Wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte, handelt es sich bei den Angeklagten um einen 48-jährigen Syrer und einen 23-jährigen Mazedonier. Sie sollen am 17. September des vergangenen Jahres gemeinsam mit dem 47-jährigen späteren Opfer in dessen Auto auf der L340 zwischen Bad Herrenalb und Dobel gewesen sein. Der Jüngere der Männer soll den Iraker am Steuer überraschend mit einem Elektroschocker angegriffen haben.
Wehrlosen Mann mit mehreren Schüssen hingerichtet
Als sich der Mann nicht mehr wehren konnte, sollen die zwei Angeklagten ihn mit mehreren Schüssen getötet haben. Als Motiv nimmt die Staatsanwaltschaft an, dass der getötete Iraker zuvor angedroht hatte, die zwei Männer wegen Betrugs anzuzeigen.
Staatsanwaltschaft sieht Mordmerkmale gegeben
Der 23-jährige Angeklagte aus dem Landkreis Karlsruhe habe während des Ermittlungsverfahrens bereits seine Beteiligung an der Tötung eingeräumt. Sein 48-jähriger Komplize aus Karlsruhe bestreite die Tat. Die Staatsanwaltschaft Tübingen wertet die Tat als Mord. Sie sieht die Merkmale Heimtücke und Verdeckungsabsicht als gegeben. Für Mord sieht das deutsche Strafgesetzbuch eine lebenslange Haftstrafe vor.
Erste Vermutung
Die Leiche bei Bad Herrenalb im Kreis Calw wurde kurz nach dem Verschwinden des Jägers Simon Paulus aus Birkenfeld im Enzkreis gefunden. Wegen der Nähe zum Tatort an der Grenze zum Enzkreis keimte schnell der Verdacht auf, dass es sich bei der getöteten Person um ihn handle. Bereits kurz nach dem Fund der Leiche war jedoch klar, dass es sich bei dem Toten nicht um Paulus, sondern einen 47-jährigen Iraker aus Baden-Baden handelte. Für die Ermittlungen war eigens die Soko "Tanne" eingerichtet worden.