krippenkinder und bei verschiedenen Bedarfszeiten sogar 15 Kinder betreut werden können. Mit 19 Mädchen und Jungen auf der Warteliste besteht in der Gemeinde eine weitere Nachfrage nach Krippenplätzen.

In der Römerburg sollen die unter Dreijährigen über den Tageselternverein Ettlingen und südlicher Landkreis, bei dem die Kommune Mitglied ist, betreut werden. Diese Großtagespflege durch geeignete Tagespflegepersonen im Haushalt oder in geeigneten Räumen wird als Tiger-Haus bezeichnet.

Nachdem überprüft worden ist, dass sich die Römerburg dafür eignet, soll diese nun in Kooperation mit dem Verein umgebaut werden. Notwendig ist dabei auch ein zweiter Fluchtweg. Für den Ausbau und die Ausstattung der Einrichtung werden 196.000 Euro veranschlagt. Pro Gruppe entstehen je nach Ausbildung und Anzahl der Tagesmütter und -väter voraussichtlich Kosten in Höhe von 80.000 Euro im Jahr.

Gemeinderat Malsch bewilligt außerplanmäßige Ausgaben

Man geht davon aus, dass die drei Einheiten ab dem Sommer betreut werden. Die Kosten für das Jahr 2024 werden voraussichtlich 120.000 Euro betragen. Somit ist für dieses Jahr für das Tiger-Haus eine außerplanmäßige Ausgabe von 316.000 Euro notwendig, die vom Gemeinderat einstimmig genehmigt wurde.

Laut Tobias Kull, Fachgebietsleiter Personal, Bildung und Betreuung, ist die Römerburg in der Nähe der Johann-Peter-Hebel-Grundschule und dem Konrad-Reichert-Kindergarten eine „optimale Ergänzung zu der vorhandenen Betreuungslandschaft“. Von den drei Gruppen sei eine vergleichbar mit den verlängerten Öffnungszeiten in Kindertageseinrichtungen der Gemeinde geöffnet. Untergebracht werden soll diese im Erdgeschoss.

Zweiter Rettungsweg ist erforderlich

Die anderen beiden Einheiten sollen als Ganztagesbetreuung zur Verfügung stehen. Diese werden im ersten Obergeschoss betreut, weshalb ein zweiter Rettungsweg gebaut werden muss.

Begrüßt wurde die Römerburg von allen Fraktionen. So erklärte Elke Schick-Gramespacher (CDU), dass bisher Betreuungsplätze fehlten und ein relativ großes ehemaliges Wohngebäude der Gemeinde leerstehe. Dagmar Giese (SPD) sprach sich für das Tiger-Haus jedoch als kurzfristige Überbrückung von Fehlplätzen aus. Obwohl es dauerhaft eingerichtet werde, biete es keine „konzeptionelle Verlässlichkeit und Vorschulbildung“. „Der Neubau einer Kindertagesstätte auf dem Festplatz ist unabdingbar“ betonte Giese und fragte später, wann diese Einrichtung mit Erzieherinnen, die für die frühkindliche Bildung wichtig seien, errichtet werde.

Ob ein weiterer Kindergarten notwendig sei, wird laut Kull in der Bedarfsplanung ermittelt. Diese werde in einer der nächsten Sitzungen dem Gremium vorgestellt. Sehr glücklich über das Tiger-Haus zeigte sich Jahn Beichel (Freie Wähler). Obwohl die Gemeinde für die Betreuung in der Römerburg je Kind bei einer Belegung mit 20 Kindern schätzungsweise monatlich 1.000 Euro bezahlen wird, sei dies deutlich günstiger als die Betreuung in den Kindergärten.

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