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Besondere Aktion

„Rendezvous der 100-Jährigen“: Betagte Frauen aus Karlsruhe spielen Hauptrolle in einem Film

Diakonie Karlsruhe würdigt mit dem Streifen zu ihrem 100. Geburtstag das bewegte Leben der betagten Frauen.

Beim „Rendezvous der 100-Jährigen“ sind Malvine Schmoll (von links), Gertrud Gerhardt, Christine Ettwein-Friehs und Liselotte Hoyer dabei.
Beim „Rendezvous der 100-Jährigen“ sind Malvine Schmoll (von links), Gertrud Gerhardt, Christine Ettwein-Friehs und Liselotte Hoyer dabei. Foto: Jörg Donecker

Zum „Rendezvous der 100-Jährigen“ hatte das Diakonische Werk am „Internationalen Tag der älteren Generation“ eingeladen. Gemeinsam mit einigen 100-jährigen Gästen feierte es gleichzeitig das 100-jährige Bestehen der Diakonie Karlsruhe, die 1923 als „Evangelischer Jugend- und Wohlfahrtsdienst“ (EJWD) gegründet worden war. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Film, in dem sechs Frauen, die vor 100 Jahren geboren wurden oder auf die 100 zugehen, ihre Lebensgeschichten erzählen.

Drei von ihnen waren der Einladung zum „Rendezvous“ in den Räumlichkeiten der Diakonie in der Karlstraße 56 gefolgt, wo neben der Filmpremiere auch ein gemeinsames Mittagessen auf dem Programm stand. Christine Ettwein-Friehs vom Bereich Senior*innenarbeit hieß die betagten Teilnehmerinnen willkommen und stellte das Programm des Nachmittags vor.

An dem wurden Diana Geister und Marie-Luise Richter für zehnjährige ehrenamtliche Mitarbeit in der Arbeit mit Seniorinnen und Senioren mit dem Kronenkreuz der Diakonie ausgezeichnet.

Das hat wunderbar geklappt.
Christine Ettwein-Friehs
Mitarbeiterin des Diakonischen Werks

Die Idee zu dem Film entsprang der Überlegung, „was wir zum 100-Jährigen der Diakonie machen wollen. Da es keine Großveranstaltung gibt, sollte sich jeder Bereich etwas überlegen. Und da wir es im Fachbereich Senioren auch mit Menschen zu tun haben, die 100 sind oder es bald 100 werden, kam es zur Idee, diese in einem Film zu Wort kommen zu lassen. Und das hat wunderbar geklappt“, freut sich Ettwein-Friehs. 

Herausgekommen ist ein ebenso beeindruckendes wie auch berührendes filmisches Dokument, das die Lebensgeschichten von sechs Frauen erzählt, die an der Schwelle zum 100-Jährigen stehen oder dieses Jubiläum schon feiern durften.

Alle interviewten Karlsruherinnen nennen den Zweiten Weltkrieg als einschneidendes Erlebnis

Darunter ist auch Liselotte Hoyer. Die gebürtige Hamburgerin, die demnächst 98 Jahre alt wird, will, „solange ich lebe, auch immer noch erleben“. Als Beispiel nennt sie ihre zweiwöchentlichen Bridge-Runden oder ihre Opernbesuche.

Alle im Film Interviewten nannten den Zweiten Weltkrieg als einschneidendes Erlebnis. Dieser Krieg hatte das Leben von Malvine Schmoll, die aus dem Banat stammt, komplett verändert. Von der tschechischen Grenze bis in die Schweiz und Österreich führte der Weg der 102-Jährigen. Sie freut sich darüber, dass sie nicht nur Enkel und Urenkel, sondern auch eine Ur-Ur-Enkelin hat „und wir somit fünf Generationen sind“.

In Karlsruhe leben 31 Menschen, die 100 Jahre alt sind

Gertrud Gerhardt, die dritte Teilnehmerin beim „Rendezvous“, die auch im Film zu Wort kommt, berichtet von ihrer Kindheit in Hagsfeld und den Kriegsnächten, als die nahestehende Kirche abgebrannt ist. Aber sie erzählt auch von den Erlebnissen nach dem Krieg, als sie einmal als Tischdame des ehemaligen Karlsruher Bürgermeisters Walther Wäldele bei einer großen Veranstaltung eingeladen war.

Die drei Seniorinnen stehen stellvertretend für die 31 100-Jährigen und die 51 über 100-Jährigen, die laut Presse-und Informationsamt aktuell in Karlsruhe gemeldet sind. Ihnen allen wurde mit dem Film, den das Diakonische Werk am Sonntag zeigte, eine besondere Würdigung für ein langes, manchmal entbehrunsgreiches, aber auch erfülltes Leben zuteil.

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