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Verkaufsschlager im Topf

Weihnachtssterne und Christrosen sind rund um Ettlingen für Haus und Garten begehrt

Weihnachtssterne, Christrosen und Co gehören für viele zur Weihnachtsdeko dazu. Die Pandemie verstärkt zudem das Bedürfnis nach Tradition und heimeliger Stimmung. Bei der Pflege der Adventsblüher gibt es jedoch einiges zu beachten.

Zwei Frauen gießen Weihnachtssterne
In der Waldbronner Gärtnerei Kraft pflegen Simone Kraft-Becker und Lioba Gönner (von links) die Weihnachtsboten. Foto: Stefan Lumpp

Weihnachtssterne, Amaryllis, Christrosen und Mistelzweige gehören zu Weihnachten wie Christstollen und Zimtsterne. Alle Jahre wieder beleben die Adventsblüher die dunkle Jahreszeit. Gerade jetzt in der vierten Corona-Welle legen viele Menschen daheim Wert auf ein schönes Ambiente – Blühendes inbegriffen.

„Weihnachtssterne stehen immer hoch im Kurs, die Kunden lieben das Traditionelle“, bemerkt Simone Kraft-Becker von der Gärtnerei Kraft in Waldbronn. Das Gewächshaus ist wie jedes Jahr zu einem kleinen Weihnachtsstern-Dorado geworden. Im September sind 2.000 der begehrten Zimmerpflanzen fertig getopft in die Gärtnerei gekommen. In Weiß, klassischem und leuchtendem Rot, elegantem Dunkelrot – wer genau hinschaut, erkennt, dass selbst die Laubblätter unterschiedliche Farbtupfer haben.

Die Vorbereitung für die Weihnachtskulturen begann schon früher. „Die Beete mussten gesäubert und von Unkraut befreit werden, damit Blattläuse keine Zwischenwirte finden“, erklärt die Expertin. Wenn es doch zu einem Befall kommt, arbeite man mit Nützlingen und nur im Extremfall mit Spritzmittel.

Weihnachtssterne können bis Ostern blühen – das ist eine Frage der Pflege

In der Gärtnerei gibt es jährlich schon Anfang November Weihnachtssterne. Diese werden speziell herangezogen durch künstliches Abdunkeln. Hintergrund dabei ist, dass die Pflanzen in den Tropen beheimatet sind und relativ wenig Licht bekommen. Der zwölfstündige Wechsel zwischen Hell und Dunkel bewirkt, dass sie ihre Hochblätter entwickeln. „Wir simulieren diese Gegebenheiten, damit die Weihnachtssterne Blüten ansetzen“, so Kraft-Becker.

Oft bekommt sie Rückmeldungen von Kunden: „Jetzt ist Ostern und unser Weihnachtsstern blüht immer noch.“ Dies, so Kraft-Becker, sei nicht nur eine Frage der Qualität, sondern auch der Pflege. Für das Weiterkultivieren empfiehlt sie eine Zimmertemperatur zwischen 16 und 20 Grad Celsius und einen Fensterplatz ohne Durchzug. Man sollte die Pflanze nicht austrocknen lassen, aber auch nicht zu viel Wasser geben.

Kunden in Ettlingen wollen vor Weihnachten Produkte aus regionaler Erzeugung

In der Gärtnerei Iben in Ettlingen zählen Weihnachtssterne und Amaryllis zu den Verkaufsschlagern – je nach Abverkauf müsse in einer Karlsruher Gärtnerei hinzugekauft werden, so Heiko Iben. Auch hoch im Kurs stünden Christrosen als Schmuck für den Außenbereich und winterharte Gehölze wie Winter- und Knospenheiden. „Dieses Jahr läuft eher der Naturtrend. Immer wichtiger für die Kunden werden Produkte aus regionaler Erzeugung mit kurzen Lieferwegen“, erklärt Iben.

Immer wichtiger für die Kunden werden Produkte aus regionaler Erzeugung mit kurzen Lieferwegen.
Heiko Iben, Gärtnerei Iben in Ettlingen

Die Planungen für das Weihnachtsgeschäft beginnen schon im Mai, die Einkaufsmengen orientieren sich momentan an der Vor-Corona-Zeit. Vergangene Pflanzensaison seien Unmengen an Weihnachtssternen in den Anzuchtgärtnereien wegen des Lockdowns vernichtet worden. Folglich habe man dieses Jahr weniger produziert und auch die Auswahl an Farben und Sorten sei geringer.

Während der Garten im Winterschlaf ruht, trotzen Christrosen den frostigen Temperaturen. Im Ettlinger Hagebaumarkt warten die unterschiedlichsten Variationen der langlebigen Blüher, die auch eisige Temperaturen vertragen, auf die Kundschaft; die Verkaufszahlen seien in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, bemerkt Daniela Lodderstedt, Leiterin der Abteilung Pflanze.

Weihnachtsbäume werden im Corona-Jahr früher gekauft als sonst

Wenn die Christrosen trocken sind, empfiehlt sie die Bewässerung an frostfreien Tagen. Bei sehr starkem Frost rät sie, die Pflanzen doch mit ein paar Tannenzweigen zu schützen. Und was macht der Weihnachtsbaumverkauf? „Die Menschen wollen es gemütlich daheim. Die Weihnachtsbäume gehen früher weg als in den letzten Jahren.“

Für die häusliche Weihnachtsdeko kann man sich auch in der Natur bedienen – hier sind Mistelzweige sehr beliebt. „Den Bäumen tut es gut, wenn die Misteln entfernt werden, denn es sind Halbschmarotzer“, erklärt Ettlingens Forstamtsleiter Joachim Lauinger. Halbschmarotzer betreiben im Gegensatz zu den Vollschmarotzern Fotosynthese, trotzdem entziehen sie ihrem Wirt Wasser und Nährstoffe. In den Wäldern sind sie schwer zugänglich; leichter lassen sie sich auf Laubgehölzen und Apfelbäumen entfernen.

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